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Unsere Erde III - Von Klimaretterinnen und Artenschützern

Folge 4 der achtteiligen Dokureihe

Eine neue Generation versucht mit ungewöhnlichen Mitteln, Naturräume zu schützen und Arten vor dem unausweichlich scheinenden Aussterben zu retten. Die gute Nachricht: Ihr Einsatz zeigt Erfolge, die ein Ansporn für alle sein können.

Videolänge:
43 min
Datum:
21.01.2024
:
UT - DGS
Verfügbarkeit:
Video verfügbar bis 17.01.2025, in Deutschland, Österreich, Schweiz

Zuchtprogramme zur Erhaltung einer Art sind oft eine Herausforderung, weil die in Frage kommenden Tiere über ausgedehnte Gebiete verteilt sind oder sogar in verschiedenen Ländern leben. Besonders schwierig ist es, wenn die Tiere sehr groß sind und die Umsiedlung schnell gehen muss. Der südafrikanische Wildhüter Dumisani Zwane ist mittlerweile Spezialist im Transport von Spitzmaulnashörnern. Die Tiere, die über eine Tonne auf die Waage bringen, müssen oft ausgeflogen werden, weil sie in ihrem ursprünglichen Lebensraum bedroht sind.

Spitzmaulnashorn schwebt an einem Seil hängend durch die Luft.
Da Spitzmaulnashörner so selten geworden sind, dass sie kaum noch Paarungspartner finden, wurde ein Schutzprogramm der besonderen Art ins Leben gerufen. Die stark gefährdeten Tiere werden betäubt und per Helikopter zu einem möglichen Partner geflogen.
Quelle: ZDF/© BBC STUDIOS

Der traurige Frosch ohne Partnerin

Neben den Großen stehen auch viele Kleine vor dem Aus. Ein weltweites Froschsterben wird von einem Pilz ausgelöst, der sich auf der Haut der Amphibien ausbreitet. Der Biologe Jaime Culebras arbeitet an einem Zuchtprogramm, um gefährdete Froscharten zu erhalten. Ein kleiner Morona-Santiago-Stummelfußfrosch, auch Harlekinfrosch genannt, hat es dem Biologen besonders angetan: Sad Santiago. Seit Jahren können der Forscher und sein Team keine Partnerin für den winzigen Hüpfer finden. Mittlerweile gilt der traurige Santiago als Letzter seiner Art. Wird es doch noch ein Happy End geben?

Ein Morona-Santiago-Stummelfußfrosch sitzt auf einer behandschuhten Hand.
"Sad Santiago" nennt der Froschexperte Jaime Culebras diesen winzigen Morona-Santiago-Stummelfußfrosch. Traurig ist der kleine Hüpfer mit einem Namen länger als er selbst, weil er sein ganzes Leben lang als der Letzte seiner Art galt. Wenn es Jaime nicht gelingt, ein Weibchen zu finden, wird diese Spezies mit Santiagos Tod aussterben.
Quelle: ZDF/© BBC STUDIOS

Die Bestände mancher Arten könnten sich auch erholen, wenn entsprechende Schutzmaßnahmen erlassen und vor allem deren Durchsetzung gewährleistet werden könnten. Die Waldelefanten der Elfenbeinküste beispielsweise sind durch den illegalen Elfenbeinhandel stark bedroht. Die Aktivistin Tang Nguyen aus Vietnam arbeitet mit dem internationalen Naturschutznetzwerk EAGLE zusammen. Als potenzielle Käuferin wird sie in die Elfenbeinmafia eingeschleust, um Wilderer, Hehler und Schmuggler dingfest zu machen und so dabei zu helfen, die Dickhäuter vor dem endgültigen Aus zu bewahren.

Interview mit Biologin Katharina Huchler

Terra X - "Vorbild für andere Naturschutzprojekte" 

Katharina Huchler war gemeinsam mit einer Kollegin für einige Monate Ziehmutter einer Gruppe von Waldrappküken und flog mit ihnen über die Alpen. Acht Fragen an die Zoologin.

Videolänge

Waldrapp wird wieder angesiedelt

Ist ein Tier in einer Region bereits ausgestorben, kann es oft nur unter schwierigsten Bedingungen wieder angesiedelt werden. Ein erfolgreiches Beispiel ist die Wiederansiedlung des in Europa seit Jahrhunderten ausgestorbenen Waldrapp. Jungvögel werden hierbei von Hand aufgezogen und auf ihre menschlichen Betreuerinnen geprägt. Die Biologin Katharina Huchler und ihre Kollegin Helena Wehner fungieren als Pflegemütter und führen die Vogelschar mit Leichtfluggeräten von den nördlich der Alpen gelegenen Gebieten im Herbst nach Italien. Einmal mit der Route vertraut, finden die Vögel ab diesem Zeitpunkt allein ihren Weg.

Blick von schräg oben auf eine große Demonstration indigener Völker für den Schutz des Regenwaldes in Brasilia 2022. Vorne tragen Menschen ein Spruchband mit der Aufschrift "O Futuro é Indígena" (Die Zukunft ist indigen), dahinter einen großen Erdball.
Alessandra Korap und ihren Mitstreitern gelang es, indigene Völker aus allen Teilen des brasilianischen Regenwaldes zu einer gemeinsamen Demonstration gegen die Regenwaldzerstörung in Brasilia zusammenzurufen.
Quelle: ZDF/Leticia Valverdes

Fatal wird es, wenn es keine oder zu wenige Habitate gibt, in denen gerettete Wildtiere ein neues Zuhause finden können. Alessandra Korap ist eine der Sprecherinnen des indigenen Volkes Munduruku. Sie musste mitansehen, wie ihre Heimat, der Regenwald Brasiliens, durch Bergbau, Holzindustrie und vor allem für die Landwirtschaft immer stärker zerstört wurde. Gemeinsam mit anderen Völkern des Regenwaldes organisierte sie die größte Protestaktion von Indigenen, die jemals in Brasilien stattgefunden hat. Expräsident Bolsonaro musste bereits ein Gesetz, das die Rodung der Wälder am Amazonas erleichtern sollte, zurücknehmen. Aber auch der aktuellen Regierung von Lula da Silva traut Alessandra wenig zu.

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