Ferienheim-Brand mit elf Toten: Brandschutzprüfung fehlte
Elf Tote im Elsass:Feuer in Herberge: Brandschutzprüfung fehlte
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Bei der im Elsass abgebrannten Ferienunterkunft hat laut Behörden die verpflichtende Brandschutzprüfung gefehlt. Elf Personen, darunter zehn Menschen mit Behinderung, starben.
Die abgebrannte Ferienunterkunft im Elsass entsprach offenbar nicht den Sicherheitsvorschriften.
Quelle: dpa
Nach dem Brand in einer Ferienunterkunft im Elsass mit elf Toten steht die Frage nach ausreichenden Sicherheitsvorkehrungen im Raum. Einen verpflichtenden Besuch der Herberge in Wintzenheim durch eine Sicherheitskommission habe es nicht gegeben, sagte die Vizestaatsanwältin von Colmar, Nathalie Kielwasser, am Donnerstag. Dabei hätte unter anderem der Brandschutz kontrolliert werden sollen.
Ob das Haus den Vorschriften entsprach oder nicht, wisse man noch nicht. Frankreichs beigeordnete Ministerin für Menschen mit Behinderungen, Fadila Khattabi, sagte, man dürfe jetzt nicht spekulieren und müsse die Justiz ihre Arbeit machen lassen.
Feriengäste von Flammen im Schlaf überrascht
In der Ferienunterkunft in der Gemeinde Wintzenheim war am frühen Mittwochmorgen ein Brand ausgebrochen und hatte die 28 Bewohner im Schlaf überrascht.
Für zehn Menschen mit Lernbehinderungen und einen Betreuer kam jede Rettung zu spät. Die Ermittler untersuchen nun, was den Brand ausgelöst haben könnte und ob alle Vorschriften eingehalten wurden.
"Wer ein Auto fahren will, braucht einen Führerschein", sagte Kielwasser. Ähnlich sehe es für alle aus, die Leute beherbergen wollten: Sie bräuchten das grüne Licht einer Sicherheitskommission, die nach ihrem Besuch Empfehlungen abgebe, wie etwa zur Zahl der Übernachtungsgäste. "Wir legen eine Reihe von Sicherheitsregeln dafür fest."
Kielwasser: Rauchmelder reichten für Herbergen nicht aus
Bei dem niedergebrannten Gebäude handelt es sich um eine rund 500 Quadratmeter große ehemalige Scheune im typischen Fachwerkstil der Region, die vor wenigen Jahren komplett renoviert und umgebaut wurde.
Nach ersten Erkenntnissen verfügte sie über moderne Rauchmelder, die aber für Herbergen nicht ausreichten, sagte Kielwasser. Ob sich auch Feuerlöscher in dem Gebäude befanden, sei derzeit noch unklar. Auch die eigentliche Brandursache sei weiter unbekannt.
Vize-Staatsanwältin: Eigentümerin unter Schock - nicht in Gewahrsam
Die Eigentümerin der Unterkunft steht laut der Vize-Staatsanwältin unter Schock und wurde nicht in Gewahrsam genommen. Sie wohnt genau gegenüber und hatte die Feuerwehr alarmiert.
Diese war rund eine Viertelstunde später zur Stelle, doch für die meisten Bewohner, die nicht im Erdgeschoss untergebracht waren, kam jede Rettung zu spät. Vermutlich seien sie an Rauchvergiftung gestorben, sagte der Leiter des Rettungseinsatzes, Philippe Hauwiller, am Mittwoch.
Nach Angaben des Bürgermeisteramts von Wintzenheim befanden sich 28 Menschen in der Unterkunft, als der Brand ausbrach. Demnach hatte die Besitzerin aber einen Vertrag zur Unterbringung von nur 16 Übernachtungsgästen unterzeichnet. Später sagte Kielwasser jedoch dem Sender BFMTV, dass die Lizenz tatsächlich für die Unterbringung von 28 Gästen gegolten habe.
Gast überlebte wohl durch Sprung aus Fenster
Der Ferienaufenthalt war von mehreren Organisationen für Lernbehinderte ausgerichtet worden.
Nach Angaben des Vorsitzenden eines Vereins namens AEIM, der sich um Menschen "mit geistigen Einschränkungen" kümmert, hat nur eine der fünf Teilnehmerinnen und Teilnehmer seiner Organisation den verheerenden Brand überlebt - indem sie aus dem Fenster sprang und von einem Bewohner aufgefangen wurde, der sich bereits aus dem Erdgeschoss retten konnte.