Die Vereinigten Staaten stecken in einem Kulturkampf. Und inmitten dieser Stimmung feiern die Amerikaner am 04. Juli ihren Unabhängigkeitstag. Ein Datum, an dem der U.S. Präsident zur Einheit aufrufen, Brücken bauen könnte. Aber Donald Trump tut das Gegenteil. Er macht Stimmung gegen den protestierenden Teil seiner Bevölkerung:„Wir werden es nie zulassen, dass ein wütender Mob unsere Statuen runterreißt, unsere Geschichte auslöscht, unsere Kinder indoktriniert und auf unseren Freiheiten herumtrampelt.“ Trump spricht von „wir“ und „uns“, aber meint damit nicht alle Amerikaner, nicht das ganze Volk.
ZDF-Washington-Korrespondentin Britta Jäger geht in ihrem Beitrag für das auslandsjournal der Frage nach: Wer lässt sich von dieser Stimmung anstecken? Und wer nicht? Sie trifft in den Südstaaten einen Mann namens Padraig Dalrymple, der sich die Konföderierten-Flagge auf dem Oberarm hat stechen lassen. Darüber steht: „The South will rise again“, also “Der Süden wird wieder erstarken”. Damals im Bürgerkrieg waren es die Südstaaten, die sich abspalten und weiter Sklaven halten wollten. Die Flagge also ein beleidigendes Symbol für Schwarze. Padraigs Tattoo ist eine Jugendsünde – heute schämt er sich. Er will es sich überstechen lassen – und ist nicht der einzige: In dem Tattoo-Studio in Fredericksburg, Virginia, können sie sich vor Anfragen kaum noch retten: Hier überstechen die Tätowierer kostenlos rassistische und beleidigende Motive für Menschen wie Padraig, dem als Kind rassistisches Gedankengut eingeimpft wurde. Findet in den USA ein Umdenken – gerade bei weißen jungen Leuten – statt? Ist diese Anti-Rassismus-Bewegung anders als alle zuvor?