Russische Grenze: Paramilitärs als Bedrohung für Putin?

    Aktionen an russischer Grenze :Paramilitärs als Bedrohung für Putin?

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    Militärexperte Nico Lange; im Hintergrund eine grafische Karte der Ukraine sowie ein geblurrtes Bild von Mitgliedern einer paramilitärischen Gruppe.

    Paramilitärische Gruppen sollen mindestens ein Dorf in der Grenzregion um Belgorod eingenommen haben. Russland setzt Gleitbomben ein. Militärexperte Nico Lange analysiert die Lage.

    Paramilitärs kämpfen gegen Putin

    Die Opposition konnte Wladimir Putin bei der Wahl in Russland nicht gefährlich werden, weil der Kreml sie in den letzten Jahren systematisch ausgeschaltet hat. Was dem russischen Präsidenten aber zunehmend Sorgen bereiten könnte, sind paramilitärische Gruppen wie die "Legion Freiheit Russlands", die gegen Putin in der ukrainisch-russischen Grenzregion kämpfen.
    Die Angriffe in der Region Belgorod haben in den vergangenen Tagen zugenommen. Der Kreml wertet sie als Destabilisierungsversuche. Dem ukrainischen Militär fehlt es derweil allerdings weiter an Munition und die russische Armee hat nach eigenen Angaben ein weiteres Dorf in der Ost-Ukraine eingenommen.

    Schwere Raketenangriffe auf Kiew

    In der Nacht hat Russland auch wieder Kiew ins Visier genommen. In mehreren Wellen feuerte die russische Luftwaffe Raketen auf die ukrainische Hauptstadt. 31 Raketen und Marschflugkörper habe die ukrainische Luftabwehr abgeschossen, heißt es. 13 Menschen wurden verletzt.
    Wie reagieren die Ukrainerinnen und Ukrainer auf die neue Welle des russischen Angriffskrieges? Und könnte Russland bald der Durchbruch durch die ukrainischen Verteidigungslinien gelingen? Wer sind die russischen Widerstandkämpfer? Können sie Putin gefährlich werden und welche politischen Ziele haben sie?
    Darüber sprechen wir in unserem Ukraine-Update mit dem Militärexperten Nico Lange und mit ZDF-Reporter Timm Kröger, der in der Ukraine unterwegs ist.   

    Waffen für die Ukraine mit russischem Geld?

    Auch in Brüssel steht der Krieg in der Ukraine oben auf der Tagesordnung: Beim EU-Gipfel wollen sich die Staats- und Regierungschefs auf weitere Hilfen für das von Russland angegriffene Land einigen.
    Bundeskanzler Scholz unterstützte den Vorschlag, Zinsgewinne aus eingefrorenem russischem Vermögen für den Kauf von Waffen und Munition für Kiew als Finanzquelle zu nutzen:

    Da geht es um die Erträge, die niemandem zustehen, und die deshalb von der Europäischen Union verwendet werden können.

    Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD)

    Insgesamt hat die EU im Rahmen von Sanktionen gut 200 Milliarden Euro eingefroren. Der EU-Außenbeaufragte Borrell schlägt vor, die Zinserlöse von rund drei Milliarden Euro pro Jahr der Ukraine zugutekommen zu lassen. Kreml-Sprecher Peskow drohte der EU "Vergeltung" an, sollte sie das russische Vermögen antasten.
    Mit Material von dpa

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