Ein Last-Minute-Eigentor bringt die späte Erlösung für Frankreich! In Düsseldorf setzt sich die Elf um Kylian Mbappé im Nachbarschaftsduell gegen Belgien mit 1:0 durch und zieht ins EM-Viertelfinale ein.
Das einzige und spielentscheidende Tor war wie schon in der Vorrunde gegen Österreich ein Eigentor. Jan Vertonghen (85.) fälschte den Ball zu Gunsten der französischen Elf ab. Wer der Gegner der Les Bleus wird, entscheidet sich in der Partie Portugal gegen Slowenien.
Frankreich dominant, aber uneffizient
Trainer Didier Deschamps tauschte im Vergleich zum schwachen 1:1 gegen Polen auf zwei Positionen, im Angriff stürmten neben Mbappe Marcus Thuram und Antoine Griezmann. Sein Gegenüber Tedesco setzte derweil erstmals bei dieser EM auf den Leipziger Lois Openda in der Startelf, er agierte in einer Doppelspitze neben dem VAR-Unglücksraben Romelu Lukaku.
Zunächst überließen die Belgier dem Gegner viel Ballbesitz und lauerten auf schnelle Umschaltsituationen. Auch Mbappe sollte nicht zur Gefahr werden - und wurde deshalb oft von gleich zwei belgischen Spielern im letzten Drittel angegangen. Und so fehlten den Franzosen die zündenden Ideen. Stattdessen näherte sich dann Belgien erstmals dem gegnerischen Tor an.
Einen abgefälschten Freistoß von Kevin De Bruyne parierte Keeper Mike Maignan unorthodox mit dem Fuß (24.). Kurz darauf blockte Theo Hernandez im letzten Moment einen Versuch von Yannick Carrasco (27.). Belgien war nun besser im Spiel - und Mbappe weiterhin fast kein Faktor. Sinnbildlich rutschte dieser in der 29. Minute in aussichtsreicher Position aus, der Frust war ihm deutlich anzumerken. Für eine der wenigen Torchancen sorgte dann quasi aus dem Nichts Teamkollege Thuram, sein Kopfball ging aber knapp am Pfosten vorbei (34.).
Joker Kolo Muani bringt die Entscheidung
Frankreich kam offensiv aus der Kabine. Tchouamenis abgefälschten Ball parierte Koen Casteels stark (49.), sieben Minuten später traf Kapitän Mbappe aus guter Position das Tor nicht. Die Franzosen drückten nun mehr, Belgien wehrte sich mit aller Macht. Entlastung gab es durch die gefährlichen Versuche von Lukaku (71.) und De Bruyne (83.).
Dann aber schlug Frankreich glücklich zu. Einen Schuss des eingewechselten Ex-Frankfurters Randal Kolo Muani fälschte Belgiens Abwehrroutinier Jan Vertonghen (85.) entscheidend ins eigene Tor ab.
Die Aufstellungen:
Frankreich: Maignan - Koundé, Upamecano, Saliba, Théo Hernandez - Kanté, Rabiot, Tchouaméni - Griezmann, Thuram (62. Kolo Muani), Mbappé
Trainer: Didier Deschamps
Belgien: Casteels - Castagne (88. De Ketelaere), Faes, Vertonghen, Theate - Onana, De Bruyne, Doku - Carrasco (88. Lukébakio), Lukaku, Openda (63. Mangala)
Trainer: Domenico Tedesco
Schiedsrichter: Glenn Nyberg (Schweden)