Brennender Frachter abgeschleppt: Wie es nun weitergeht
Riskanter Transport geglückt:Frachter abgeschleppt: Wie es nun weitergeht
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Der riskante Transport ist geglückt: Der brennende Frachter "Fremantle Highway" ist an seinem neuen vorläufigen Ankerplatz angekommen. Was jetzt geplant ist.
Bergungsspezialisten haben vor der niederländischen Küste den risikovollen Transport des brennenden Frachtschiffes "Fremantle Highway" zu einem neuen, weniger gefährlichen Liegeplatz abgeschlossen. Das teilte die Wasserbehörde in Den Haag mit.
Der neue Ankerplatz des rund 200 Meter langen Schiffs liegt rund 16 Kilometer vor der Wattenmeerinsel Schiermonnikoog.
Frachter soll nun ausbrennen
Der neue Ankerplatz soll sicherer sein, weniger dicht beim Schiffsverkehr und auch geschützter vor Wind. Das Schiff lag bisher genau zwischen zwei sehr stark befahrenen Schifffahrtsrouten von und nach Deutschland - wie ein brennender, mit Öl beladener Lkw auf dem Grünstreifen zwischen zwei Autobahnen.
An dem neuen Liegeplatz soll der Frachter weiterhin von zwei Schleppern stabil in Position gehalten werden. Sobald die Situation an Bord es zulasse, soll er in einen Hafen verlegt werden. Welcher das ist, sei noch nicht bekannt, berichtet ZDF-Korrespondent Ulf Röller aus Schiermonnikoog:
Auf der niederländischen Insel locke der Frachter, der je nach Wetterlage von der Küste aus zu sehen ist, Schaulustige an: "Der Frachter ist ein bisschen zur Attraktion geworden", so Röller.
Riskante Abschleppen-Aktion in der Nordsee
Seit Sonntagabend hatten zwei Schlepper die "Fremantle Highway" in Richtung Osten weggeschleppt. Zuvor der Frachter vor der Insel Terschelling.
Es war ein riskantes Unterfangen: Das Schiff mit rund 3.800 Autos an Bord brennt noch immer, und die Gefahr einer Umweltverschmutzung bleibt. Die Behörde hatte jedoch versichert, dass das Schiff ständig beobachtet und seine Stabilität kontrolliert werde. Mehrere Schiffe begleiteten den Frachter, darunter auch ein Spezialschiff, das Öl räumen kann.
Spezialisten hatten den Autofrachter vorher kontrolliert und festgestellt, dass er trotz der großen Hitze stabil war und auch unter der Wasserlinie intakt. Die Behörde teilte mit:
Die Schlepper fuhren der Behörde zufolge kontrolliert und langsam, etwa 5,5 Kilometer pro Stunde.
Vor der niederländischen Küste steht das Cargoschiff "Fremantle Highway" in Flammen. Rettungskräfte versuchen, ein Sinken zu verhindern. ZDFheute live zu möglichen Folgen.26.07.2023 | 23:35 min
Drohende Ölpest droht bei Auseinanderbrechen oder Kentern
Der seit Mittwoch wütende Brand auf dem Frachter ist zwar schwächer geworden. Doch die Gefahr, dass die Stahlwände der Hitze nicht mehr standhalten, bleibt hoch. Bei Rissen oder sogar einem Auseinanderbrechen und Kentern droht eine Ölpest - eine Katastrophe für die Nordsee, das besonders geschützte Wattenmeer mit seinen Vogelgebieten und die Inselbewohner. Bisher kann das Feuer nicht gezielt gelöscht werden. Löschwasser könnte das Schiff zum Kentern bringen.
Der Frachter war auf dem Weg von Bremerhaven nach Singapur, als in der Nacht zum Mittwoch Feuer ausbrach. Zu dem Zeitpunkt lag er vor der Insel Ameland. Bei der Evakuierung der Besatzung starb ein Mensch. Brandherd war möglicherweise die Batterie eines elektrischen Autos. Aber bestätigt ist das bisher nicht. Das Schiff hatte auch weitaus mehr E-Autos geladen als zuvor gemeldet worden war, nämlich 500 statt 25.
Die Kosten des gesamten Einsatzes muss der japanische Eigentümer des Schiffes bezahlen. Die Behörden des Flaggenstaates Panama sind wiederum für die Untersuchung nach der Ursache des Feuers verantwortlich.
Seit Tagen brennt ein Frachter vor der niederländischen Küste. 500 E-Autos an Bord erschweren die Löscharbeiten. Sind E-Fahrzeuge eine Gefahr für die Schifffahrt?