Sie sind hier:

US-Berater fordert Verhandlungen

Weder Russland noch die Ukraine könnten den Krieg gewinnen, sagt Samuel Charap und fordert ein Ausstiegsszenario. ZDFheute live fragt den Politikberater, wie realistisch das ist.

Videolänge:
35 min
Datum:
25.01.2024
Verfügbarkeit:
Video verfügbar bis 25.01.2025

Gibt es Szenarien für ein Ende des Ukraine-Kriegs? - Was passiert bei ZDFheute live?

Seit bald zwei Jahren führt der russische Präsident Putin Krieg gegen die Ukraine. An der Front im Osten des Landes gab es zuletzt kaum Bewegung, aber heftige Kämpfe mit großen Verlusten auf beiden Seiten. Weder Russland noch die Ukraine könnten den Krieg militärisch zu ihren Gunsten entscheiden, schreibt der amerikanische Politikberater Samuel Charap von der RAND Corporation in seinem Aufsatz "An Unwinnable War – Washington Needs An Endgame in Ukraine" im Magazin Foreign Affairs. Möglich sei ein Kriegsende nur mit Verhandlungen. Er fordert außerdem, dass die USA und ihre Verbündeten ihre Prioritäten ändern und "ein Szenario für das Ende des Krieges entwickeln". Der Spiegel berichtete im Dezember, Charap habe über seine Thesen auch bei einem Dinner in der deutschen Botschaft in Washington gesprochen, bei dem auch Kanzleramtsminister Schmidt dabei gewesen sein soll. Allerdings gibt es keine Bestätigung, wer tatsächlich bei diesem Treffen war.  

In der Öffentlichkeit erklärt Bundeskanzler Scholz (SPD) immer wieder, Deutschland wolle die Ukraine nicht zu Verhandlungen drängen. Für ihn liege es an Russlands Präsident, seine Truppen zurückzuziehen und den Weg für einen dauerhaften Frieden zu ebnen. Inzwischen wird eine Sicherheitspartnerschaft mit der Ukraine vorbereitet. Dabei geht es auch um Garantien für das Land nach einem Ende des Krieges mit Russland. 

Wichtigster Verbündeter der Ukraine im Kampf gegen den russischen Angriffskrieg sind weiter die USA. Allerdings sind die bisherigen Ukraine-Hilfen weitgehend aufgebraucht und neue Mittel wegen einer Streitigkeit im Kongress noch nicht bewilligt. Obwohl Biden ein Ende des Krieges am Verhandlungstisch vorhersagte, lehnte sein Umfeld bisher ab, Russland Friedensverhandlungen anzubieten. 

Das ergibt keinen Sinn, weil Putin daran kein Interesse hat.
Spitzenbeamter des Weißen Hauses im SPIEGEL

Auch der ukrainische Präsident Selenskyj sieht bislang keine Chance für einen Frieden mit Russland unter Kremlchef Putin. Der wolle mit dem Angriffskrieg die gesamte Ukraine einnehmen. Auch lehnt er weiter Gebietsabtretungen an Russland ab, um einen Frieden zu erreichen. 

Er will keinen Frieden mit der Ukraine.
Wolodymyr Selenskyj

Das Ende sei nur durch einen Sieg der Ukraine möglich. Dafür benötige er jedoch die Unterstützung des Westens

ZDFheute live spricht mit US-Politikberater Samuel Charap über seine Forderung nach Verhandlungen. Die ZDF-Korrespondenten Elmar Theveßen und Andreas Kynast erklären, wie sich die Regierungen in Washington und Berlin positionieren und die Ukraine unterstützen. 

Taurus-Ringtausch mit Großbritannien? 

Neuer Schwung kommt in die Debatte um die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern. In der Bundesregierung gibt es nach Medienberichten Überlegungen Taurus an die britische Armee zu liefern, wenn Großbritannien im Gegenzug Storm-Shadow-Marschflugkörper an die Ukraine abgibt. Auch Frankreich zeigt demnach Bereitschaft für einen Ringtausch. Beide Länder liefern bereits Marschflugkörper, die allerdings als nicht so präzise und leistungsstark wie Taurus gelten. Eine direkte Taurus-Lieferung lehnt die Bundesregierung nach wie vor ab und verweist dabei unter anderem auf eine bisher fehlende Abstimmung mit den USA. Die Ukraine hatte die Bundesregierung bereits im Mai vergangenen Jahres offiziell um Taurus-Marschflugkörper gebeten. Diese können Ziele in bis zu 500 Kilometern Entfernung mit großer Präzision treffen. FDP-Verteidigungsexpertin Strack-Zimmermann kritisierte die Taurus-Ringtauschpläne mit dem Wort „Kindergarten“, denn die Ukraine brauche umgehend weitere Unterstützung. In der kommenden Woche wollen die Länder der Europäischen Union über weitere Waffenhilfe für die Ukraine beraten. 

Erneut schwere Angriffe auf Kiew und Charkiw 

In den vergangenen Tagen wurden bei russischen Raketenangriffen nach Angaben der Ukraine 18 Menschen getötet und 130 verletzt. Dabei wurden mehr als 40 ballistische Raketen, Marschflugkörper sowie Flugabwehr- und Lenkraketen eingesetzt. Mindestens zwei Menschen starben bei einem Angriff mit russischen Kampfdrohnen auf ein Wohngebiet in der südukrainischen Region Odessa.

Mit Informationen von RAND Corporation und SPIEGEL und Material von dpa, AP und AFP

Kommentare

0 Kommentare

  • Schreibe den ersten Kommentar zu diesem Artikel.

Mehr aus ZDFheute live

Statement Scholz bei ZDFheute live

Tödliche Attacke in Magdeburg - Scholz: "Was für eine furchtbare Tat" 

Bundeskanzler Scholz hat den Angehörigen von Toten und den Verletzten der tödlichen Attacke in Magdeburg sein Mitgefühl ausgesprochen. Sehen Sie hier das komplette Statement.

21.12.2024
Videolänge
Hans-Jakob Schindler bei ZDFheute live

Anschlag in Magdeburg - "So etwas sollte nicht passieren" 

Das Sicherheitsrisiko sei klar, so Schindler. Dass ein Anschlag mit einem Auto gelungen sei, deute auf ein Fehler im Sicherheitskonzept auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt hin.

20.12.2024
Videolänge
ZDF-Korrespondenten Armin Coerper in Moskau bei ZDFheute live.

Putins Jahrespressekonferenz - "War auch eine Rede an Donald Trump" 

Putin habe versucht für die Trump-Präsidentschaft vorzubauen, sagt ZDF-Korrespondent Armin Coerper. Er wolle bei einem möglichen Kriegsende nicht als "Umfaller" dastehen.

19.12.2024
Videolänge
Armin Coerper bei ZDFheute live

Bombenexplosion in Moskau - "Zufall ist das keiner" 

Der Zeitpunkt des Anschlags auf General Kirillow sei bewusst gewählt, so ZDF-Korrespondent Coerper. Erst gestern sei er in der Ukraine wegen Kriegsverbrechen angeklagt worden.

17.12.2024
Videolänge
Zur Merkliste hinzugefügt Merken beendet Bewertet! Bewertung entfernt Zur Merkliste hinzugefügt Merken beendet Embed-Code kopieren HTML-Code zum Einbetten des Videos in der Zwischenablage gespeichert.
Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen des ZDF.

Sie haben sich mit diesem Gerät ausgeloggt.

Sie haben sich von einem anderen Gerät aus ausgeloggt, Sie werden automatisch ausgeloggt.

Ihr Account wurde gelöscht, Sie werden automatisch ausgeloggt.

Um Sendungen mit einer Altersbeschränkung zu jeder Tageszeit anzuschauen, kannst du jetzt eine Altersprüfung durchführen. Dafür benötigst du dein Ausweisdokument.

Zur Altersprüfung

Du bist dabei, den Kinderbereich zu verlassen. Möchtest du das wirklich?

Wenn du den Kinderbereich verlässt, bewegst du dich mit dem Profil deiner Eltern in der ZDFmediathek.

Du wechselst in den Kinderbereich und bewegst dich mit deinem Kinderprofil weiter.

An dieser Stelle würden wir dir gerne die Datenschutzeinstellungen anzeigen. Entweder hast du einen Ad-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiviert, welcher dies verhindert, oder deine Internetverbindung ist derzeit gestört. Falls du die Datenschutzeinstellungen sehen und bearbeiten möchtest, prüfe, ob ein Ad-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiv ist und schalte es aus. So lange werden die standardmäßigen Einstellungen bei der Nutzung der ZDFmediathek verwendet. Dies bedeutet, das die Kategorien "Erforderlich" und "Erforderliche Erfolgsmessung" zugelassen sind. Weitere Details erfährst du in unserer Datenschutzerklärung.

An dieser Stelle würden wir dir gerne die Datenschutzeinstellungen anzeigen. Möglicherweise hast du einen Ad/Script/CSS/Cookiebanner-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiviert, welcher dies verhindert. Falls du die Webseite ohne Einschränkungen nutzen möchtest, prüfe, ob ein Plugin oder ähnliches in deinem Browser aktiv ist und schalte es aus.