Weit im Süden des Planeten, auf einem kleinen Felsvorsprung der südafrikanischen Robberg-Halbinsel, lockt ein üppiges Nahrungsangebot tausende Seebären an die Küste. Sie alle müssen irgendwann ins Wasser, um zu fressen. Ein Dilemma, denn im Meer warten ihre Todfeinde: Weiße Haie. Da es immer weniger Nahrung im Meer gibt, kommen die normalerweise einzelgängerisch lebenden Jäger hier in größerer Zahl zusammen.
Lange unbekannte Verhaltensweise
Schon dieses Verhalten ist ungewöhnlich. Doch für die Wissenschaftler noch erstaunlicher ist die Reaktion der Seebären: Sie bilden einen großen Pulk und treiben in einer konzertierten Aktion Weiße Haie zurück ins offene Meer. Diese neue Verhaltensweise ist noch nicht lange bekannt – und wurde erstmals über einen Zeitraum von vier Jahren gefilmt.
An Namibias Skelettküste, wo die Wüste auf den kalten Atlantik trifft, zeigen sich unerwartete Besucher: Löwen. Die so genannten Wüstenlöwen wurden von Farmern verfolgt, die sie als Bedrohung ansahen. Von Wissenschaftlern genau beobachtet und geschützt, konnten die Löwen ihr Revier wieder vergrößern und kehren nach mehr als 40 Jahren zurück an die Küste. Aus ihren ursprünglichen Jagdrevieren vertrieben, bietet die Küste den Großkatzen ein Auskommen. Zwei junge Löwinnen haben sich darauf spezialisiert, nachts Kormorane zu jagen.
Geschützte Bucht wird zum riesigen Kreissaal
Küstengewässer ziehen auch Besucher an, die nicht nur auf Nahrungssuche sind. Nach einer langen Reise erreichen Südliche Glattwale die argentinische Halbinsel Valdés. Eine besonders geschützte Bucht mit bequemem Sandboden wird nach und nach zum riesigen Kreissaal für die gebärenden Glattwalweibchen. Sind die Walkälber auf der Welt, haben die Mütter große Mühe, die umtriebigen Jungen in Schach zu halten.