Zum einen werden Soldaten als „Helden Russlands“ plakatiert, auf der anderen Seite in einem sinnlosen Krieg verheizt, in dem nach Angaben der NATO 200.000 russische Soldaten getötet oder verwundet wurden.
Wir treffen Ruslan, der von der Front verletzt nach Hause zurückkehrte und traumatisiert ist. Aus seiner 114-köpfigen Einheit haben nur zwei überlebt. Pawel Filatjew ist aus dem Ukraine-Krieg geflohen, lebt jetzt in Paris, weil er keine Kriegsverbrechen begehen wollte.
Wie sehr Gewalt die russische Gesellschaft prägt, zeigt sich nirgends prägnanter als in der Armee: die Erniedrigung jüngerer Soldaten durch ältere ist grausame Tradition. So wurde der Soldat Stanislaw Kosjoma im Wehrdienst durch seine Vorgesetzten schikaniert und ermordet. Stanislaws Mutter trauert und macht sich selbst Vorwürfe, dass sie ihn in die Armee ziehen ließ.