Die Universität Bielefeld ist eine Campus-Universität. Die Uni-Bibliothek dort ist der größte Lern- und Arbeitsort.
Quelle: dpa
Weil bei der Produktion von Büchern und Zeitschriften im 19. Jahrhundert mitunter Arsenverbindungen zum Einsatz gekommen sein können, hat die Universitätsbibliothek Bielefeld in
Nordrhein-Westfalen Zehntausende Bücher für die Ausleihe gesperrt.
Wie viele der 60.000 Bände tatsächlich betroffen sind, ist unklar. Vermutlich seien es weniger als zehn Prozent, teilte die Universitätsbibliothek mit. Man nehme das Thema aber sehr ernst. Die Bibliothek bittet um Verständnis, dass es Zeit brauche, Bücher in diesem Umfang aus dem Bestand zu entfernen, einzulagern und zu überprüfen.
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Arsen kann in grünen Farbstoffen vorkommen
Nach Angaben des Deutschen Bibliotheksverbandes ist das Problem bereits seit Längerem auch in anderen Bibliotheken bekannt. Im Rahmen eines Modellprojekts an der Universitäts- und Landesbibliothek Bonn sei zum Beispiel 2020/2021 untersucht worden, wie mit Arsen belastete Bände erkannt und wieder nutzbar gemacht werden können, sagte eine Sprecherin des Verbandes. Die Überprüfung in Bielefeld sei kein Einzelfall.
Die Universitätsbibliothek Bielefeld erklärte in ihrer Mitteilung, das giftige Halbmetall Arsen könne in grünen Farbstoffen vorkommen. Daher würden Bücher aus der Zeit mit grünen Einbänden, Buchschnitten, Titelschildern, Spiegeln oder Vorsatzblättern ohne Überprüfung grundsätzlich als verdächtig gelten, erläuterte die Bibliothek.
Wann Arsen in Büchern gefährlich werden kann
Seit Kurzem lägen hierzu erste wissenschaftliche Erkenntnisse vor. Es gebe für den Umgang mit dieser Gefährdung bislang aber keine gesetzliche Regelung oder Handlungsempfehlungen. "Wir sind im Austausch mit anderen Bibliotheken", erklärte die Bielefelder Uni-Bibliothek weiter.
"Zu einer möglichen Gefährdung kann es kommen, wenn die Bände mit Grünschnitt angefasst und zum Umblättern der Seiten die Finger mit der Zunge angefeuchtet werden, der Staub möglicherweise Arsen enthält und eingeatmet wird oder durch das Anfassen der Bände Arsen in die Augen gerät", heißt es in einer Mitteilung der Universitätsbibliothek Bielefeld. Solange die Bücher im Regal stehen, gelten sie als unbedenklich, hieß es.
Quelle: dpa