Besonders deutlich zeigt sich diese Vielfalt im Pazifischen Ozean, wenn sich die Teufelsrochen jedes Jahr im Frühling zu einem Massentreffen zusammenfinden. Eine Viertelmillion der auffälligen, dunklen Meeresbewohner drängen sich auf engstem Raum zusammen. Was im ersten Augenblick wie eine gigantische düstere Wolke und durchaus teuflisch wirkt, entpuppt sich auf den zweiten Blick als spektakuläres Schwarmerlebnis.
Signale für die Rochenparade
Die Rochen schwimmen miteinander, nur um sich dann aus der großen Masse immer wieder herauszukatapultieren und mit einem lauten Knall, der an einen fröhlichen Bauchplatscher erinnert, wieder ins Wasser einzutauchen. In der Forschung war früher die Meinung verbreitet, dass männliche Rochen mit dieser Vorführung Weibchen beeindrucken wollen. Tatsächlich lässt sich aber nicht jedes auffällige Verhalten mit der Partnersuche erklären. Seit bekannt ist, dass auch weibliche Rochen zu den Springern gehören, deutet man den Trubel eher allgemein als Signal an andere Rochen, sich dem der Rochenparade anzuschließen.
So wenig der Name Teufelsrochen zu dem geselligen Riesenmanta passen will, so wenig engelsgleich verhält sich der Meerengel. Der kleine Hai besitzt – anders als seine Verwandten – einen flachen Körper. Damit kann er sich wunderbar am Meeresgrund verstecken. Auf seinem Kopf besitzt er Öffnungen, sogenannte Spritzlöcher. Mit ihnen kann er wie ein Staubsauger im Rückwärtsgang Sand über seinen ganzen Körper verteilen. So getarnt verharrt er wochenlang, bis sich ein ahnungsloses Beutetier nähert. Mit einem erstaunlich schnellen Schnapper schlägt der Engelshai zu und verschluckt sein Opfer in einem Stück.
Mit den Menschen arrangieren
Viele Meeresbewohner müssen sich mit der Anwesenheit des Menschen im und vor allem auf dem Meer arrangieren. Die Mähnenrobben im pazifischen Ozean vor der chilenischen Küste beispielsweise stehen beim Fischen mit dem Menschen längst in direkter Konkurrenz. Ein einziger Trawler fängt mit kilometerlangen Netzen bis zu 800.000 Sardellen auf einmal. Doch die Fischindustrie hat die Rechnung ohne die findigen Robben gemacht: Diese überfallen mittlerweile in großen Gruppen die Netze und holen sich ihren Anteil des Fangs.