Wenig Hoffnung auf Überlebende:Erdbeben in Marokko: Mehr als 2.800 Tote
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In Marokko ist die Zahl der Toten auf mehr als 2.800 gestiegen. In den Erdbebengebieten schwindet die Hoffnung, noch Überlebende zu finden. Die Regierung steht unter Druck.
Vier Tage nach dem verheerenden Erdbeben in Marokko mit tausenden Toten schwindet die Hoffnung, noch Überlebende in den Trümmern zu finden. Trotzdem setzten Einsatzkräfte und Freiwillige auch am Dienstag ihre fieberhafte Suche in dem schwer zugänglichen Berggebiet südwestlich von Marrakesch fort. Dutzende Dörfer seien zerstört, berichtete die marokkanische Nachrichtenseite "Hespress".
Die Zahl der Toten nach dem Erdbeben in Marokko ist am Montagabend auf mindestens 2.862 gestiegen. Mindestens 2.562 weitere Menschen wurden verletzt, viele von ihnen schwer. Zahlreiche Menschen werden noch vermisst, es wird daher befürchtet, dass die Zahl der Toten noch weiter steigt.
Das Beben der Stärke 6,8 hatte sich am späten Freitagabend rund 75 Kilometer südlich von Marrakesch im dünn besiedelten Atlasgebirge ereignet.
Erdbeben in Marokko
ZDFheute Infografik
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Hilfsorganisation: Zweite Katastrophenwelle muss verhindert werden
Die Einwohner der betroffenen Regionen müssten nicht nur die Toten bergen und begraben, es mangele auch an Lebensmitteln und Wasser. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz und Rotem Halbmond richtete einen eindringlichen Hilfsappell an die internationale Gemeinschaft und bat um rund hundert Millionen Euro.
"Wir haben einen Bedarf von 100 Millionen Schweizer Franken (105 Millionen Euro), um auf die dringlichsten Bedürfnisse reagieren zu können", erklärte IKRK-Vertreterin Caroline Holt. Die notleidende Bevölkerung benötige unter anderem medizinische Hilfe, Gesundheits- und Hygieneartikel sowie sauberes Wasser.
Die Momenten-Magnituden-Skala misst, wie stark ein Erdbeben war.
Regierung unter Druck
Die marokkanische Regierung steht angesichts dieser verzweifelten Situation in den Katastrophengebieten unter wachsendem Druck, mehr internationale Hilfe anzunehmen. Bisher hat Marokko nur Hilfe aus vier Ländern akzeptiert - Spanien, Großbritannien, Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Beamte des Landes rechtfertigten dies damit, dass es ihrer Einschätzung nach zu chaotisch wäre, wenn plötzlich Teams aus der ganzen Welt in Marokko eintreffen würden.
Der ehemalige Präsident des deutschen Technischen Hilfswerks (THW), Albrecht Broemme, nahm die Einsatzleitung in Marokko im ZDF-Interview in Schutz. Marokko habe einen "vom König gut geförderten Zivilschutz, der sich gut informiert hat. Der gut ausgebildet wurde", erklärte Broemme. Das Land habe zudem "ganz hervorragende 'Search & Rescue-Teams'". Marokko versuche, die Lage selbst zu beurteilen. "Also gut gemeinte Hilfe ist nicht immer gut gemacht", sagt Broemme.
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Rettungskräfte warnen vor Krankheiten
Der Einsatzleiter eines britischen Hilfstrupps warnte im Sender BBC vor einem steigenden Risiko von Krankheiten, wenn sich die Hilfe weiter verzögere. Die Einsatzkräfte versuchten unterdessen weiter, in entlegene Bergdörfer vorzudringen.
Mit schwerem Gerät wie Bulldozern mussten in dem zerklüfteten Gelände Straßen von Geröll befreit werden, damit Krankenwagen nach Erdrutschen durchkommen.
Quelle: AFP, dpa, Reuters
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