Waldbrände in Griechenland ein "ökologisches Desaster"

    Nationalparks in Griechenland:Waldbrände sind ein "ökologisches Desaster"

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    Die Waldbrände in Griechenland haben weite Teile von Nationalparks zerstört. Warum laut Natürschützern nicht klar ist, ob sich die Artenvielfalt dort jemals erholen wird.

    Waldbrand am Fuße des Parnitha-Gebirges nahe Athen
    Waldbrand am Fuße des Parnitha-Gebirges nahe Athen.
    Quelle: epa/ Kostas Tsironis

    Nach dem Ausbruch von Feuern in zwei grünen Lungen Griechenlands werden Befürchtungen laut, ob sich die Wälder überhaupt noch von den wiederholten Katastrophen erholen können. "Die Ökosysteme des Mittelmeerraums sind ziemlich widerstandsfähig gegen Brände", sagt Demetres Karavellas von der Umweltorganisation WWF in Griechenland. Aber:

    Wie viele dieser Gebiete werden sich erholen können, nachdem sie so oft abgebrannt sind?

    Demetres Karavellas, WWF Griechenland

    "Ökologische Zerstörung unermesslich"

    Im Nordosten Griechenlands, im Natura-2000-Schutzgebiet Dadia, "wird die ökologische Zerstörung nach diesem Feuer unermesslich sein", prognostiziert der Bürgermeister der örtlichen Gemeinde Soufli, Panagiotis Kalakikos.
    Der Nationalpark sei "kein in sich geschlossenes Ökosystem", sagt Dora Skartsi, Direktorin der Gesellschaft für den Schutz der Biodiversität Thrakiens. Würden weitere verbrannte Waldzonen der Umgebung miteinbezogen, "sprechen wir über ein enormes ökologisches Desaster".

    Lebensraum von Vögeln im Nationalpark Dadia verloren

    Zum Beispiel im Nationalpark Dadia an der Grenze zur Türkei. Der ist wegen seiner Raubvogelvorkommen weltweit bekannt und war schon 2022 in Teilen abgebrannt.
    Die möglichen Folgen der Waldbrände dort:
    • Der Lebensraum von 166 beobachteten Vogelarten ist womöglich verloren.
    • Zwei davon, Rebhuhn und Schwarzstorch, sind in Griechenland als bedroht eingestuft. Sie müssen künftig möglicherweise einen anderen Ort anfliegen, um zu überleben.
    • Dadia ist außerdem der einzige Brutplatz für Rabengeier auf dem Balkan. Deswegen bereitet das Schicksal von etwa 35 registrierten Paaren besondere Sorge.

    Gegend im Nationalpark nahe Athen gleicht einer Mondlandschaft

    Unter den hunderten Feuern, die in den vergangenen Tagen in ganz Griechenland ausbrachen, war auch ein besonders bedrohliches Feuer vor den Toren der griechischen Hauptstadt Athen.
    • An den Ausläufern des Parnitha-Gebirges, ein Nationalpark etwa 20 Kilometer nördlich der Hauptstadt, ist das Grün der Büsche und der Eichen entlang ganzer Hänge verschwunden. Die Gegend hat sich in eine Mondlandschaft verwandelt.
    • "Die Rothirsche werden wir so schnell nicht wiedersehen", klagen Hoteliers.

    Waldbrände wiederholen sich

    Auch am Samstag loderten noch Brände. Das Ausmaß der Schäden war noch nicht zu beziffern. Doch war eine Feststellung immer wieder zu hören: "Es handelt sich nicht um einen einmaligen Vorfall", sagt Miltos Gletsos von der Organisation Hellenische Gesellschaft für den Schutz der Natur.
    Die Brände träten wiederholt auf und die Auswirkungen würden so immer heftiger, "sie kumulieren". Allein beim Parnitha-Gebirge gibt es laut Gletsos eine "gigantische" Überschneidung der bei den Bränden von 2007, 2021 und dem aktuellen Feuer verbrannten Flächen.

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    "Viel Mühe und viel Geld werden in die natürliche Regeneration oder in die Aufforstung gesteckt, um schließlich zu sehen, wie diese wunderschönen Wälder in 10 oder 15 Jahren erneut brennen", sagt Karavellas vom WWF. Es sei wie im Mythos von Sisyphos.

    Wir müssen diesen Kreislauf beenden und endlich unsere Wälder in den Griff kriegen.

    Demetres Karavellas, WWF Griechenland

    Quelle: Anne-Sophe Labadie und Vassilis Kyriakoulis, AFP

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