Energetische Sanierung: Informationen zu Förderung und Co.
FAQ
Dämmung, Heizung, Fenster:Energetische Sanierung: Das müssen Sie wissen
von Oliver Klein
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Ein Haus energetisch zu sanieren, kann Heizkosten sparen. Doch wo anfangen? Für wen lohnt sich der Schritt? Welche Förderungen gibt es? ZDFheute beantwortet die wichtigsten Fragen.
Das Haus auf Staatskosten klimaeffizient sanieren? Wie die energetische Gebäudesanierung gefördert wird.
Quelle: picture alliance / photothek
Heizkosten sind durch die Energiekrise teilweise in astronomische Höhen gestiegen, gerade in älteren Gebäuden. Viele Hausbesitzer überlegen deshalb, wie sie durch eine Sanierung Energie sparen können - ob mit besseren Fenstern, einer Fassadendämmung oder einer neuen Heizung. ZDFheute erklärt, was Sie bei einer energetischen Sanierung beachten müssen.
Was bringt eine energetische Sanierung?
Finanzielle Einsparung: Die Heizung ist der größte Energiefresser in Privathaushalten. Sie verbraucht laut Umweltbundesamt rund 70 Prozent der gesamten Energie eines Hauses. Eine bessere Energieeffizienz spart bares Geld - und das gilt umso mehr, wenn die Energiepreise weiter steigen.
Klimaschutz: Weniger verbrauchte Energie verursacht weniger klimaschädliche Emissionen.
Besseres Raumklima: Wärmere Fußböden, Decken, Wände steigern die Behaglichkeit im Raum. In der Nähe kalter Oberflächen ist die gefühlte Temperatur niedriger - oft wird dann noch mehr geheizt, was zu trockener Heizungsluft führt.
Aufwertung der Immobilie: Investitionen in besseren Wärmeschutz steigern den Wert eines Gebäudes. Umgekehrt lassen sich unsanierte Immobilien immer schlechter verkaufen oder vermieten.
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Bei welchen Häusern lohnt sich eine energetische Sanierung?
Bis 1977 gab es keine Vorschriften für Wärmeschutz von Gebäuden in Deutschland. Entsprechend sind Häuser, die davor gebaut wurden, oft Energieschleudern - gerade bei älteren, unsanierten Gebäuden macht sich eine Dämmung und der Einbau neuer Fenster über die eingesparten Heizkosten relativ schnell bezahlt. Das gilt auch für die Heizungsanlage: Ist sie älter als 20 Jahre sollte sie bald erneuert werden, raten Experten.
Ob durch eine Sanierung und die damit verbundene Energieeinsparung über die Jahre ein Gewinn erwirtschaftet werden kann, hängt von mehreren Faktoren ab. Maßgeblich sind natürlich vor allem Alter und Zustand des Gebäudes, aber auch die künftigen Energiepreise. Wichtig ist auch die individuelle Situation, erklärt Thomas Zwingmann, Energie-Experte von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen: "Wer es zuhause eh nicht so besonders warm braucht, ein niedrigeres Temperaturbedürfnis hat, kann auch in einem schlechter gedämmten Haus klarkommen. Da lohnt sich eine Sanierung unter Umständen nicht."
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Um einen Überblick zu bekommen, hilft der Sanierungskonfigurator des Bundeswirtschaftsministeriums. Hier lässt sich simulieren, wie sich zum Beispiel eine Fassadendämmung oder auch eine neue Heizung auf die Energieeinsparung auswirken. Der Konfigurator berechnet, welche Kosten anfallen und informiert welche Maßnahmen der Staat fördert.
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Wie viel Geld lässt sich durch Sanierung sparen?
Beispiel Fassadendämmung: "In unsanierten Häusern, die vor 1978 gebaut wurden, geht rund ein Drittel der Heizwärme durch die Außenwände verloren", schreibt der Bundesverband der Verbraucherzentralen auf seiner Webseite. In einer Beispielrechnung hat er die finanzielle Einsparung durch eine Dämmung kalkuliert:
Zugrunde gelegt wurde ein freistehendes Einfamilienhaus mit 130 Quadratmetern ungedämmter Außenwandfläche. Mit einer 16 Zentimeter dicken Dämmung würden fast 90 Prozent weniger Energie durch die Wand verloren gehen, heißt es. In der Beispielrechnung wird das Haus mit einer Wärmepumpe beheizt, also mit Strom. Bei 36 Cent Stromkosten pro Kilowattstunde käme man nach 40 Jahren auf eine Ersparnis von über 75.000 Euro. Gegenrechnen muss man natürlich die Kosten für die Sanierung - in der Beispielrechnung rund 20.000 Euro.
Wichtig: Durch die Dämmung steigt natürlich auch der Wert einer Immobilie. Und in dem Rechenbeispiel sind staatliche Fördermittel noch nicht berücksichtigt.
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Welche Förderungen für energetische Sanierung gibt es?
Für Sanierungsmaßnahmen stehen unzählige Förderprogramme zur Verfügung, unter anderem für eine neue Heizung, Solarthermie, Wärmedämmung, ein neues Dach, neue Fenster und Türen - und das sowohl auf Bundes-, Landes- und auch auf kommunaler Ebene. Zum einen gibt es zinsgünstige Kredite, beispielsweise von der staatlichen Förderbank KfW, aber auch direkte Zuschüsse wie die vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa).
Beispiel Heizung: Eigentümer selbstbewohnter Einfamilienhäusern können seit Ende Februar Förderanträge für den Austausch ihrer Heizungen auf Grundlage des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) einreichen. Gefördert werden beispielsweise beim Einbau einer neuen Heizungsanlage unter anderem Wärmepumpen, Biomasse-Heizungen, solarthermische Anlagen oder auch Brennstoffzellenheizungen mit einem Zuschuss von 30 Prozent der Anschaffungs- und Installationskosten. Hinzu können unter anderem sogenannte Boni kommen.
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Tipp: Auch bei der Stadt oder Gemeinde nachfragen, ob es derzeit kommunale Förderprogramme gibt - die sind in den überregionalen Übersichten nicht verzeichnet. Um keine Fördermittel zu verpassen, unbedingt einen Energieberater in die Planung miteinbeziehen - bei vielen Sanierungsmaßnahmen ist die Beteiligung eines solchen Experten sowieso vorgeschrieben.
Wie vorgehen bei der energetischen Sanierung?
Generell sollten alle Modernisierungsmaßnahmen mit einem Energieberater organisiert werden. Er beurteilt die Bausubstanz, erstellt daraufhin das Sanierungskonzept und berät, welche Förderprogramme in Anspruch genommen werden können.
Eine Expertensuche bietet die Deutsche Energie-Agentur auf ihrer Webseite. "Es gibt gute Berater oder Beraterinnen - und es gibt bessere", sagt Energieexperte Thomas Zwingmann. Sein Tipp: "Am besten mehrere Berater anrufen und schauen, wer am besten auf das konkrete Anliegen eingeht. Und immer nach Referenzen fragen: Wo hat der- oder diejenige schon ein ähnliches Projekt begleitet?"
Wichtig: Die Berufsbezeichnung Energieberater ist gesetzlich nicht geschützt. Einer guter Energieberater hat eine umfangreiche Ausbildung absolviert, verfügt über viele Jahre Praxiserfahrung und besucht regelmäßig Fortbildungskurse.