Nach torlosen 120 Minuten fiel die Entscheidung, wer im Viertelfinale auf Frankreich trifft, erst im Elfmeterschießen. Zuvor hatte Cristiano Ronaldo in der 105. Minute den Sieg bereits auf dem Fuß. Doch Jan Oblak hielt den Elfmeter.
Im Elfmeterschießen wurde dann der portugiesische Keeper Diogo Costa zum Helden des Abends. Er hielt alle slowenischen Schüsse und so feierte Portugal mit den 3:0-Sieg den Einzug ins EM-Viertelfinale.
Portugal stürmisch
Der 39-jährige Ronaldo trieb seine Mannschaft unter geschlossenem Dach in Frankfurt gleich nach vorne. Nach gut einer Viertelstunde ließ der Druck der Anfangsphase allerdings nach, der Außenseiter stabilisierte sich vor 47.000 Zuschauern. Die durchaus vorhandenen Umschaltmomente spielten die Slowenen schon im Ansatz ganz schlecht aus, sodass es vor der Pause nur einen harmlosen Fernschuss des Leipzigers Benjamin Sesko gab (44.). Aber auch vom Europameister von 2016 kam nun kaum noch Gefährliches, kein Abschluss ging in Halbzeit eins aufs Tor.
Auf erneut extrem schmierigem Rasen flog stattdessen ein Freistoß von Ronaldo wenige Zentimeter drüber (34.), der von Bayern umworbene Joao Palhinha schoss aus der Distanz knapp vorbei (45.+3). In Durchgang zwei schnürte das Team von Roberto Martinez Slowenien wieder mehr am eigenen Strafraum ein, in den entscheidenden Situationen fehlte aber Genauigkeit. Bernardo Silva verzog völlig blank aus zehn Metern (47.), dann prüfte Ronaldo Jan Oblak per Freistoß (55.). Auf der Gegenseite bot sich Sesko bei einem Konter eine Großchance, doch allein vor Diogo Costa versagten die Nerven (61.).
Ronaldo vergibt Elfmeter
Auch Portugal wirkte mit zunehmender Spieldauer immer nervöser. In der 89. Minute aber hatte Ronaldo aus dem Nichts die bis dahin größte Chance im gesamten Spiel - aus wenigen Metern schoss er Oblak in die Arme. Und auch aus elf Metern wurde es nichts mit seinem ersten Turniertor, nachdem Diogo Jota im Strafraum gefoult worden war. Ronaldo küsste den Ball, legte ihn auf den Punkt und schoss scharf nach rechts, Oblak aber lenkte den Ball mit den Fingern an den Pfosten. Ronaldo weinte in der Pause der Verlängerung, auch die Mama auf der Tribüne vergoss Tränen. Slowenien schnupperte dann durch Sesko (115.) nochmal am Coup. Im Elfmeterschießen traf Ronaldo dann.
❌ Ilicic (0:0)
✅ Ronaldo (1:0)
❌ Balkovec (1:0)
✅ Bruno Fernandes (2:0)
❌ Verbic (2:0)
✅ Bernardo Silva (3:0)
Die Aufstellungen:
Portugal: Costa - João Cancelo (117. Semedo), R. Dias, Pepe (118. R. Neves), Mendes - B. Fernandes, Palhinha, Vitinha (65. Jota) - B. Silva, Cristiano Ronaldo, Leão (76. Conceição)
Trainer: Roberto Martinez
Slowenien: Oblak - Karnicnik, Drkusic, Bijol, Balkovec - Stojanovic (87. Verbic), Gnezda Cerin, Elsnik (106. Ilicic), Mlakar (74. Gorenc-Stankovic) - Sporar (74. Celar), Sesko
Trainer: Matjaz Kek
Schiedsrichter: Daniele Orsato (Italien)