Hochwasser in Deutschland: Auch viele Wildtiere gefährdet

    Hochwasser in Deutschland:Fluten bedrohen auch viele Wildtiere

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    Auch Wildtiere werden von der aktuellen Hochwasserlage bedroht - vor allem kleinere, sagen Experten.

     Maulwurfshügel auf dem Deich der Helme bei Mönchpfiffel-Nikolausrieth.
    Tiere, die es schaffen, ihren Bau rechtzeitig zu verlassen, haben gute Überlebenschancen.
    Quelle: dpa

    Die angespannte Hochwasserlage im Nordwesten Deutschlands gefährdet nicht nur Menschen und ihre Häuser, sondern auch zahlreiche Wildtiere.

    Sie haben zwar ihre Strategien bei Wind und Wetter. Länger andauerndes Hochwasser kann aber auch für sie tödlich sein.

    Klaus Hackländer, Vorstand Deutsche Wildtier Stiftung

    Das sagt Klaus Hackländer, Wildtierbiologe und Vorstand der Deutschen Wildtier Stiftung. Betroffen seien vor allem Tiere, die im und am Boden leben.
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    Verlierer sind Käfer, Insekten und Winterschläfer wie die Haselmaus, Feldhamster oder Igel.

    Klaus Hackländer, Vorstand Deutsche Wildtier Stiftung

    Wie viele Wildtiere wie zum Beispiel das Tier des Jahres 2023, der Igel, bereits ertrunken sind, sei überhaupt nicht abschätzbar, sagt Hackländer.

    Insekten und Hamster gefährdet

    Junge Hummelköniginnen, die sich im Boden zum Überwintern eingegraben, oder die im Boden abgelegte Brut von Wildbienen überstehen die Überschwemmung nicht. Damit könnten lokale Bestände der Wildbienen gefährdet sein.
    Aktuelle Hochwasserwarnungen

    ZDFheute Infografik

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    Schlechte Überlebenschancen hätten auch Feldhamster, die bis April im unterirdischen Bau Winterschlaf halten. Die Nagetiere sind auf der Roten Liste für Deutschland als vom Aussterben bedroht eingestuft.

    Lokale Tierbestände von Ausrottung bedroht

    In vielen Regionen sei die Art verschwunden, in Niedersachsen gebe es nur noch kleine Bestände. "Durch ihre verinselte Verbreitung kann das Hochwasser auf einem Acker einen lokalen Feldhamster-Bestand komplett auslöschen", betont Feldhamster-Experte Simon Hein von der Deutschen Wildtier Stiftung.
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    Maulwürfe hätten dagegen durchaus eine Überlebenschance, wenn sie es schaffen, rechtzeitig ihren Bau zu verlassen. Wenn möglich, bauen sie eine oberirdische sogenannte Sumpfburg, die gut einen Meter hoch sein und einen Durchmesser von bis zu anderthalb Metern haben könne, erklärt Hackländer.

    Hohe Gefahr vor allem für junge Wildtiere

    Andere Wildtiere wie Rehe, Hirsche, Wildschweine und Füchse würden sich in der Regel an trockenere Orte im Wald zurückziehen, falls diese noch zu finden seien.

    Feldmäuse können zwar schwimmen und klettern. Aber viele haben es nicht mehr geschafft, dem Hochwasser zu entkommen.

    Simon Hein, Deutsche Wildtier Stiftung

    Ein Reh stakst über eine überflutete Wiese.
    Wildtiere wie Rehe versuchen sich an trockene Orte zurückzuziehen - Menschen sollten deshalb Deiche meiden, bitten Experten.
    Quelle: dpa

    Grundsätzlich mache das Hochwasser vor allem jungen Wildtieren zu schaffen:

    Wenn sie es überlebt haben, drohen sie später durch die anhaltende Feuchtigkeit krank zu werden

    Klaus Hackländer, Vorstand Deutsche Wildtier Stiftung

    Frischlinge von Wildschweinen, die noch keine wasserabweisende Unterwolle besitzen, würden schnell auskühlen und könnten eine Lungenentzündung bekommen. Auch für Feldhasen sei lang anhaltender Regen ungünstig. Sie seien ursprünglich Steppenbewohner und hätten bereits ersten Nachwuchs. "Die im Januar geborene Feldhasen sind noch sehr empfindlich, sie können krank werden und sterben", sagt der Stiftungschef.

    Biologe: Rückzugsgebiete der Tiere meiden

    Feldhasen werden in der Roten Liste als "gefährdet" aufgeführt. "Wichtig ist, den betroffenen Tieren erhöhte Orte zu bieten, an die sie sich zurückziehen können", sagt Hackländer. Hoch gelegene Rückzugsgebiete wie die Deiche sollten die Menschen derzeit meiden.
    Der Stiftungschef warnt:

    Wer als Hochwasser-Tourist auf Hügeln und Deichen spazieren geht, treibt Rehe, Hasen und andere Wildtiere wieder zurück in die Fluten.

    Klaus Hackländer, Vorstand Deutsche Wildtier Stiftung

    Aus Respekt vor den Tieren sollten solche Orte tabu sein.
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    Quelle: epd

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