Explosion in Düsseldorf: Brandbeschleuniger entdeckt
Mordermittlungen in Düsseldorf:Nach Explosion: Brandbeschleuniger entdeckt
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Eine Explosion in einem Düsseldorfer Kiosk kostet drei Menschen das Leben. Mehr als 40 Menschen müssen aus ihrem Zuhause evakuiert werden. Die Mordkommission ermittelt.
Ein Bild der Zerstörung: Ausgebrannte Autos vor dem Wohnhaus mit Kiosk
Quelle: dpa
Die Explosion und das Feuer mit drei Toten und 16 Verletzten in Düsseldorf dürften durch Brandstiftung verursacht worden sein. In einem Kiosk des betroffenen Wohn- und Geschäftshauses sei Benzin als Brandbeschleuniger verschüttet worden, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Brandermittler hatten entsprechende Spuren entdeckt. Staatsanwalt Martin Stücker sagte:
Die Leiche des Kioskbetreibers war in unmittelbarer Nähe des Ladens entdeckt worden. Der Obduktion zufolge sei der 48-Jährige an den Folgen der Explosion gestorben, teilten die Ermittler mit. Er sei der Ehemann der Kioskpächterin und habe den Laden gemeinsam mit ihr betrieben. Zum Zeitpunkt der Explosion habe er sich an dem im Hausinneren gelegenen Zugang zum Kiosk befunden.
Ermittlungen von Mordkommission übernommen
Inzwischen seien alle Todesopfer identifiziert: ein 18-Jähriger, der 48-Jährige sowie der bereits am Donnerstag identifizierte 55-jährige Hausbewohner. Nach dem ersten Befund seien die 18 und 55 Jahre alten Männer an Rauchvergiftung gestorben. Die in der Nacht zum Donnerstag verletzten Menschen werden teilweise in Spezialkliniken behandelt. Bei einer schwer verletzten Frau bestehe nach wie vor Lebensgefahr. Ein weiterer Verletzter war demnach nicht mehr in Lebensgefahr.
In Düsseldorf-Flingern sind bei einer Explosion in einem Kiosk drei Menschen ums Leben gekommen und mehrere Menschen schwer verletzt worden. 16.05.2024 | 2:22 min
Die Ermittlungen dauern weiter an, hieß es. Zum jetzigen Stand gebe es weder Hinweise auf politisch motivierte Kriminalität noch auf eine Einwirkung anderer Personen von außen. Die Ermittlungen der Polizei habe eine Mordkommission übernommen.
Vertrag mit Kioskbetreibern wegen Beschwerden gekündigt?
Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" hatte unter Berufung auf ein Gespräch mit der Vermieterin berichtet, der Vertrag mit den Kioskbetreibern sei wegen zahlreicher Beschwerden aus der Nachbarschaft gekündigt worden. Ein Polizeisprecher wollte dies weder bestätigen noch dementieren.
Der Brand hatte sich am frühen Donnerstagmorgen vom Kiosk aus rasch ausgebreitet. An der Einsatzstelle hatten sich dramatische Szenen abgespielt. Die Feuerwehr hatte mit drei Drehleitern Menschen von Balkonen retten müssen, weil der Fluchtweg durchs Treppenhaus wegen massiven Brandrauchs versperrt war. Vorm Haus waren mehrere Autos in Brand geraten. Nachbarhäuser wurden beschädigt. Die mehr als 100 Einsatzkräfte hatten ein Trümmerfeld vorgefunden.
Bewohner des Brandhauses teils in Hotels untergebracht
Die Aufräumarbeiten rund um das sechsstöckige Haus waren am Freitag größtenteils abgeschlossen, der Verkehr lief wieder. Der Bürgersteig wurde mit Zäunen abgesperrt, vor den Resten des Kiosks wurden Holzplatten montiert. Seitlich vom Haus wurde ein rotes Herz aufgesprüht, auf das Blumen und Kerzen niedergelegt wurden.
Düsseldorf: Kerzen und Blumen liegen in einem auf das Pflaster gesprühten roten Herzen.
Quelle: dpa
Für die Bewohner des Brandhauses habe die Stadt Düsseldorf 43 Schlafplätze bereitgestellt, sagte ein Sprecher. Eine vierköpfige Familie sei in einem Hotel untergekommen. 37 der Schlafplätze befänden sich in Hotels, sechs weitere in einer sogenannten Brandunterkunft.