Waldbrände in Kanada: Weitere Stadt wird evakuiert

    Verheerende Waldbrände:Weitere Stadt in Kanada wird evakuiert

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    Die Waldbrände in Kanadas Nordwest-Territorien wüten nach wie vor weiter. Die Kleinstadt Hay River muss evakuiert werden. Das Militär unterstützt.

    Eine Luftaufnahme von einem Waldbrand in Kanada am 09.06.2023.
    Die Rauchwolken des Flammenmeeres machen das Atmen schwer.
    Quelle: picture alliance / Xinhua News Agency

    Wegen der andauernden Waldbrände in Kanada haben die Behörden die vollständige Evakuierung der Kleinstadt Hay River am Großen Sklavensee angeordnet.

    Jeder, der in Hay River bleibt, tut dies auf eigene Gefahr.

    Aufruf Regierung der Nordwest-Territorien Kanadas

    Nach der Evakuierungsaktion würden keine Rettungsdienste mehr zur Verfügung stehen. Die Regierung forderte alle 4.000 Bewohner auf, sich zum Flughafen zu begeben und dort auf Anweisungen zu warten.

    Wegen Waldbränden in Kanada den Notstand ausgerufen

    Aufgrund der verheerenden Waldbrände hat die kanadische Regierung in der vergangenen Woche den Notstand ausgerufen. Dadurch wurde das Militär mobilisiert, um bei der Bekämpfung der Brände zu helfen und Bewohner in Sicherheit zu bringen.
    Mehr als 50.000 Menschen, darunter auch die Anwohner der Hauptstadt der Nordwest-Territorien, Yellowknife, sind bereits vor den Flammen in Sicherheit gebracht worden.

    Verärgerung wegen Nachrichtensperre auf Facebook

    Inmitten der Notstandssituation wächst unter Social-Media-Nutzern in Kanada die Verärgerung über den US-amerikanischen Facebook-Mutterkonzern Meta. Er blockt seit dem 1. August die Verbreitung von Links zu Nachrichten und Inhalten kanadischer Medienverlage und Rundfunkanstalten auf seinen Plattformen Facebook und Instagram.
    Waldbrand in Kanada
    Mehr als 1.000 Brände wüten in Kanada.23.08.2023 | 5:57 min
    Meta reagierte mit der Blockade auf ein kanadisches Gesetz, das Online-Unternehmen verpflichtet, kanadische Medien für deren Inhalte zu bezahlen. Kanadas Premierminister Trudeau warf dem Konzern deshalb Anfang der Woche vor, damit Menschenleben zu gefährden.
    Die Situation sei definitv "gefährlich", bestätigt die 35-jährige Kelsey Worth aus der nordwestlichen Stadt Yellowkife der Nachrichtenagentur AFP. Es sei während der Brände "irrsinnig schwierig" für sie und andere Evakuierte gewesen, an verifizierbare Informationen heranzukommen. Niemand sei in der Lage zu wissen, "was wahr ist und was nicht", sagte sie.

    Mehr als 15 Millionen Hektar Wald verbrannt

    Die Regierung von British Colombia spricht von der schlimmsten Waldbrandsaison aller Zeiten. 15 Millionen Hektar Waldfläche sind in diesem Jahr bereits in Kanada verbrannt - das entspricht der Fläche Griechenlands. Insbesondere im Westen des nordamerikanischen Landes spitze sich die Lage zuletzt zu.
    Nach offiziellen Angaben loderten Anfang der Woche im ganzen Land mehr als 1.000 Brände. Vier Menschen kamen bei den Waldbränden inzwischen ums Leben. Wissenschaftlern zufolge begünstigt der Klimawandel häufigere und heftigere Waldbrände.
    Quelle: Reuters, AFP
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