In mehreren Städten:Protestmärsche der "Letzten Generation"
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Nach der Razzia gegen die "Letzte Generation" hat die Gruppe mehrere Protestmärsche gestartet. Die Aktionen sollen erst enden, wenn Bundeskanzler Scholz eine Forderung erfüllt.
"Letzte Generation": Protestmarsch in Leipzig am Mittwoch.
Quelle: dpa
Eine Woche nach einer großangelegten Razzia gegen die Klimaschutzgruppe "Letzte Generation" haben Anhänger mit mehreren Demonstrationen auf ihre Anliegen aufmerksam gemacht.
Bei einem Protest in Berlin wandten sich Teilnehmer am Mittwoch dagegen, die Gruppe als kriminell einzustufen. "Unsere Kinder sind keine Verbrecher", stand auf einem Plakat, das zwei ältere Demonstranten trugen.
"Letzte Generation" fordert einen Gesellschaftsrat
Nach Schätzung einer dpa-Reporterin nahmen in Berlin mehrere Hundert Menschen teil. Die Demonstranten wollten auch zum Kanzleramt ziehen, um Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) einen offenen Brief zu übergeben. In diesem hieß es, die Gruppe werde ihren Protest beenden, sobald die Bundesregierung den von ihnen geforderten Gesellschaftsrat einberufe.
Das Gremium soll nach dem Willen der Gruppe Maßnahmen erarbeiten, wie Deutschland bis 2030 die klimaschädliche Nutzung von Öl, Gas und Kohle beenden kann. In dem Brief heißt es:
Der Protestmarsch in Berlin wurde allerdings laut Polizei bereits am Strausberger Platz und damit weit vor dem Ziel beendet. Einem Marsch in Mainz schlossen sich nach Polizei-Angaben rund 110 Teilnehmende an. Dieser sei völlig friedlich und entspannt verlaufen.
Protestmärsche waren nach Angaben der "Letzten Generation" am Mittwoch zudem in Hamburg, Köln, Leipzig und Hannover geplant.
Rochel: Gruppe erlebe eine Welle der Solidarität
Carla Rochel, Sprecherin der "Letzten Generation", erklärte dazu: "Es wäre uns allen lieber, wenn eine Lösung im Gespräch gefunden werden würde und uns weitere Sitzblockaden erspart blieben. Auch wenn es gerade mehr Menschen denn je gibt, die sich der 'Letzten Generation' anschließen."
Die Gruppe erlebe gerade eine Welle der Solidarität; immer mehr Bürgerinnen und Bürger wollten "ihrer Verzweiflung angesichts der immer weiter voranschreitenden Klimakatastrophe Ausdruck verleihen".
Neue Demonstrationen vor allem mittwochs
Ab sofort soll es vor allem mittwochs weitere Demonstrationen geben. Ab Montag beginnt den Angaben zufolge zudem eine Kampagne, "die ein Schlaglicht auf die rücksichtslose Verschwendung der Superreichen und ihre Überemissionen richten wird".
Polizei und Staatsanwaltschaft waren vergangene Woche mit einer Razzia gegen die Letzte Generation vorgegangen. Dabei durchsuchten 170 Beamte 15 Wohnungen und Geschäftsräume in sieben Bundesländern. Der Vorwurf lautet auf Bildung oder Unterstützung einer kriminellen Vereinigung. Die Aktivisten weisen es zurück, kriminell zu sein.
Quelle: dpa
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