Unwetter: Drei Tote in Slowenien, Hochwasser in Österreich

    Überflutungen auch in Österreich:Schwere Unwetter: Drei Tote in Slowenien

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    Heftige Regenfälle sorgen in Slowenien und Südösterreich für Überflutungen - Schlamm- und Gerölllawinen lösten sich. In Slowenien starben mindestens drei Menschen.

    Sintflutartige Regenfälle haben in Slowenien Hochwasser ausgelöst - mindestens drei Menschen kamen ums Leben. Flüsse traten über die Ufer, Straßen und Brücken wurden überspült, Häuser standen unter Wasser. Die slowenische Umweltbehörde Arso hob die Unwetterwarnung auf die höchste Stufe an, nachdem in den nördlichen, nordwestlichen und zentralen Landesteilen innerhalb von 24 Stunden die Regenmenge eines ganzen Monats gefallen war.
    Auch am Freitag regnete es weiter. Die Behörden warnten vor Hochwasser in weiteren Gebieten, in denen Bäche und Flüsse anschwollen. Soldaten unterstützten die Einsatzkräfte bei den Rettungsarbeiten.

    Minister: Slowenen sollen Häuser nicht verlassen

    Verteidigungsminister Marjan Sarec forderte angesichts des extremen Wetters die Menschen auf, nach Möglichkeit ihre Häuser nicht zu verlassen und nicht mit dem Auto zu fahren. Fotos in den örtlichen Medien zeigten weggerissene Autos, rissige Straßen und ganze Dörfer unter Wasser. Menschen wurden mit Hubschraubern von den Dächern ihrer Häuser gerettet. Etwa 16.000 Haushalte waren ohne Strom.
    Auch das Nachbarland Österreich ist betroffen, unter anderem der Bezirk Völkermarkt im Bundesland Kärnten. Die Behörden riefen dort die Menschen auf, nur unbedingt notwendige Fahrten mit ihren Autos zu erledigen.

    Österreich: Hilfe des Bundesheeres gefordert

    Angesichts der Wassermassen wurde die Hilfe des Bundesheeres angefordert. In St. Paul im Kärntner Lavanttal wurden die Bürger aufgerufen, nicht in Keller zu gehen, sich in oberen Stockwerken aufzuhalten und Brücken zu meiden. Nach Angaben des Autofahrerclubs ÖAMTC waren zahlreiche Grenzübergänge zwischen Österreich und Slowenien wegen Überflutungen und Schlamm- und Gerölllawinen gesperrt, darunter der Loiblpass. Als Ausweichroute stand nur der Karawankentunnel zur Verfügung.
    Im Bundesland Burgenland wurden im Bezirk Jennersdorf über Nacht 70 Liter Regen pro Quadratmeter gemessen. Feuerwehren rückten aus, um Wasser abzupumpen und umgestürzte Bäume zu beseitigen. Auch in der Steiermark kam es zu Überflutungen. Laut dem Versorger Energie Steiermark waren am Freitagvormittag rund 4.000 Haushalte ohne Strom.
    Waldbrände und schwere Unwetter in Europa
    Hitzewellen und schwere Unwetter prägen den Sommer in Südeuropa.25.07.2023 | 1:37 min

    Tote möglicherweise durch Hochwasser und Blitzeinschlag

    Die slowenische Polizei meldete laut einem Bericht der Nachrichtenagentur STA, seit Beginn des Unwetters am späten Donnerstagabend seien drei Menschen ums Leben gekommen: eine slowenische Frau in der zentral gelegenen Stadt Kamnik und zwei niederländische Staatsangehörige in einem bergigen Gebiet in der Nähe der Stadt Kranj.
    Der Todesfall in Kamnik könnte durch das Hochwasser verursacht worden sein, die beiden anderen durch einen Blitzschlag, sagte eine Polizeisprecherin. Die genauen Umstände der Todesfälle würden jedoch noch untersucht.
    Präsidentin Natasa Pirc Musar sprach den Familien der Opfer ihr Beileid aus und forderte die Bürgerinnen und Bürger auf, sich gegenseitig zu unterstützen. Ministerpräsident Robert Golob brach wegen der Überschwemmungen seinen Sommerurlaub ab.
    Vergangene Woche verursachten in Südtirol Unwetter schwere Schäden:

    Gerölllawine und volle Bäche
    :Brücken in Südtirol von Unwettern weggerissen

    Schwere Unwetter haben in Teilen Südtirols eine Spur der Verwüstung hinterlassen: Brücken wurden von Wassermassen mitgerissen, am Grödner Joch ging eine Gerölllawine herab.
    Gerölllawine am Grödner Joch in den Dolomiten
    Quelle: dpa, AFP, AP

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