Engagement in der Branche
In Zeiten raschen Wandels von Medientechnologien und Mediennutzungsoptionen sind empirische Forschungsergebnisse zentraler Bestandteil für den Unternehmenserfolg. Allerdings ist auch festzustellen, dass empirische Befunde instrumentalisiert werden; nach den Ergebnissen einiger solcher Studien hätte das Ende des Fernsehens spätestens schon vor 15 Jahren stattfinden müssen. Sowohl bei der internen Bewertung der Leistung des öffentlich- rechtlichen Rundfunks als auch bei seiner Darstellung in der Öffentlichkeit bedarf es nachhaltiger und verlässlicher Forschung. Nachhaltigkeit in den Methoden ist dabei eine Voraussetzung, um auch nachhaltige Ergebnisse mit Benchmark-Qualität zu erzielen. Mit der Dachmarke "Medien und ihr Publikum" setzt die Medienforschung die ARD/ZDF-Langzeitstudie Massenkommunikation und die ARD/ZDF-Onlinestudie mit einem methodisch innovativen Konzept fort. Mit diesen Studien verfügt der öffentlich-rechtliche Rundfunk über zwei empirische Erhebungen, die die Entwicklung von Fernsehen seit 1964 (bis 2015 alle fünf Jahre) und von Online in jährlichem Zyklus seit 1997 auf Basis einer repräsentativen Bevölkerungsstichprobe analysieren. Mediennutzung und Medienbewertung stehen im Mittelpunkt der ARD/ZDF-Langzeitstudie Massenkommunikation; das »neue Medium« Online steht im Mittelpunkt der ARD/ ZDF-Onlinestudie.
Das methodisch innovative Konzept der Studienreihe Medien und ihr Publikum ermöglicht es, verschiedene Erhebungsmodule mit nur einem Kern an gemeinsamen Informationen sehr sparsam Informationen von den Befragten abzufragen und mit einem statistischen Verfahren zu kombinieren. Mit diesem Ansatz konnten 2017 neben den Massenkommunikation Trends, der ARD/ZDF-Onlinestudie ein weiteres Modul mit dem Schwerpunkt Medien als Träger politischer Information realisiert werden.
Um der raschen Entwicklung im Medienbereich Rechnung zu tragen, werden die Haupttrends der ARD/ZDF-Langzeitstudie Massenkommunikation seit 2017 jährlich publiziert. Neben den Ergebnissen zur Mediennutzung im intermedialen Vergleich enthält die Studie Themen zum Profil des öffentlich-rechtlichen Rundfunks auch im Vergleich zum privaten Rundfunk. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass Fernsehen nach wie vor Leitmedium ist und – durch die Bewegtbildnutzung über das Internet – gerade auch in jungen Zielgruppen eine hohe Bindung beim Publikum hat. Bezüglich des Profils kann der öffentlich-rechtliche Rundfunk langfristig seine Stärke im Informationsbereich halten und unterscheidet sich hierbei auch deutlich von den privaten Anbietern.
Durch eine umfangreiche Veröffentlichungspraxis werden Themen und Forschungsstandards in der öffentlichen Diskussion gesetzt, ihre Ergebnisse werden häufig an anderer Stelle als Referenz zitiert. Nachhaltige Forschung ist somit sowohl für die interne Informationsversorgung zur Bewertung der eigenen Leistungen des ZDF als auch zur Dokumentation dieser Leistungen in der Öffentlichkeit ein wichtiger Baustein des Forschungsportfolios der Medienforschung.