Chronologie der letzten Jahre:Wie sich die Hitzewellen in Europa häufen
|
Europa ist die Erdregion, die sich laut Meteorologen "am schnellsten erwärmt". Hitzewellen haben demnach in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen - eine Chronologie.
Weite Teile Europas leiden derzeit unter Hitzewellen. Solche Phasen extrem hoher Temperaturen haben in den vergangenen Jahren im Zuge des globalen Klimawandels deutlich zugenommen. Laut der Weltmeteorologieorganisation (WMO) ist Europa die Erdregion, die sich "am schnellsten erwärmt".
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) spricht von einer Hitzewelle, wenn die Temperaturen an drei aufeinanderfolgenden Tagen oder mehr über 28 Grad liegen - somit herrscht eine mehrtägige Periode mit ungewöhnlich hoher thermischer Belastung vor. Das Extremereignis Hitzewelle kann die menschliche Gesundheit, die Ökosysteme und die Infrastruktur schädigen.
In unseren Breiten treten Hitzewellen häufig im Zusammenhang mit andauernden sommerlichen Hochdrucklagen (Hochdruckgebiet) auf. International existiert keine einheitliche Definition des Begriffs Hitzewelle.
Quelle: Deutscher Wetterdienst (DWD)
In unseren Breiten treten Hitzewellen häufig im Zusammenhang mit andauernden sommerlichen Hochdrucklagen (Hochdruckgebiet) auf. International existiert keine einheitliche Definition des Begriffs Hitzewelle.
Quelle: Deutscher Wetterdienst (DWD)
Ein Überblick über die schwersten Hitzewellen in Europa im 21. Jahrhundert:
2022
Mitte Juni trifft ein vorzeitiger extremer Hitzeeinbruch den Süden und das Zentrum Europas. In Deutschland und Österreich werden neue Temperaturrekorde für einen Juni gemessen.
Im Juli zieht vom Westen her eine neue Hitzewelle heran, die insbesondere Spanien und Frankreich trifft. Dort brechen verheerende Waldbrände aus. In Großbritannien wird erstmals die 40-Grad-Marke überschritten.
Nach Angaben des europäischen Erdbeobachtungsprogramms Copernicus ist der Sommer 2022 der heißeste Sommer in Europa seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Laut einer vor gut einer Woche veröffentlichten Studie gab es mehr als 61.000 Hitzetote in Europa, davon mehr als 8.100 in Deutschland.
Die kleine Hitzepause ist vorbei – es ist wieder richtig heiß. Temperaturen bis zu 37 Grad sind für viele eine große Belastung, besonders alte Menschen leiden. 15.07.2023 | 5:42 min
2021
Von Ende Juli bis Anfang August herrscht in Griechenland eine intensive Hitze mit Höchsttemperaturen von fast 45 Grad. Die Regierung in Athen spricht von der "schlimmsten Hitzewelle seit 1987".
Vom 11. bis 16. August steigen die Temperaturen in den südspanischen Regionen Andalusien und Murcia auf mehr als 45 Grad.
2019
Im Sommer 2019 gibt es zwei Hitzewellen: Ende Juni und in der zweiten Julihälfte. In Deutschland wird am 25. Juli in Lingen im Emsland ein nationaler Allzeitrekord von 42,6 Grad gemessen, auch Belgien und Großbritannien melden neue Temperaturrekorde.
Hitze kann auch auf Magen und Darm schlagen - Essen richtig aufzubewahren hilft:
2018
In der zweiten Julihälfte und Anfang August herrschen in Europa hohe Temperaturen und starke Trockenheit. Der Pegelstand der Donau etwa sinkt auf den niedrigsten Stand seit Beginn der Messungen.
2017
Von Ende Juni bis zur ersten Augusthälfte leidet Europa unter mehreren Hitzewellen, inbesondere der Süden des Kontinents. In Spanien wird die Höchsttemperatur am 13. Juli in Córdoba gemessen: 46,9 Grad.
2015
Europa leidet ab Ende Juni an einer Reihe vorzeitiger Hitzewellen. In England werden Anfang Juli 36,7 Grad gemessen.
2007
Zentral- und Südeuropa haben von Ende Juni bis Ende Juli mit einer langen heißen und trockenen Phase zu kämpfen. In Ungarn werden mehr als 500 Hitzetote gemeldet. In Italien, dem damaligen Mazedonien und Serbien brechen zahlreiche Waldbrände aus.
Hitzefrei? Klima wandelt Arbeit:
2003
In der ersten Augusthälfte leidet Westeuropa unter einer heftigen Hitzewelle, insbesondere Frankreich, Italien, Spanien und Portugal. Im südportugiesischen Amareleja werden am 1. August 47,3 Grad gemessen. Auch Deutschland leidet im Sommer 2003 unter extremer Hitze.
Wissenschaftlichen Studien zufolge starben im Sommer 2003 in 16 europäischen Ländern etwa 70.000 Menschen mehr als in diesem Zeitraum üblich. Die meisten Todesopfer gab es demnach in Frankreich und Italien.
In einigen betroffenen Ländern wirken die Hitzewelle und ihre Folgen als Antrieb für Änderungen. Sie führen Hitze-Alarmsysteme und Hitze-Schutzpläne ein.
Quelle: AFP
Thema
Mehr zur Hitze
Chronologie der letzten Jahre:Wie sich die Hitzewellen in Europa häufen
Interview
Gefährliche Extremtemperaturen:Arzt: Alle Menschen durch Hitze bedroht
Warnungen im Süden und Westen:Extreme Hitzewelle hat USA weiter im Griff
28:33 min