Nach Brand im Elsass: Verdacht auf fahrlässige Tötung

    Staatsanwaltschaft ermittelt:Elsass-Brand: Verdacht auf fahrlässige Tötung

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    Nach dem Brand im Elsass mit elf Todesopfern sind viele Fragen ungeklärt. Die Staatsanwaltschaft hat nun Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung und Körperverletzung aufgenommen.

    Brandspuren sind an der Fassade eines Hauses zu sehen, wo am 09.08.2023 elf Menschen ums Leben kamen.
    Die Unterkunft hätte laut des stellvertretenden Bürgermeisters von Wintzenheim keine Gäste beherbergen sollen.
    Quelle: dpa

    Nach dem Brand in einer Ferienunterkunft im Elsass mit elf Toten hat die Staatsanwaltschaft eine Untersuchung wegen des Verdachts auf fahrlässige Tötung und fahrlässige Körperverletzung eingeleitet. Möglicherweise seien bestimmte Sicherheitsvorschriften nicht eingehalten worden, teilte die Staatsanwaltschaft Paris mit.
    Nun müsse zunächst die Brandursache ermittelt werden. Wegen des Umfangs der Ermittlungen und weil die Opfer aus ganz Frankreich kamen, befasst sich nicht die örtliche Behörde, sondern eine spezielle Einheit in Paris mit dem Fall.

    Elf Tote unter den Anwesenden

    Am Mittwochmorgen gegen 6:30 Uhr hatte es in der Ferienunterkunft in Wintzenheim etwa 50 Kilometer von Freiburg entfernt gebrannt. Zu dem Zeitpunkt hielten sich zwei Gruppen mit Menschen mit leichter geistiger Behinderung in dem Haus auf.
    17 Menschen konnten sich retten, einer von ihnen wurde verletzt. Elf Menschen starben. Zehn der Opfer stammen Medienberichten zufolge aus dem ostfranzösischen Lothringen, ein Opfer kam aus dem Elsass.

    Staatsanwaltschaft: 28 Personen in Ferienheim untergebracht

    Wie die Regionalzeitung "Les Dernières Nouvelles d'Alsace" berichtete, befinden sich auf dem Areal in dem Wintzenheimer Ortsteil La Forge mehrere Ferienunterkünfte. Das frühere landwirtschaftliche Gebäude, das gebrannt habe, sei von 2017 an umgebaut worden.
    Im Erdgeschoss habe es eine Unterkunft gegeben, im Obergeschoss eine weitere mit acht Zimmern, berichtete das Blatt unter Berufung auf frühere Internetannoncen der Herberge, die teilweise nicht mehr zu finden seien. Die Zeitung resümierte:

    Es gab also zwei Unterkünfte in dem Gebäude, das gebrannt hat.

    Regionalzeitung "Les Dernières Nouvelles d'Alsace"

    Insgesamt waren dort laut Staatsanwaltschaft 28 Menschen untergebracht. Derzeit gehen die Ermittler davon aus, dass es einen Schwelbrand gegeben hat. Die Unterkunft bestehe zum Teil aus Fachwerk, hieß es. Das Holz habe wohl erst nach einigen Stunden wirklich Feuer gefangen. Etwa 300 von 500 Quadratmetern verbrannten.

    Medien berichten über fehlende Feuermelder

    Französische Medien berichteten am Donnerstag, die Unterkunft in Wintzenheim habe möglicherweise nicht über ausreichend oder die richtigen Feuermelder verfügt. Einrichtungen, die Gäste empfangen, sind laut französischen Behörden selbst dafür verantwortlich, Sicherheitsregeln einzuhalten.
    Dies werde durch verschiedene Kontrollen überprüft. Der stellvertretende Bürgermeister von Wintzenheim, Daniel Leroy, sagte, das Gebäude sei noch für landwirtschaftliche Zwecke gemeldet gewesen und hätte keine Gäste empfangen sollen.
    Quelle: dpa