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Studium an Fachhochschule Erfurt:Anbau von Cannabis wird akademisch
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Gartenbau zieht nicht mehr so viele Studierende an. Also hat sich die Fachhochschule Erfurt einen Kniff überlegt: Neuer Schwerpunkt ist ab diesem Semester der Anbau von Cannabis.
Ab dem 1. Juli dürfen Cannabis-Clubs auch anbauen. Die Abgabe ist nur an Vereinsmitglieder erlaubt, der Konsum vor Ort bleibt weiterhin untersagt.
Quelle: epa
Ab dem kommenden Semester können sich Studierende an der Fachhochschule Erfurt auf den Anbau von Cannabis spezialisieren. Als Teilgebiet des Bachelorstudiengangs "Gärtnerischer Pflanzenbau" lernen sie, wie sich die Pflanzen züchten und vermehren lassen. Praktika können sie bei Hanfbauern machen.
Ausbildung ist neu in Deutschland
Bislang gibt es in Deutschland an staatlichen Hochschulen keine spezielle Ausbildung. "Durch Prohibition war eine professionelle Forschung im Hanfanbau in Deutschland bislang nicht möglich", sagt Studiengangsleiter Wim Schwerdtner. "Wir wollen diese nun auf eine wissenschaftliche Ebene stellen und Standards entwickeln."
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Auf dem Campusgelände in Thüringen ist ein Versuchsgewächshaus für Cannabispflanzen geplant - aus sicherheitstechnischen Gründen nur THC-freie Pflanzen, sagt Schwerdtner. Die Biologie der Pflanzen sei die gleiche. Nur die Verwendung unterscheide sich: Faserhanf lässt sich weiterverarbeiten zu Kleidung, Nahrungsmitteln oder Kosmetika. THC-haltiger Medizinhanf dient unter anderem der Schmerztherapie; Konsumhanf ist ein Genussmittel.
Fachbereich Gartenbau soll attraktiver werden
Das Interesse an Gartenbaustudien hat in den vergangenen fünf Jahren deutlich abgenommen. Die Zahl der Studierenden entsprechender Studiengänge ging laut Bundeslandwirtschaftsministerium durchschnittlich um mehr als zehn Prozent zurück. "Wir standen deshalb vor der Frage, für welche Zielgruppen unser Angebot interessant sein könnte", sagt Studiengangsleiter Schwerdtner.
Die Fachhochschule Erfurt öffnet sich neuen Themen: Jetzt steht der Anbau von Cannabis auf dem Lehrplan.
Quelle: dpa
Ein eigener Studiengang ist in Erfurt nicht geplant, sagt Schwerdtner. "Wir möchten erst einmal ausprobieren, wie der neue Schwerpunkt ankommt." Spezielle Lehrveranstaltungen dienen der Spezialisierung. "Unser Angebot umfasst zum Beispiel Kurse in Biologie, Kultivierung und Pflanzengesundheit von Cannabis", sagt Schwerdtner. Und: "Produzenten sollen möglichst hohe Erträge erzielen können."
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In Deutschland sieht er gute Anbaubedingungen. "Hanf hat sehr geringe Ansprüche, wächst schnell und mag am liebsten mittelschwere Böden", sagt Schwerdtner. "Er verträgt keine Staunässe, kann keinen Frost ab. Aber man kann eigentlich nicht viel falsch machen. Komplizierter wird es, wenn man bestimmte Aspekte, zum Beispiel den THC-Gehalt, optimieren möchte."
Mindestens 75 Erstsemester können einsteigen
Die genaue Zahl der Erstsemester im Bereich Cannabisanbau steht noch nicht fest. Die Bewerbungsfrist in Erfurt läuft noch bis Mitte September. Der Bereich Gartenbau ist momentan ausgelegt auf 75 Erstsemester. "In den letzten Jahren haben wir diese Zahl nicht ganz erreicht", sagt Schwerdtner. "Seit der Einführung unseres Schwerpunkts in Cannabisanbau aber sehen wir einen stärkeren Zuwachs an Studienbewerbern."
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In Zukunft könnte das Interesse weiter steigen. Der Anbau von Nutzhanf ist gesetzlich immer noch streng reguliert. Die sogenannte Rauschklausel im Konsumcannabisgesetz verbietet den gewerblichen Anbau von Cannabis, wenn er "zu Rauschzwecken" missbraucht werden kann.
Das Cannabisgesetz hat darauf vorerst keinen Einfluss. Für 2025 plant die Bundesregierung allerdings, den Anbau zu erleichtern. Die "Rauschklausel" soll dann entfallen.
Quelle: ZDF
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Quelle: Isabel Barragan, KNA
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