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Klimaanpassung in Europa:Wie sich Großstädte vor Hitze schützen
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Brütende Hitze und wenig Schatten: Das ist oft Alltag in Europas Großstädten im Hochsommer. Wie Wien, Paris und Rotterdam mit den Hitzewellen umgehen.
Viele europäische Großstädte, wie hier Paris, erarbeiten Hitzeschutzkonzepte
Quelle: dpa
Aktuell reiht sich ein Hitzerekord an den nächsten. Der 4. Juli 2023 war der heißeste Tag seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1880. Besonders unerträglich ist die Hitze in Städten. Lösungen gibt es viele. Auch in Deutschland wird diskutiert.
Wie Europas Großstädte der Hitze trotzen:
Paris: 50 Grad bald Normalzustand
Paris muss sich zukünftig auf Spitzentemperaturen von bis zu 50 Grad im Sommer einstellen, sagt Bürgermeisterin Anne Hidalgo. Der Grund: Paris ist eine der am dichtesten bebauten Städte der Welt. So staut sich die Wärme im Sommer in den Straßen. In der Umgebung von Paris sind die Temperaturen regelmäßig bis zu zehn Grad niedriger.
Champ de Mars vor dem Eiffelturm in Paris (Archivfoto)
Quelle: AFP
Die wenigen freien Flächen sollen deshalb in Zukunft besser genutzt werden: Fast 130 Schulhöfe will die Stadt bis Ende des Jahres begrünt haben und in schulfreien Zeiten Anwohnern als Frischeinseln zur Verfügung stellen. Außerdem betreibt die Stadt 1.200 öffentliche Trinkwasserstellen und richtet Wassernebelsprüher an stark frequentierten Straßen ein.
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Seit vergangenem November wurden 25.000 neue Bäume gepflanzt, um mehr Schatten zu spenden. Dächer von öffentlichen Gebäuden lässt die Stadt mit spezieller weißer Farbe streichen, damit diese sich nicht mehr so stark erhitzen. Viele Maßnahmen also, deren Effektivität sich noch zeigen muss: Der vergangene Juni war mit durchschnittlich 22,4 Grad Tag und Nacht der heißeste jemals gemessene Frühsommermonat in Paris.
Lukas Nickel, ZDF-Studio Paris
Wien: Entsiegelung und "Coole Zonen" gegen Hitze
Wien gibt sich in seinem Hitzeaktionsplan gerne als "grün" und "cool" - dank 8.200 Hektar Wald und 1.800 Hektar Grünanlagen, das sind über 1.000 Parks im Stadtgebiet. Auch kühlende Installationen wie etwa Nebelduschen wurden in den letzten Jahren installiert, insgesamt 112 verteilt in der ganzen Stadt, zudem Trinkbrunnen und "Coole Zonen" in denen man sich abkühlen kann. Klimaexperten reden dabei aber eher von Kosmetik mit Wohlfühleffekt.
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Langfristig soll eine Entsiegelung von Flächen durch Schaffung von mehr Grünraum und Wasserflächen und einer Baum-Offensive mit 25.000 neuen Stadtbäumen Abkühlung bringen. Aktuell hat die Stadt Wien aufgrund der Trockenheit seit Anfang der Woche ein Grillverbot für alle öffentlichen Grillplätze verhängt, auch Rauchen und Hantieren mit offenem Feuer wurde untersagt.
Parkbesucher befüllen ihre Wasserflaschen im Augarten in Wien (Archivfoto).
Quelle: dpa
Außerdem wurde ein Hitzetelefon eingerichtet, wo sich Bürgerinnen und Bürger beraten lassen können und die rund 150 Seniorenklubs der Stadt Wien wurden mit modernen Klimaanlagen aufgerüstet. Das soll gerade der älteren Bevölkerung die Möglichkeit geben, sich für einige Stunden in kühlen Innenräumen vor der großen Sommerhitze zu schützen. Im internationalen Vergleich liegt Wien mit seinem Hitzekonzept zwar nicht ganz hinten, aber leider auch nicht ganz vorne mit dabei.
Michael Sommer, ZDF-Studio Wien
Rotterdam: 30 Millionen Euro für Hitzeschutzprojekte
Die Stadt Rotterdam will bis 2026 50 neue Projekte verwirklichen, um die Stadt fit für den Klimawandel zu machen und in den heißen Sommern abzukühlen. 30 Millionen Euro hat man dafür locker gemacht. Ein Projekt ist der Nelson Mandelapark, der im Stadtteil Maashaven entsteht. Teile des ehemaligen Hafenbeckens werden zugeschüttet und mit schwimmenden Pontons ergänzt.
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Auf einer Fläche von zehn Fußballfeldern entstehen Picknickflächen, Freiluftbühnen und Wasserspielsplätze, die vor allem den Bewohnern des sehr dicht bebauten angrenzenden Viertels Freiraum und Abkühlung spenden soll. Außerdem will man alle Plätze und die mehrspurigen Verkehrsadern in der Stadt grüner machen und mit teilweise unterirdischen Wasserspeichern ausrüsten.
Stadtansicht von Rotterdam(Archivfoto)
Quelle: Imago
Auf dem Benthemplein ist das bereits geschehen: drei Bassins, die bei Trockenheit Sportplatz sind, fangen bei Regen Wasser auf. Neben solchen Großprojekten fördert die Stadt kleine Initiativen: 80 gratis Wasserspender und Fassadengärten, die die Bürger selbst anlegen dürfen.
Britta Behrendt, ZDF-Studio Brüssel
Quelle: ZDF
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