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Das Gute zum Wochenende:2023: Was gut war
von Steffen Bayer
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Guten Morgen,
Ganz ehrlich: Was fällt Ihnen spontan beim Jahr 2023 ein? Ganz oben stehen wahrscheinlich solche traurigen Weltereignisse wie die Kriege im Nahen Osten und in der Ukraine. Und schauen wir in unser Land, gibt es auch vieles zu benennen, was einem ziemlich die Stimmung verderben kann, wie der ewige Streit der Ampel-Koalition zum Beispiel oder die Haushaltskrise. Antisemitismus ist auf dem Vormarsch und der gesellschaftliche Zusammenhalt scheint immer mehr zu bröckeln.
Gründe gibt es genug, die Decke über den Kopf zu ziehen, nach dem Motto: "2023 - mit Dir will ich nichts mehr zu tun haben." Aber negative Gedanken verderben die Stimmung. Darauf hat niemand Lust - das ganze Jahr nicht und erst recht nicht kurz vor Weihnachten.
Es lohnt also, die Decke wieder ein wenig hochzuziehen und den Blick zu weiten. Auch wenn man es auf Anhieb nicht sieht: 2023 ist deutlich besser als sein Ruf - man muss nur genauer hinsehen. Jedenfalls hat mich die Liste dessen, was mir an positiven Nachrichten im Jahr 2023 nach einigem Nachdenken eingefallen ist, doch ganz schön beeindruckt. Vielleicht geht es Ihnen ja genauso, wenn Sie meine ganz persönlichen Top Ten der "Good News" gelesen haben:
1 - Corona - der Lockdown ist vorbei: Keine geschlossenen Kitas und Schulen, keine leeren Restaurants und Kinosäle, keine Masken in Bus und Bahn: Wir haben unser normales Leben zurück. Die Gefahr einer tödlichen Pandemie ist gebannt.
2 - Es geht auch ohne Putins Gas: Was haben wir uns im letzten Winter Sorgen gemacht: Wenn Putin den Gashahn zudreht, werden unsere Wohnzimmer kalt. Auch wenn Energie deutlich teurer geworden ist: Wir haben es hinbekommen, auch ohne russisches Gas, unser Land am Laufen zu halten. Und ganz nebenbei: Deutschland kann auch schnell, wie der Bau von LNG-Terminals zur Versorgung mit Flüssiggas innerhalb weniger Monate zeigt.
3 - Klimaschutz kommt voran: Noch ist es nur eine Absichtserklärung, aber immerhin: Auf der Klimakonferenz in Dubai hat sich die Welt auf eine Abkehr von Kohle, Öl und Gas geeinigt. Die Staaten werden auch aufgerufen bis 2030 die Kapazitäten erneuerbarer Energien zu verdreifachen.
4 - Rettung der Meere: Internationale Zusammenarbeit funktioniert auch beim Schutz der Ozeane: Die Staatengemeinschaft hat sich 2023 auf ein Meeresschutzabkommen geeinigt. Mindestens 30 Prozent der Weltmeere sollen künftig als Schutzgebiete ausgewiesen werden. Zwei Drittel der Ozeane waren bislang weitgehend rechtsfreier Raum.
Mehr Schutz für Meeressäuger07.03.2024 | 29:40 min
5 - Immer mehr Vegetarier: Es geht auch ohne Veggie-Day, Verbote und ohne Druck. Mittlerweile geben in Deutschland mehr als acht Millionen Menschen an, sich vegetarisch zu ernähren oder weitgehend auf Fleisch zu verzichten. Das ist neuer Rekord und gut für das Klima, denn Fleischproduktion verursacht jede Menge CO2.
6 - Günstig durchs ganze Land: Das 49-Euro-Ticket ermöglicht auch Menschen mit kleinem Geldbeutel Reisen durch ganz Deutschland. Teure Monatskarten sind vorbei und niemand muss sich mehr im Gewirr des Kleingedruckten von Verkehrsverbünden verirren.
7 - Jeder darf Blut spenden: Immer wieder kommt es zu Engpässen bei der Versorgung mit Blutkonserven. Das lag auch an einer diskriminierenden Regelung im Gesetz, die es homosexuellen Männern faktisch unmöglich machte, Blut zu spenden. Diese Regelung wurde 2023 gekippt.
8 - Polen rückt enger an Europa: In unserem Nachbarland Polen wurde die PiS-Regierung abgewählt. Der neue Ministerpräsident Donald Tusk ist ein überzeugter Europäer. Seine Wahl wird auch der deutsch-polnischen Freundschaft einen Auftrieb geben.
9 - Enzym frisst Plastik: Der Leipziger Wissenschaftler Christian Sonnendecker und sein Team haben eine sensationelle Entdeckung gemacht: Ein Enzym, das PET-Plastik in seine Bestandteile zersetzt. Damit kann Plastik unendlich oft recycelt werden. Ein Forschungserfolg aus Deutschland, der dabei helfen kann, die Müllberge auf der ganzen Welt zu reduzieren.
Ständig entsteht neuer Abfall. Mit smarten Ideen Müllberge verringern.07.12.2023 | 29:42 min
10 - Deutschland ist Fußballweltmeister: Die U17 hat es geschafft: Durch einen Erfolg über Frankreich sind unsere Nachwuchskicker Fußballweltmeister geworden. Und wenn es die jungen Champions jetzt bald ins A-Team schaffen, wissen die schon mal, wie siegen geht. Das macht Hoffnung auf viele Erfolge der Nationalmannschaft in den nächsten Jahren.
Das war meine - zugegebener Weise subjektive - Auswahl an Good News im Jahr 2023. Ich finde, da kommt einiges zusammen und sicherlich gibt es noch viel mehr, was es an Gutem aus diesem Jahr zu berichten gibt. Vielleicht wollen Sie auch mal darüber nachdenken, und vielleicht ist die ja Welt gar nicht so schlecht, wie sie manchmal scheint.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein schönes Weihnachtsfest mit viel positiver Stimmung.
Ihr Steffen Bayer, Redakteur plan b
Was noch gut war diese Woche
Vatikan erlaubt Segnung homosexueller Paare: Jetzt gibt es auch die Zustimmung aus Rom: Katholische Geistliche dürfen unverheiratete und homosexuelle Paare segnen. Damit bewegt sich die katholische Kirche - auch wenn es Einschränkungen gibt. Nach dem Willen des Vatikans soll die Segnung nur außerhalb des Gottesdienstes stattfinden.
Lithium aus der Pfalz: In einer Geothermieanlage bei Landau in der Pfalz möchte die Firma Vulcan Energy demnächst regional gewonnenes Lithium aus der Erde holen, weitere Anlagen sind geplant. Wenn alles nach Plan läuft, könnte irgendwann einmal ganz Deutschland mit einheimischem Lithium versorgt werden.
Energie aus Wind und Sonne boomt: In diesem Jahr wurde zum ersten Mal mehr als 50 Prozent unserer Energie aus Erneuerbaren gewonnen. Gegenüber dem Vorjahr ist dies ein Anstieg von fünf Prozent. Mit 59 Prozent war der Juli Spitzenreiter.
Ihre Portion Konstruktives am Wochenende
Sie reinigen die Luft, sichern die Artenvielfalt und sind wichtige Klimaschützer: Große Bäume. Unkonventionelle Ideen hoch oben in den Baumwipfeln und ein Umdenken bei der Nutzung von Waldflächen können sie schützen.
Wie Waldgiganten das Klima schützen18.01.2024 | 29:43 min
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Zusammengestellt von Steffen Bayer und Rebecca Pawolka
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