Darunter waren Pläne für eine Maschinenpistole des Typs Luty, die der Attentäter bei der Tat bei sich trug. Der 27-Jährige, den die Polizei noch am Mittwoch festgenommen hat, stellte zudem 3-D-Modelle für Magazine und Einzelteile von Waffen ins Internet. Frontal21 liegen 38 Dateien vor. Mit entsprechender Technik ließen sich die Bauteile damit ausdrucken. Der Bau von Waffen – auch mithilfe eines 3D-Druckers – ist in Deutschland ohne ausdrückliche Erlaubnis verboten.
Stephan B. veröffentlichte zudem eine englischsprachige Anleitung zur Herstellung von Munition für eine selbstgebaute Schrotflinte. Auf einem Foto ist zu sehen, dass auf eine der Patronen ein Hakenkreuz aufgemalt wurde. Zeitstempel der Bilddateien legen nahe, dass B. spätestens im Juni 2019 mit den Vorbereitungen für einen Anschlag begann.
Attentäter kündigte Tat vorab in Internetforen an
Seine Tat übertrug der Attentäter mit einem Smartphone in Echtzeit auf einer Internetplattform, die vor allem von Computerspielern genutzt wird. In Foren hatte er zuvor den Link zu der Übertragung gestreut, mitsamt einer Art Manifest, in dem er seine rechtsextremistischen Motive für die Tat erläutert. In einem dieser Foren verbreitete ein anonymer Nutzer, mutmaßlich Stephan B. selbst, auch einen Link zu den Bauplänen für die Waffen.
Bei dem Anschlag in Halle versuchte Stephan B. zunächst vergeblich, eine Synagoge zu stürmen. Auf offener Straße und in einem Döner-Imbiss tötete er zwei Menschen, zwei weitere wurden verletzt. Dass es nicht noch mehr Todesopfer gibt, scheint auch daran zu liegen, dass eine von B. gebaute Maschinenpistole wohl eine Fehlfunktion hatte. Aus den Videoaufnahmen wird deutlich, dass sie immer wieder blockierte. Der Täter ließ sie schließlich in dem Döner-Imbiss zurück.