So sollen die Olympischen Spiele in Paris sicher werden

    Schutz bei Mega-Ereignis:So sollen die Olympischen Spiele sicher werden

    von Lukas Nickel
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    Bei den Olympischen Spielen soll Frankreich im besten Licht erstrahlen. Die französischen Behörden sehen sich bereit für das Großereignis. Doch die Sicherheitsbedenken sind groß.

    Olympia in Paris
    In vier Tagen werden die Olympischen Spiele in Paris eröffnet. Der Präsident des Organisationskomitees spricht über Sicherheitsvorkehrungen und internationale Zusammenarbeit.22.07.2024 | 1:42 min
    Seit Tagen wimmelt es in Paris von Sicherheitskräften. Eine weiträumige Sicherheitszone soll den Bereich um die Seine schützen, an dem die Eröffnungsfeier stattfindet. "Wir sind bereit", sagte Staatspräsident Emmanuel Macron am heutigen Montag bei einem Besuch im Olympischen Dorf.
    Schon Wochen vor dem Beginn der Spiele haben die französischen Behörden mehr als eine Million Menschen überprüft, 4.350 davon von den Spielen ausgeschlossen. Das gab der geschäftsführende Innenminister Gérald Darmanin am Sonntag bei einem Interview mit dem französischen Fernsehsender France 2 bekannt. Überprüft wurden alle Personen, die an den Olympischen Spielen irgendwie beteiligt sind. Aktuelle Anschlagspläne seien "nicht bekannt, aber wir sind sehr aufmerksam", so Darmanin weiter.
    Blick auf die Olympischen Ringe
    Der Countdown läuft: Am Freitag werden die Olympischen Spiele 2024 eröffnet. Wie die letzten Vorbereitungen in der französischen Hauptstadt laufen.22.07.2024 | 2:09 min

    "Null Risiko gibt es nicht"

    142 ausgeschlossene Personen hätten einen Eintrag in der Gefährderdatenbank der französischen Behörden, andere seien aufgrund ihrer Verbindung zum radikalen Islamismus oder politischem Radikalismus abgelehnt worden, schreibt die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf Regierungskreise.
    Um die Spiele sicher zu machen, mobilisiert Frankreich im Durchschnitt täglich 35.000 Sicherheitskräfte der Polizei und Gendarmerie. Hinzu kommen etwa 18.000 Soldat*innen. Camille Chaize, Sprecherin des französischen Innenministeriums, sagte:

    Null Risiko gibt es nicht. Aber wir bieten alle verfügbaren behördlichen Mittel auf.

    Camille Chaize, Sprecherin des französischen Innenministeriums

    Messerattacke Paris
    Zehn Tage vor der Eröffnung der Olympischen Spiele ist in Paris ein Soldat bei einer Messerattacke verletzt worden. Die Frage der Sicherheit bei Olympia rückt in den Fokus.16.07.2024 | 1:30 min

    Größte Sorge: Angriffe mit Stichwaffen

    Berichte über Gewalttaten gab es in den vergangenen Wochen trotzdem immer wieder: In der vergangenen Woche etwa wurden ein Polizist und ein Soldat mit einem Messer angegriffen. Im Mai verkündete das Innenministerium, mögliche Anschlagspläne mit islamistischer Motivation auf ein Fußballspiel im Rahmen der Spiele verhindert zu haben.
    Mit dem großen Polizeiaufgebot seien zwar genügend Sicherheitskräfte auf der Straße, schätzt auch Rudy Manna von der Polizeigewerkschaft Alliance Police Nationale. Doch vor Einzelpersonen beispielweise mit Stichwaffen seien auch sie nie ganz geschützt. Vor solchen Angriffen herrsche eine "echte Sorge", so Manna.
    Die Infografik zeigt den Weg der Eröffnungsfeier der olympischen Sommerspiele auf der Seine. Die Sportlerinnen und Sportler werden auf mehr als hundert Booten auf der Seine entlang fahren. Der Fluss dient dabei als Bühne, nicht wie sonst ein Stadion.

    Eröffnungszeremonie geschützt zu Land, Luft und Wasser

    Sie soll Bilder schaffen, wie es sie noch nie gegeben hat, und wird stolz das größte Event der Welt genannt: Die Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele auf der Seine. Über sechs Kilometer sollen die Athlet*innen den Fluss herunter fahren. Mitten durch Paris, vorbei an Wahrzeichen wie Notre Dame und dem Louvre.
    Dementsprechend schwierig wird auch die Absicherung sein. Allein bei der Eröffnungszeremonie sind 45.000 Sicherheitskräfte der Polizei und Gendarmerie im Einsatz, hinzu kommen mehrere Tausend private Sicherheitsangestellte. Die Behörden schützen die Eröffnungszeremonie deswegen nicht nur zu Land. Eine Flugverbotszone über 150 Kilometer wird um Paris herum eingesetzt, Taucheinheiten und Unterwasser-Barrieren sichern die Zeremonie im Wasser.
    Paris
    Keine Party im Stadion, sondern eine Show auf der Seine mit einer Armada von Booten und einer halben Million Zuschauer: Die Olympia-Eröffnungsfeier in Paris soll speziell werden.26.07.2023 | 1:56 min

    Cyberangriffe gelten als wahrscheinliches Szenario

    Ein Risiko, das nicht vergessen werden darf: Angriffe auf die digitale Infrastruktur. Als möglich gelten beispielsweise sogenannte Denial-of-Service-Angriffe, die Webseiten gezielt durch massenhafte Anfragen lahmlegen. Dabei steht kein konkreter Schaden an Menschen im Vordergrund, sondern das Ziel, Frankreich und den Olympischen Spielen ein negatives Image zu geben.
    Derlei Attacken seien sogar "die wahrscheinlichste" Bedrohung, erklärt Sicherheitsexperte Marc Hecker vom französischen Institut für internationale Beziehungen. Trotz dieser Sicherheitsbedenken: Macron will sich die Freude nicht nehmen lassen, lobt heute im Olympischen Dorf die Arbeit der Sicherheitsbehörden. Am Freitagabend soll die Eröffnungszeremonie auf der Seine stattfinden.

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    Quelle: ZDF

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