England steht im Finale der Fußball-Europameisterschaft. Gegen die Niederlande gewannen die Three Lions mit 2:1 (1:1). Xavi Simons brachte Oranje im Fallen früh auf die Siegerstraße, wurde aber durch Harry Kanes Elfmeter ausgebremst. Erst in der Nachspielzeit fiel die Entscheidung durch den Joker Ollie Watkins.
Traumtor von Simons
Auf dem Platz legten die Niederländer einen Traumstart hin. Simons eroberte den Ball von Declan Rice in der englischen Hälfte, lief noch ein paar Meter und knallte die Kugel mit voller Wucht sehenswert ins Kreuzeck. Die englische Taktik mit dem Fokus auf Kontrolle und defensive Stabilität der vergangenen Spiele war nun hinfällig. Die Three Lions mussten kommen - und sie kamen. Angeführt von Kapitän Harry Kane drängte England auf den schnellen Ausgleich.
Zunächst scheiterte der Bundesliga-Torschützenkönig mit einem Distanzschuss noch am niederländischen Torwart Bart Verbruggen, dann wurde er bei einem Versuch im Strafraum von Denzel Dumfries hart am Fuß getroffen. Kane fiel, der deutsche Schiedsrichter Felix Zwayer schaute sich die Szene noch einmal im Video an und entschied dann auf Strafstoß. Der Gefoulte verwandelte mit einem gezielten Flachschuss selbst und wurde damit zum alleinigen EM-Rekordtorjäger in K.-o.-Spielen. Englands Bilanz in der einst gefürchteten Disziplin bleibt damit bei diesem Turnier perfekt. Nach dem Sieg vom Punkt über die Schweiz lautet sie nun: sechs Versuche, sechs Treffer.
Adele und Ed Sheeran sehen Englands Erfolg
Vor den Augen der britischen Musikgrößen Adele und Ed Sheeran drückte England weiter. Das Southgate-Team war kaum wiederzuerkennen, zeigte in puncto Kreativität und Offensivdrang die bisher beste Turnierleistung. Vor allem der sehr agile Phil Foden sorgte für Alarm vor dem niederländischen Tor. Erst verhinderte Denzel Dumfries auf der Linie nach einem Abschluss des 24-Jährigen die englische Führung (23.), dann klatschte ein Fernschuss Phil Fodens an den Außenpfosten (32.). Für Oranje hatte Dumfries mit einem Kopfball nach einer Ecke an die Latte Pech (30.).
Der Halbzeitpfiff brachte nicht nur eine Verschnaufpause, sondern auch einen kleinen Bruch ins Spiel. Die sangesfreudigen Zuschauer bekamen nun keine große Angriffs-Action mehr geboten. Stattdessen prägten lange Ballstafetten das Geschehen. Einen Abschluss des niederländischen Kapitäns Virgil Van Dijk nach einem Freistoß, lenkte Pickford zur Ecke (65.).
Insgesamt hatten die Niederländer nur mehr Kontrolle. Einmal passten sie jedoch nicht auf. Kyle Walker passte von rechts ins Zentrum und Bukayo Saka traf zum vermeintlichen 2:1 für England - das Koeman-Team hatte Glück, dass Walker minimal im Abseits stand. Das Spiel kippte jetzt aber zugunsten der Three Lions. In der Nachspielzeit ließ Joker Watkins die englischen Fans dann vor Freude ausrasten.
Die Aufstellungen:
Niederlande: Verbruggen - Dumfries (90.+3 Zirkzee), de Vrij, Van Dijk, Aké - Schouten, Reijnders - Malen (46. Weghorst), Xavi (90.+3 Brobbey), Gakpo - Depay (35. Veerman)
Trainer: Ronald Koeman
England: Pickford - Walker, Stones, Guehi - Saka (90.+2 Konsa), Mainoo (90.+3 Gallagher), Rice, Trippier (46. Shaw) - Foden (81. Palmer), Bellingham - Kane (81. Watkins)
Trainer: Gareth Southgate
Schiedsrichter: Felix Zwayer (Berlin)