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Angespuckt, bedroht, beschimpft

Was Juden in Deutschland erleben

Solidaritätskundgebung «Berlin trägt Kippa» in Berlin.

Einer dieser Übergriffe geschah erst vor Kurzem: In Chemnitz verübten Vermummte einen Anschlag auf ein jüdisches Restaurant, riefen antisemitische Parolen und bewarfen das Restaurant mit Steinen.

Datum:
18.09.2018
Verfügbarkeit:
Video leider nicht mehr verfügbar

In Berlin wurde im bürgerlichen Stadtteil Prenzlauer Berg ein Kippa-Träger mit einem Gürtel geschlagen, mitten am Tag. Für Jüdinnen und Juden in Deutschland sind diese Meldungen keine Überraschung, denn sie erleben in ihrem Alltag immer wieder Antisemitismus. Sie werden angegriffen, bespuckt und beschimpft, und oft schauen alle einfach nur zu.

Antisemiten sind nicht nur am rechten Rand zu verorten. Vielmehr ist der Antisemitismus ein gesamtgesellschaftliches Phänomen, in allen politischen und religiösen Lagern anzutreffen. Man dürfe nicht denken, dass er nur ein rechtsextremes oder rechtspopulistisches Phänomen sei, sagt Professorin Monika Schwarz-Friesel, Antisemitismusforscherin und Kognitionswissenschaftlerin an der Technischen Universität Berlin. Das würde das Phänomen völlig verkürzt darstellen. "Wir haben einen ausgesprochen starken linken Antisemitismus, auch einen besonders virulenten muslimischen Antisemitismus, eben auch viele Antisemitismen aus der Mitte der Gesellschaft, durchaus auch von gebildeten Antisemiten." Für ihre jüngste Studie hat sich Professor Schwarz-Friesel vier Jahre mit Antisemitismus 2.0, insbesondere mit Antisemitismus in den sozialen Medien auseinandergesetzt.

Prof. Monika Schwarz-Friesel im Interview

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