Um sich gegen den anhaltenden russischen Beschuss zu wehren, fordert der ukrainische Präsident Selenskyj seit Monaten westliche Waffenlieferungen. In den kommenden Monaten sollen die versprochenen F-16-Kampfjets jetzt eintreffen. Deren Einsatz bereitet das ukrainische Militär derzeit vor - möglicherweise auch durch gezielte Angriffe auf russische Flugabwehrsysteme.
G7-Staaten verabschieden Hilfspaket
Unterdessen debattieren die
G7-Staaten in Italien darüber, wie sie die Ukraine künftig unterstützen werden. Mit rund 50 Milliarden Dollar – etwa 47 Milliarden Euro – wollen sie helfen. Das Geld dafür kommt aus Zinserträgen von eingefrorenem russischen Staatsvermögen.
Fehlende militärische Stärke Russlands
Damit die russischen Streitkräfte kampffähig bleiben, rekrutiert Russland monatlich rund 30.000 neue Soldaten. Das berichtet ein hochrangiger Nato-Mitarbeiter. Demnach wurden im Mai täglich über 1.000 Soldaten Russlands getötet oder verwundet. Also monatlich genauso viele, wie Russland rekrutiert. Für eine große Offensive fehle die militärische Stärke.
Wann kommen die F-16 erstmals zum Einsatz? Wie können die versprochenen 50 Milliarden Dollar der Ukraine tatsächlich helfen? Darüber spricht Christina Ungern-Sternberg mit Oberst Markus Reisner. ZDF-Korrespondent Elmar Theveßen ordnet das Vorhaben der G7-Staaten vom Gipfeltreffen ein. Seid dabei und stellt eure Fragen!
Hintergund: F-16: Kampfjets
Selenskyj fordert seit Monaten 120 F-16- Kampfjets. Belgien, Frankreich,
Dänemark und die Niederlande haben bereits eine Lieferung zugesagt.
Das Kampfflugzeug F-16 gehört zu den leistungsfähigsten Militärjets weltweit und kommt derzeit in 25 Ländern zum Einsatz. Die Maschinen können sowohl in der Luftverteidigung als auch gegen Ziele am Boden eingesetzt werden.
Die F-16 ist in der Lage, auch in extrem niedriger Höhe und bei jedem Wetter zu fliegen. Die Maschine wurde früher hauptsächlich als Jagdflugzeug eingesetzt, später dann als Mehrzweckkampfflugzeug. Aktuell befinden sich weltweit rund 2800 Exemplare im Einsatz.
G7 Gipfel: Milliarden Paket für die Ukraine
Die G7-Staaten stellen der Ukraine 50 Milliarden Dollar zur Verfügung. Mit dem Geld soll das Land seine Verteidigung gegen Russland stärken, den Wiederaufbau zerstörter Infrastruktur bezahlen und mögliche finanzielle Engpässe im ukrainischen Staatshaushalt ausgleichen.
Die Pläne wurden entwickelt, um Zinserträge aus eingefrorenem russischem Staatsvermögen aktiv zu nutzen. Die EU-Staaten hatten zuletzt bereits entschieden, sie direkt für die Finanzierung von Militärhilfen für die Ukraine bereitzustellen. Über den sogenannten Kredithebel kann die Wirkung nun noch einmal deutlich erhöht werden. Die G7 ist der Zusammenschluss der wichtigsten Industriestaaten. Ihr gehören Deutschland, Frankreich, Italien, Japan, Kanada, das Vereinigte Königreich und die USA an.
Quellen: Bundeswehr, RND, ZDF
Russland zerstört ganze Städte und Landstriche in der Ukraine, es führt einen Vernichtungskrieg. Doch Wiederaufbau macht nur dann Sinn, wenn man ihn auch beschützen kann.
von Dara Hassanzadeh
Selenskyj appelliert in Berlin abermals an die Solidarität des Westens und erhält viel Beifall - aber nicht von allen. Warum der ukrainische Präsident trotzdem zufrieden sein kann.
Frank Buchwald, Berlin
Russland und Belarus haben den zweiten Teil ihrer Militärübung zur Nutzung taktischer Atomwaffen begonnen. Laut dem Kreml ist diese eine Reaktion auf "Provokationen" des Westens.