Versuchte Triebwerkabschaltung: Pilot nahm Magic Mushrooms

Ein Pilot, der außer Dienst auf einem Inlandsflug im Westen der USA laut der Crew die Triebwerke abzuschalten versuchte, hatte nach eigenen Angaben zuvor psychoaktive Pilze genommen. Er habe mit Depressionen zu kämpfen und den kürzlichen Tod eines Freundes verkraften müssen, sagte der 44-Jährige nach seiner Festnahme vor Ermittlern aus.

Dies ging aus veröffentlichten Justizdokumenten hervor. Außerdem hatte er vor dem Zwischenfall seit mehr als 40 Stunden nicht geschlafen. Die sogenannten Magic Mushrooms nahm er laut Polizei rund 48 Stunden vor dem Flug.

Der Pilot der Fluglinie Alaska Airlines war am Sonntag festgenommen worden, nachdem die Crew eines von Horizon Air ausgeführten Flugs von Everett im US-Staat Washington nach San Francisco Alarm geschlagen hatte: Er habe von einem überzähligen Sitz im Cockpit aus versucht, die Motoren der Maschine abzuschalten.

Als das Flugzeug im Luftraum von Oregon gewesen sei, habe er sich noch zwanglos mit dem Piloten und dem Copiloten unterhalten, dann aber nach zwei roten Schaltern gegriffen, die das Brandschutzsystem aktiviert und den Kraftstoff für die Triebwerke gekappt hätten, hieß es in einer eidesstattlichen Erklärung, die beim FBI eingereicht wurde. Laut der Besatzung kam es dann zu einem kurzen Gerangel. Der Pilot außer Dienst habe daraufhin das Cockpit verlassen.

Flugbegleiterinnen hätten ihn an den Handgelenken fixiert und ihn in den hinteren Bereich der Maschine gesetzt. Die Maschine sei dann nach Portland umgeleitet worden. Beim Landeanflug habe der Mann plötzlich versucht, nach dem Riegel am Notausgang zu greifen. Eine Flugbegleiterin habe ihn aber stoppen können, indem sie ihre Hände auf seine Hände gepresst habe, hieß es.

Staatsanwälte in Oregon leiteten ein Strafverfahren gegen den Piloten wegen versuchten Mordes in 83 Fällen ein. Vor Gericht in Multnomah County plädierte er auf nicht schuldig. Bundesstaatsanwälte erhoben unterdessen den Vorwurf der Behinderung einer Flugbesatzung gegen den Piloten, was mit bis zu 20 Jahren Haft bestraft werden kann.