Oktoberfest startet: So soll es auf der Wiesn sicher bleiben
Oktoberfest startet:So soll es auf der Wiesn sicher bleiben
von Peter Aumeier, München
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Mit dem Oktoberfest in München beginnt das größte Volksfest der Welt. Polizei und Behörden sehen sich gut gerüstet. Wie sieht das Konzept für die Sicherheit auf der Wiesn aus?
Das Münchner Oktoberfest steht bevor, die letzten Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Wie steht es auf der Wiesn um die Sicherheit?20.09.2024 | 1:46 min
Offiziell heißt sie "Polizeiinspektion 17" und klingt damit wie eine Vorabend-Serie aus den späten 70er Jahren: die Wiesn-Wache der Münchner Polizei. Das Gebäude, ein flacher Metallwürfel am westlichen Rand der Theresienwiese, ist eher unscheinbar. Es ist in den Keller gebaut und bestens gerüstet. Auf Monitoren werden die 54 Überwachungskameras übertragen.
Fast kein Winkel des 42 Hektar großen Oktoberfest-Areals ist unbeobachtet. Sicherheit wird auf dem Oktoberfest großgeschrieben. Rund 600 Polizistinnen und Polizisten sind unterwegs, unterstützt auch von Kräften aus Italien und Taschendieb-Fahndern aus anderen Ländern.
Heute wurde das 189. Oktoberfest in München eröffnet. Bis zum 6. Oktober werden auf dem größten Volksfest der Welt rund sechs Millionen Besucher erwartet.21.09.2024 | 1:30 min
Striktes Messerverbot auf dem Oktoberfest
Wer in diesen Tagen Andreas Franken, den Sprecher der Münchner Polizei trifft, erlebt ihn gelassen. Zur Sicherheitslage sagt er: "Wir sprechen von einer erhöhten abstrakten Gefahr. Das ist aber das, was wir auch bei der Europameisterschaft schon hatten oder bei vergleichbaren Veranstaltungen." Und er ergänzt:
Wir haben keine Hinweise, dass es hier irgendwelche konkreten Vorhaben gibt, die Wiesn zu stören.
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Andreas Franken, Sprecher der Münchner Polizei
Schon vor Jahren hat die Stadt München einen Zaun um das Oktoberfestgelände gezogen. Große Poller sollen Fahrzeuge daran hindern, unerlaubt auf das Gelände zu fahren. Nach dem terroristischen Anschlag am NS-Dokumentationszentrum und israelischen Generalkonsulat wurden die Sicherheitsmaßnahmen noch einmal erhöht: So gilt ein striktes Messerverbot.
Der erschossene Attentäter von München stand im Verdacht, sich ,,religiös radikalisiert'' zu haben. Seine Waffe hätte er in Deutschland nicht kaufen können.06.09.2024 | 2:45 min
Metallsonden sollen Oktoberfest sicherer machen
Clemens Baumgärtner, Münchens Referent für Arbeit und Wirtschaft, und damit der Chef der Münchner Wiesn, fasst es so zusammen: "Wir haben mehr Ordner hier, die sollen dafür sorgen, dass wir keine Anstell-Situation haben. Zudem haben wir vor allem auch Metallsonden."
Mit diesen Metallsonden werden wir die Menschen auf Messer durchleuchten. Und wir werden anlassunabhängig, aber auch stichprobenartig abtasten.
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Clemens Baumgärtner, Referent für Arbeit und Wirtschaft
"Anstell-Situationen", wie Baumgärtner sie nennt, entstehen durch genauere Kontrollen bei großem Andrang. Wenn Menschen auf Großveranstaltungen in langen Schlangen warten, sehen Fachleute das eher kritisch.
Das sind unkontrollierte Bereiche vor Einlasskontrollen. Kritisch, weil dort eben auch noch niemand kontrolliert wurde.
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Manuel Weser, Sicherheitsexperte des ZDF
Auf dem Festgelände des Oktoberfestes selbst sei die Sicherheitslage nach seiner Beurteilung durch Kontrollen, technische Sicherheitsmaßnahmen und die Präsenz von Polizei und Sicherheitsdienst "relativ hoch", sagt Manuel Weser, Sicherheitsexperte des ZDF und ein erfahrener ehemaliger Kriminalbeamter.
Der Wind macht dem großen Kran mächtig zu schaffen, die Löwen-Figur schwankt. Gelingt es, den Koloss auf den Turm zu setzen?20.09.2024 | 15:25 min
Keine Joints auf der Wiesn
Mitgenommen werden dürfen beispielsweise auch keine Glasflaschen oder Gepäckstücke mit einem Volumen von über drei Litern. Kleine Handtasche oder ein Mini-Rucksack sind erlaubt, auch ein Regenschirm. In Stoßzeiten ist die Mitnahme von Kinderwagen untersagt. Kontrolliert wird das von 188 Mitarbeitern des Münchner Kreisverwaltungsreferats.
Zudem gilt ein Konsumverbot von Cannabis mit Bußgeldern zwischen 500 und 1.500 Euro. Wer aus Spaß eine Drohne steigen lässt, muss ebenfalls mit einem hohen Bußgeld rechnen. Es gilt ein striktes Flugverbot. Zudem ist Parken rund um das Festgelände, auch mit E-Scootern, streng untersagt.
ZDF-Reporter Moritz Neuß berichtet von der Theresienwiese in München, was dieses Jahr vom Oktoberfest zu erwarten ist. 21.09.2024 | 1:24 min
Sexualdelikten soll vorgebeugt werden
Wie in den Jahren davor, verfolgt die Polizei Sexualdelikte konsequent: Dabei gelte eine Null-Toleranz-Politik. Ein Anstieg der Deliktzahlen aus dem vergangenen Jahr zeige, dass die Bereitschaft zur Anzeige zunehme, da das Bewusstsein für sexuelle Übergriffe hoch sei.
Um nicht Opfer von Sexualstraftaten zu werden, rät die Polizei: "Entfernen Sie sich aus Situationen, in denen Sie sich unwohl fühlen, und ziehen Sie frühzeitig Polizei, Sicherheitspersonal oder Außenstehende, die helfen können, hinzu."
Sehen Sie die Doku-Serie "Oktoberfest - das größte Volksfest der Welt" ab sofort in der ZDF-Mediathek.
"Safe Space": Offenes Ohr, Decken, Taxigutscheine
Für Frauen in Not hält München einen "Safe Space" bereit, der täglich mit 14 Mitarbeiterinnen besetzt ist. Diese helfen mit Beratung, Recherche, Begleitung, Decken, Geld und Taxigutscheinen.
Rund 320 Mädchen und Frauen beriet das "Safe Space"-Team im vergangenen Jahr während der Wiesn, berichtet die "Süddeutsche Zeitung", darunter 18 Fälle von sexualisierter Gewalt und eine Vergewaltigung. Kristina Gottlöber, Pressesprecherin von "Sichere Wiesn", erklärte, dass Frauen und Mädchen zunehmend selbstbewusster seien und wüssten, dass sie sich gegen solche Übergriffe wehren können.
Dennoch warnen Anlaufstellen für Betroffene vor allem vor einem Anstieg der Fälle von K.O.-Tropfen auf dem Oktoberfest: Auf der Wiesn 2023 wurden sieben Verdachtsfälle gemeldet.
Peter Aumeier ist Redakteur im ZDF-Landesstudio München.
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