Hurrikan "Otis" erreicht Mexiko - Sturm der höchsten Stufe
Pazifiksturm bei Acapulco:Hurrikan "Otis" mit höchster Stufe in Mexiko
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Sturm "Otis" ist mit der höchsten Stufe fünf auf Mexiko getroffen. Der Hurrikan schwächte sich zwar etwas ab, doch laut US-Hurrikanzentrum drohen "katastrophale" Schäden.
Pazifiksturm "Otis" ist als Hurrikan der höchsten Stufe fünf nahe dem berühmten Badeort Acapulco auf Mexikos Südwestküste getroffen. Wie das Hurrikanzentrum der USA in Miami (NHC) und der mexikanische Wetterdienst in der Nacht zum Mittwoch mitteilten, erreichte der Sturm anhaltende Windgeschwindigkeiten von fast 270 Kilometern pro Stunde und Böen von bis zu 330 Stundenkilometern.
Innerhalb von nur etwa zwölf Stunden hatte sich "Otis" von einem Tropensturm zu einem extrem gefährlichen Hurrikan entwickelt. Über Land verlor der Sturm dann etwas an Kraft und zog als Hurrikan der Kategorie vier mit immer noch anhaltenden Windgeschwindigkeiten von 215 Kilometern pro Stunde weiter, wie der mexikanische Wetterdienst mitteilte.
Ob Hurrikan, Taifun oder Zyklon: Wirbelstürme können große Schäden anrichten. Meteorologin Katja Horneffer erklärt, warum sie immer stärker werden.29.09.2022 | 0:40 min
Berichte über Sturmschäden und Überschwemmungen
Der mexikanische Zivilschutz meldete im Bundesstaat Guerrero, in dem auch Acapulco liegt, Stromausfälle als Folge des Sturms. Er rief die dortigen Bewohner auf, Schutz zu suchen und sich von Fenstern fernzuhalten, da diese bersten könnten.
Um die Akkus der Mobiltelefone zu schonen, sollte die Menschen besser die Nachrichten auf Batterie-Radios verfolgen. Zudem warnten die Behörden vor sehr heftigem Regen und bis zu zehn Meter hohen Wellen auf dem Meer.
Gouverneurin: "Befolgen Sie die offiziellen Anweisungen"
Örtliche Medien berichteten von Überschwemmungen in Küstengegenden, abgedeckten Dächern und umgestürzten Bäumen. In den sozialen Netzwerken berichteten Urlauber von geborstenen Fensterscheiben in Hotels in Acapulco.
Die örtliche Regierung richtete Notunterkünfte ein, wie die Gouverneurin von Guerrero, Evelyn Salgado Pineda, auf der Nachrichtenplattform X (früher Twitter), mitteilte: "In all diesen Unterkünften werden Sie Sicherheit und Wärme finden. Befolgen Sie die offiziellen Anweisungen und bleiben Sie auf dem Laufenden." Bilder zeigen die Lage vor Ort.
Post der Gouverneurin von Guerrero
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Sturm der Stufe vier kostete 1997 Hunderte Menschenleben
Laut NHC hat der Hurrikan das Potenzial, "katastrophale" Schäden anzurichten. Bei heftigem und andauerndem Regen kommt es im Süden von Mexiko häufig zu Erdrutschen und Überschwemmungen, die Todesopfer und erhebliche Schäden verursachen können.
Acapulco, rund vier Autostunden südlich von Mexiko-Stadt, hat rund 780.000 Einwohner und ist einer der bekanntesten und traditionsreichsten mexikanischen Badeorte. Beim Hurrikan "Pauline" (auch als "Paulina" bekannt), der über dem Meer Stärke vier erreichte, ertranken im Oktober 1997 in Acapulco und Umgebung Hunderte Menschen in den Regenfluten.
Erderwärmung erhöht Gefahr für Wirbelstürme
Tropische Wirbelstürme entstehen über warmem Ozeanwasser. Der zunehmende Klimawandel erhöht die Wahrscheinlichkeit starker Stürme. Von einem Hurrikan spricht man ab einer Windgeschwindigkeit von 119 Kilometern pro Stunde.
Die Hurrikan-Saison beginnt im Pazifik am 15. Mai und im Atlantik am 1. Juni. Sie endet in beiden Regionen am 30. November.
Die Hurrikan-Stärken der Saffir-Simpson-Skala im Überblick:
Ab 119 Stundenkilometer: Leichte Schäden an Bäumen, Verkehrsschildern und schlecht verankerten Gebäuden.
Ab 154 Stundenkilometer: Kleinere Bäume werden entwurzelt und Schilder umgerissen. Auch Hausdächer, Fenster und Türen können beschädigt werden.
Ab 178 Stundenkilometer: Leichte Bauwerke in Küstennähe werden zerstört. Die Windböen drücken Fenster ein und decken Dächer ab. Wasser- und Stromversorgung sind unterbrochen.
Ab 209 Stundenkilometer: Extreme Schäden an Gebäuden. Leichtere Bauwerke werden komplett zerstört oder weggeweht und an der Küste durch Wind und Wellen schwer beschädigt. Große Gebiete sind für längere Zeit unbewohnbar.
Ab 252 Stundenkilometer: Die Zerstörungen sind katastrophal, auch bei massiv gebauten Häusern und Industrieanlagen. Dächer werden massenweise abgedeckt, Türen und Fenster zertrümmert. Bäume knicken wie Streichhölzer um. Schwere Überschwemmungen drohen. Quelle: dpa