Globale UN-Umfrage: 80 Prozent weltweit für mehr Klimaschutz

    Größte globale Umfrage:UN: Weltweit 80 Prozent für mehr Klimaschutz

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    Vier von fünf Menschen weltweit wünschen sich - so eine globale UN-Umfrage - mehr Maßnahmen gegen den Klimawandel. Nicht nur in den ärmeren Ländern ist die Sorge groß.

    Hitze in Kanada
    Vier von fünf weltweit Befragten wünschen sich, ihr Land würde mehr gegen den Klimawandel tun. Das ergibt eine Umfrage, die die Vereinten Nationen in Auftrag gegeben haben.20.06.2024 | 1:50 min
    Vier von fünf Befragten auf der ganzen Welt wünschen sich einer UN-Umfrage zufolge, dass ihr Land seine Bemühungen im Kampf gegen den globalen Klimawandel verstärkt. Mit 89 Prozent der Befragten sind die Forderungen in den ärmeren Ländern der Welt besonders laut, wie aus der Umfrage des UN-Entwicklungsprogramms (UNDP), der Universität Oxford und GeoPoll hervorgeht. Aber auch in den wohlhabenderen G20-Staaten hoffen 76 Prozent der Befragten auf mehr Einsatz ihrer Regierungen.
    Für die Umfrage wurden insgesamt 75.000 Menschen in 77 Ländern, die 87 Prozent der Weltbevölkerung repräsentieren, nach dem Zufallsprinzip angerufen und befragt.
    Olivenhain am Kaiserstuhl
    Flut folgt auf Flut: In Deutschland macht der Klimawandel Extremwetterereignisse wahrscheinlicher. Weltweit wird mit Klimafolgen gerungen - doch bei den Gegenmaßnahmen gespart.04.06.2024 | 2:12 min

    Auch Menschen in China und USA für mehr Klimaschutz

    Demnach stimmten 80 Prozent von ihnen der Aussage zu, dass der Kampf gegen die globalen Erwärmung in ihrem Land verstärkt werden müsse. Auch in China (73 Prozent) und den USA (66 Prozent) - den größten Treibhausgasemittenten der Welt - sprach sich eine Mehrheit der Befragten für Klimaschutzmaßnahmen aus.
    In 62 der 77 befragten Länder forderte eine Mehrheit der Befragten einen schnellen Übergang von fossilen Brennstoffen zu sauberer Energie. Dazu gehörten China (80 Prozent) und die Vereinigten Staaten (54 Prozent), aber auch in Russland stimmten 16 Prozent der Aussage zu.
    SGS Slomka x Horneffer
    "Die Häufung solcher Wetterextremereignisse ist sehr wohl mit dem Klimawandel in Verbindung zu bringen", sagt ZDF-Meteorologin Katja Horneffer zur Hochwasserlage in Süddeutschland.03.06.2024 | 3:34 min

    Sorge vor Folgen auf Fidschi, in Afghanistan und Türkei am größten

    Weltweit nahm demnach auch die Sorge über die globale Erwärmung zu: So gaben 56 Prozent der Befragten an, mindestens einmal pro Woche über den Klimawandel nachzudenken. Am größten sind die Befürchtungen über die Auswirkungen der Klimakrise der Umfrage zufolge auf den Fidschi-Inseln, in Afghanistan und in der Türkei. Mit 69 Prozent gaben zudem mehr als zwei Drittel der Befragten an, dass die globale Erwärmung Einfluss auf ihre Lebensentscheidungen und Fragen etwa über ihren Wohnort, ihren Arbeitsplatz und ihren Konsum habe.
    Für die UNDP-Direktorin für Klimafragen, Cassie Flynn, sind die Ergebnisse der Umfrage ein "unstrittiger Beweis dafür, dass die Menschen überall mutige Klimaschutzmaßnahmen unterstützen". UNDP-Leiter Achim Steiner betonte jedoch, dass sich die Bedenken nicht unbedingt in Wahl- und Konsumentscheidungen niederschlagen würden. "Ich würde mehr tun. Aber die anderen tun es nicht. Also werde ich nichts tun", beschrieb Steiner die Haltung vieler Menschen.

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