THW-Hilfe abgelehnt: Ist Marokko wählerisch? Experte erklärt
Ehrenpräsident Broemme:THW-Hilfe abgelehnt: Ist Marokko wählerisch?
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Deutschland hat Marokko nach dem schweren Erdbeben Hilfe vom Technischen Hilfswerk (THW) angeboten. Ex-THW-Präsident Broemme erklärt, was das bedeutet.
ZDFheute: Bei der Suche nach Vermissten bekommt Marokko also auch Hilfe aus Europa, von Großbritannien und Spanien. Das deutsche Hilfsangebot nahm das Land nicht an. Albrecht Broemme ist ehemaliger Präsident des technischen Hilfswerks und, Herr Broemme, Sie können einschätzen: Ist Marokko da wählerisch oder hat das ganz praktische Gründe?
Albrecht Broemme: Marokko ist nicht wählerisch, sondern sie versuchen, die Lage selbst zu beurteilen. Sie haben ja auch schon internationale Hilfe ins Land gelassen.
Also gut gemeinte Hilfe ist nicht immer gut gemacht.
Erdbeben in Marokko
ZDFheute Infografik
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ZDFheute: Sie kennen Marokkos Katastrophenmanagement durch Ihre Arbeit beim THW ziemlich gut. Wie ist Marokko da aufgestellt, grundsätzlich?
Broemme: Marokko hat auch einen vom König gut geförderten Zivilschutz, der sich gut informiert hat. Der gut ausgebildet wurde. Und wir haben ihn auch bei internationalen Trainings erlebt. Ganz hervorragende 'Search & Rescue-Teams'.
ZDFheute: Das THW stand ja für Marokko schon in den Startlöchern, hatte sich in Köln schon gesammelt, dann kam die Absage. Wie geht es einem da als Helfer? Das wissen Sie ja auch aus eigener Erfahrung - sorgt das für Frust?
Broemme: Es ist immer aufregend, wenn man sich für einen potenziellen Einsatz vorbereitet. Es ist immer traurig, wenn man nicht geholt wird. Aber Stand-By zählt auch dazu und Abwarten ist ein ganz wichtiges Element für jeden Katastrophenschutzhelfer. Warten, ob du wirklich gebraucht wirst, auch, wenn du erst einmal alarmiert wurdest.
Nach dem schweren Erdbeben in Marokko werden mehrere Tausend Tote gezählt. Internationale Hilfe läuft an. Auch deutsche Rettungsteams bereiten sich auf den Einsatz vor.