Masih Alinejad: "Schlag ins Gesicht des iranischen Regimes"
Interview
Friedensnobelpreis für Mohammadi:"Schlag ins Gesicht des iranischen Regimes"
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Der Friedensnobelpreis gilt als die wichtigste politische Auszeichnung. Er ging an die iranische Frauenrechtlerin Mohammadi. "Ein Schlag ins Gesicht des Regimes", sagt Alinejad.
Narges Mohammadi ist die neue Friedensnobelpreisträgerin. Das sei ein "Schlag ins Gesicht des iranischen Regimes", sagt die iranisch-amerikanische Aktivistin und Autorin Masih Alinejad.
Frauen, Leben, Freiheit: Auch Alinejad kämpft für Frauenrechte in Iran und gegen die Mullahs, mittlerweile aus dem Exil.
Sehen Sie das Interview mit Alinejad oben im Video in voller Länge oder lesen Sie es unten in Auszügen.
... die Auszeichnung ein Schlag ins Gesicht des iranischen Regimes darstelle
Das iranische Regime stelle sich gegen Frauen und jetzt habe eine Frau den Friedensnobelpreis bekommen.
Ich bin fest davon überzeugt, dass diese Auszeichnung einen Schlag ins Gesicht des iranischen Regimes darstellt.
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Masih Alinejad, Frauenrechtlerin
Gleichzeitig ermutige der Preis aber nicht nur iranische Frauen, sondern auch westliche Machthaberinnen, "wie die deutsche Außenministerin oder Politikerinnen des Europäischen Parlaments ihre Stimme zu erheben und dieses Regime nicht länger zu legitimieren", sagt Alinejad.
Die Auszeichnung könne Iranerinnen nur dann helfen, "wenn der Westen der islamischen Republik ebenfalls ins Gesicht schlägt". Und die Befreiung von allen politischen Gefangenen verlange, so Alinejad.
Erfan und Milad protestierten gegen das Regime, wurden gezielt beschossen. Bis heute tragen sie Kugeln im Körper. Die Regierung Irans will abschrecken, bestraft mit brutaler Härte.21.05.2023 | 3:14 min
... Mohammadi laut und mutig sei
"Als ich sie kennengelernt habe, habe ich sie zuerst einmal gehört bevor ich sie gesehen habe", erinnert sich Frauenrechtlerin Alinejad. "Sie ist laut, sie ist mutig und sie lässt sich nicht brechen durch das iranische Unterdrückungsregime."
Deshalb glaube ich auch, dass diese Auszeichnung an Millionen von Frauen geht, die sich einsetzen für Frauen, Leben und Freiheit.
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Masih Alinejad, Frauenrechtlerin
... das islamische Regime kriminell sei
Das Timing der Auszeichnung sei für Aktivistinnen "bittersüß". "Einerseits freuen wir uns natürlich darüber", sagt Alinejad. "Aber andererseits wissen wir auch, dass das Regime gerade erst ein 16-jähriges Mädchen zusammengeschlagen hat, mit dem Namen Amita. Einfach nur weil sie ihre Haare gezeigt hat. Sie liegt jetzt im Koma."
Die Oberhäupter der islamischen Republik seien die "eigentlich Kriminellen auf dieser Welt". Das Regime habe Amitas gesamte Familie sowie zwei Freunde und einen Journalisten als Geisel genommen. "Wir fordern unabhängige Untersuchungen", sagt Alinejad.
... dass sich Frauenrechte nicht verbessert haben in den letzten Jahren
Nach Ansicht der Frauenrechtlerin haben sich die Frauenrechte in den letzten 20 Jahren "überhaupt nicht" verbessert. Die einzige Veränderung sei, dass die Frauen jetzt mutiger seien, mehr Macht hätten und entschlossener denn je seien, "der islamischen Republik ein Ende zu setzen".
Dokumentation: Warum die Frauen in Iran so stark sind
Den iranischen Frauen Friedensnobelpreise zu verleihen, reicht nicht. Wir brauchen jetzt Taten der internationalen Gemeinschaft, um die Geschlechterapartheid zu beenden.
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Masih Alinejad, Frauenrechtlerin
Narges hatte einen Traum, sie wollte die islamische Republik abschaffen und durch eine säkulare Demokratie ersetzen. Die Welt muss uns jetzt unsere wahre Auszeichnung geben: Nämlich eine säkulare Demokratie anstelle einer religiösen Diktatur.
Der Friedensnobelpreis geht in diesem Jahr an die iranische Menschenrechtlerin Narges Mohammadi. Sie ist die 19. Frau, die mit dem Preis ausgezeichnet wird.
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