Forscher mit Klima-Appell: "Betreten klimatisches Neuland"
Analyse
Appell vor Klimakonferenz:Forscher: "Wir betreten klimatisches Neuland"
von Özden Terli
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Die bereits 28. Klimakonferenz steht bevor. Noch immer wurde im Kampf gegen Klimawandel wenig erreicht. Das zeigen Forscher in einem neuen Papier - und suchen Wege aus der Krise.
Die Eismassen auf Grönland sind auf ein Rekordminimum gesunken.
Es ist noch etwas mehr als ein Monat, bis die nächste Weltklimakonferenz beginnt. Dass man schon so oft zusammenkommen musste, sagt einiges darüber aus, was die Welt bisher erreicht hat: Gemessen an den massiven Veränderungen in der Natur, bislang so gut wie nichts.
Im Gegenteil: Der Ausstoß von Treibhausgasen setzt sich fort - und steigt. Keine Maßnahme war bisher erfolgreich. Nun hat eine Gruppe von Wissenschaftlern die Daten zum Jahr 2023 zusammengetragen. Dabei zeichnet sich ab, was aus wissenschaftlicher und meteorologischer Sicht seit Monaten absehbar war.
"Wir betreten klimatisches Neuland"
"Wir betreten klimatisches Neuland", schreiben renommierte Ökologen, Klimafolgenforscher und Datenanalysten in der Zeitschrift "BioScience", herausgegeben von der britischen Universität Oxford.
Das Leben auf dem Planeten ist unter Druck, lautet ihre eindringliche Warnung. Die Zeit sei abgelaufen, so die Autoren.
Forscher: Klimawandel gefährdet Lebensgrundlage
Das Papier zeigt verschiedene Parameter, die ungehindert in eine Richtung weisen: die Gefährdung der Lebensgrundlage aller Lebewesen und des Menschen selbst. Die Veränderungen seien derart extrem, dass sie Neuland darstellten und noch nie in einer solchen Form in der Menschheitsgeschichte aufgetreten seien.
An der Veröffentlichung, die unter der Leitung von William Ripple und Christopher Wolf von der Oregon State University erschienen ist, wirkt unter anderen auch der Leiter des Potsdam Instituts für Klimafolgenforschung, Johan Rockström, mit.
Ursachensuche für warme Ozeane
Er und seine Kollegen führen aus, dass unter anderem die Gletscherstärke und die Eismassen auf Grönland auf ein Rekordminimum gesunken sind.
Gleichzeitig haben der Meeresspiegelanstieg und die Wärmemenge in den Ozeanen neue Höchststände erreicht. Insbesondere die Wärme in den Ozeanen ist extrem beunruhigend, da bisher keine befriedigende Erklärung zu den Ursachen zu finden ist.
"Im Jahr 2023 wurden wir Zeuge einer außergewöhnlichen Reihe klimabezogener Rekorde, die weltweit gebrochen wurden", schreiben die Autoren.
Ein Fund mit 100 Milliarden Euro soll Entwicklungsländern helfen, die Folgen des von den Industrieländern verursachten Klimawandels abzufedern.05.10.2023 | 2:34 min
Extremwetter nehmen an Intensität zu
Extreme Regenfälle und Hitzewellen weltweit zeigen die Veränderungen im Erdsystem auf globaler Skala. Extremwetter nehmen vor allem an Intensität zu, das System muss mehr Energie umsetzen. Das macht sich überall bemerkbar, wie am Beispiel des Sturms Daniel über dem Mittelmeer zu erkennen war, der Tausende Tote in Libyen forderte.
Gleichzeitig präsentieren die Forschenden mögliche Lösungen, wie ein Entgegenwirken möglich wäre. Erwähnt werden etwa:
die Abkehr vom Gedanken des grenzenlosen Wirtschaftswachstums, das die Ressourcen der Natur erschöpft
das Entziehen des Kohlendioxids aus der Atmosphäre
der vollständige Verzicht auf fossile Energieträger
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