Das Gute zum Wochenende: Nüchtern auf der Wiesn - das geht!

wenn heute zum 189. Mal das Münchner Oktoberfest seine Pforten öffnet, ist vieles wie immer - das gehört sich auch bei einem so traditionsreichen Ereignis. Aber manches ist doch auch ein bisschen anders: Damit sind nicht die kostenlosen Wasserspender gemeint, die es in diesem Jahr wieder auf dem Gelände gibt. Nein, die eigentliche Veränderung passiert ganz leise - und das schon seit vielen Jahren: Fast überall wird mittlerweile alkoholfreies Bier angeboten. Die Maß ohne Alkohol: Das ist so etwas wie eine schleichende Oktoberfestrevolution. Und die Nachfrage steigt.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes wird alkoholfreies Bier in Deutschland immer beliebter: In den letzten zehn Jahren hat sich die Produktion alkoholfreier Biersorten mehr als verdoppelt, auf über 550 Millionen Liter im Jahr 2023. Gut sieben Prozent aller verkauften Biere sind schon alkoholfrei.

Die Veränderung ist im Bierland Bayern überall zu spüren. In München hat in diesem Sommer der erste alkoholfreie Biergarten eröffnet. Früher wäre dies ein Tabubruch gewesen, heute ist es ein zeitgemäßes Angebot. Einer Münchner Traditionsbrauerei wird ihr neues "Augustiner Alkoholfrei Hell" förmlich aus der Hand gerissen, sodass die Produktion nicht mehr nachkommt. Und die alkoholfreie Bierwelle schwappt auch weiter in die Provinz. Im fränkischen Hilpoltstein bietet der alteingesessene Gasthof "Zur Sägemühle" nur noch Alkoholfreies an: Nicht nur 30 Sorten Bier ohne Prozente gibt es dort, sondern auch alkoholfreie Schwarzwälder Kirschtorte.

Während alkoholfreies Bier deutschlandweit überall zu haben ist, genießt "null Promille" beim Wein immer noch ein Nischendasein. Denn alkoholfreien Wein in guter Qualität herzustellen, ist gar nicht so einfach. Wenn man dem Rebensaft den Alkohol entzieht, gehen auch wichtige Aromastoffe verloren. Bei hochwertigen alkoholfreien Weinen werden die dann aufwändig wieder zugeführt. So kann guter promillefreier Wein schon mal zehn Euro pro Flasche kosten. Aber auch dafür gibt es einen Markt.

Nach Angaben des Deutschen Weininstituts steigt die Nachfrage nach alkoholfreiem Wein rasant, auch wenn er vielerorts noch nicht zu kaufen ist. Beim Sekt ist das anders. In vielen Supermärkten gehört er mittlerweile zum festen Angebot. Aktuell liegt der geschätzte Marktanteil der alkoholfreien Sektalternativen auf ähnlichem Niveau wie die Verkaufszahlen von alkoholfreiem Bier.

Für immer mehr Jüngere lässt sich Alkoholkonsum nur noch schwer mit einem gesundheitsbewussten Lebensstil vereinbaren. Vielen geht es um Klarheit von Körper und Geist aber auch um Fitness, zumal ein alkoholfreies Glas Bier oder Wein deutlich weniger Kalorien hat als ein herkömmliches. Ältere Menschen verzichten eher, weil ihnen der Arzt dazu geraten hat. Die Krankenkassen wird es freuen, wenn sie durch den Trend zu "alkoholfrei" weniger für Suchtkranke ausgeben müssen.

Nach wie vor gehört Alkohol für viele zum Feiern dazu - aber ab und zu mal ohne Promille - das schadet auch niemanden. Wenn auf der Wiesn ab heute wieder die Besucher auf den Bänken stehen und zu Gassenhauern wie "Skandal im Sperrbezirk" sich die Seele aus dem Leib tanzen, ist für Außenstehende kaum zu unterscheiden, wer denn nun die Maß mit und wer sie ohne Alkohol getrunken hat. Denn Spaß geht auch alkoholfrei.

Mit 100 Jahren in der eigenen Wohnung: Zuhause leben bis ins hohe Alter - das schaffen immer mehr Hundertjährige. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, leben fast 60 Prozent der Hochbetagten noch in den eigenen vier Wänden, deutlich mehr als noch zehn Jahre davor. Auch die Anzahl der Hundertjährigen steigt in Deutschland: Fast 17.000 Menschen haben dieses hohe Alter erreicht.

Hunde können gegen Schmerzen helfen: Die Anwesenheit von Hunden kann Menschen mit Schmerzen helfen. Das hat eine neue Studie des Institutes für Psychologie der Berliner Humboldt-Universität herausgefunden. Sind Hunde in der Nähe, werden sowohl die Wahrnehmung von Schmerzen als auch das Verhalten von Betroffenen positiv beeinflusst. Die Studienergebnisse eröffnen auch neue Perspektiven für den Einsatz von Therapiehunden.

Unterstützung bei Krebserkrankung: Begleitung von Krebskranken durch Menschen, die selbst schon einmal mit der Diagnose Krebs leben mussten: Das bietet die Uni Düsseldorf mit einem deutschlandweit einzigartigem Unterstützungsprogramm. Sogenannte "Peer-Mentoren" stehen den Erkrankten ehrenamtlich mit Rat und Tat zu Seite. Demnächst wird das Angebot mit einem Online-Portal erweitert.

Eine Anwältin aus der Ukraine wird zur IT-Fachfrau, ein ehemaliger Berater der afghanischen Regierung gründet ein eigenes Unternehmen im Umweltbereich: Viele Menschen, die nach Deutschland flüchten, sind hoch motiviert und manche auch hoch qualifiziert. Doch oft verhindern bürokratische Hürden, dass sie schnell in Jobs kommen und dabei mithelfen den Fachkräftemangel zu lindern. Die plan b Dokumentation "Fachkräfte aus aller Welt" zeigt, wie eine schnelle und bessere Integration von Geflüchteten gelingen kann.