Ukraine: Mit westlicher Hilfe zum Wiederaufbau?

    Analyse

    Ukraine: Wiederaufbaukonferenz:So groß ist die Zerstörung in der Ukraine

    ZDF-Reporter Dara Hassazadeh live aus Odessa
    von Dara Hassanzadeh
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    Russland zerstört ganze Städte und Landstriche in der Ukraine, es führt einen Vernichtungskrieg. Doch Wiederaufbau macht nur dann Sinn, wenn man ihn auch beschützen kann.

    zerstörtes Ladenfenster und Mann mit Besen
    Immer wieder ist Odessa das Ziel russischer Luftschläge. Inzwischen trauen sich kaum noch Touristen in das einstige Urlaubsparadies. Und auch die Wirtschaft leidet erheblich.05.06.2024 | 5:38 min
    Die russische Armee hat - nach Auswertung von Satellitenbildern - 210.000 Gebäude in der Ukraine zerstört. Darunter 900 Schulen, Krankenhäuser und andere Institutionen. Städte wie Bachmut oder Awdijiwka gibt es nicht mehr. Sie sind nur noch Ruinen.
    Hinzu kommt, dass die Ukraine - rechnet man die völkerrechtswidrig annektieren Regionen Krim und den Donbas mit ein - zirka 18 Prozent ihres Territoriums verloren hat. In diesen russisch besetzten Gebieten gibt es große Rohstoffvorkommen und fruchtbares Ackerland.
    Ukraine Karte
    Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine wurden 210.000 Gebäude zerstört.
    Quelle: ZDF

    In der zweitgrößten Stadt des Landes, in Charkiw, ist kein Kraftwerk mehr in Betrieb. Landesweit hat Russland die Energieversorgung zerstört. Strom fällt aus oder muss rationiert werden, obwohl jetzt im Frühsommer niemand heizt.
    Dtek, der größte private Energieversorger der Ukraine, hat einige Kraftwerke bereits viermal wiederaufgebaut. Irgendwann fehlt die Substanz, um es noch einmal in Betrieb zu nehmen. Es ist wichtig, sich ein Bild über das Ausmaß der Zerstörung zu machen. Nur dann versteht man die Dimension der Aufgabe, des Wiederaufbaus in der Ukraine.
    Ukrainische Mädchen in Trachten halten die unkrainische Flagge
    Zum zweiten Jahrestag des russischen Angriffskrieges begegnet Katrin Eigendorf einer Drohneneinheit an der Front und freiwilligen Ärzten, die sich um verwundete Soldaten kümmern. 07.03.2024 | 37:07 min

    Blumen pflanzen trotz täglichen Beschusses

    Es ist wichtig, den Blick auf das bereits Erreichte zu richten. Nur dann keimt die Hoffnung, dieser Aufgabe auch gewachsen zu sein.
    In Irpin und Butscha hat man es geschafft. Ausgerechnet dort, wo russische Kriegsverbrechen stattfanden, wo fast 70 Prozent der Gebäude zerstört wurden, muss man heute Kriegsschäden fast schon gezielt suchen.
    Was hier an Ruinen noch steht, sind bewusst stehengelassene Mahnmale des Krieges. Familien sind zurückgekehrt, Straßen und Brücken neu errichtet. Mit westlicher Hilfe und ukrainischem Willen. Diesen sieht man vor allem in frontnahen Städten.
    Eindrücke aus der Ukraine: Ein Land in Trümmern
    Menschen in einem Notzelt in Cherson
    Zerstörte Schule in Charkiw
    Frau in niedergebranntem Haus
    Zerstörtes Wohnhaus in Borodjanka
    Kind in einem Keller im Donbass
    Arbeiter des Energieversorgers DTEK
    Anstehen für humanitäre Hilfe
    Kiew am Abend
    Frau in einem Keller in Lyman
    Kinder lernen Fahrradfahren
    Zerstörte Regionalverwaltung von Charkiw
    Zerstörte Druckerei in Charkiw
    Überschwemmtes Dorf Sadowe
    Berge von Fisch in einer zerstörten Fabrik
    Strand im "Kriegszustand"
    Alte Schützengräben in einem Kiewer Park

    Notfallzelt in Cherson

    Das Bild zeigt ein Notfallzelt in Cherson. Die russische Armee hat die Infrastruktur in der Stadt zerstört, bevor sie sich zurückgezogen hat.

    Quelle: Patryk Jaracz


    In Nikopol, das gegenüber dem AKW Saporischschja liegt, gibt es nahezu täglich russischen Artilleriebeschuss. Die in der Nacht zerborstenen Fensterscheiben sind häufig bis zum Nachmittag ausgetauscht, oder zumindest mit Holzbrettern verschlossen.
    In Pokrovsk im Donbas lässt die Stadtverwaltung immer noch Beete anlegen, Blumen pflanzen. Trotz des täglichen Beschusses und des Wissens, was in der nur 20 Kilometer weiter östlich gelegenen Nachbarstadt Awdijiwka geschah: Dort warfen russische Flugzeuge bis zu 80 Gleitbomben pro Tag ab. Russland hat die Kleinstadt erst völlig zerstört, dann erobert.
    NATO Ukraine
    Die Nato-Verteidigungsminister beraten über die Koordinierung von Waffenlieferungen an die Ukraine. Insbesondere die Luftabwehr soll gestärkt werden.13.06.2024 | 0:20 min

    Wiederaufbau in der Ukraine mit russischen Geldern?

    Allein in der EU sind Gelder der russischen Nationalbank in Höhe von rund 210 Milliarden Euro eingefroren. Die Zinsen betragen zirka fünf Milliarden Euro und sollen nun in den Wiederaufbau der Ukraine fließen. Doch der Gesamtbetrag soll nicht angetastet werden.
    Nato Flugzeug auf Rollfeld mit auslandsjournal Logo
    Die NATO soll Europa schützen. Doch Russlands Aggression bedroht das Bündnis und Populisten planen den Austritt. Kann die NATO die Sicherheit des Westens noch garantieren?27.03.2024 | 58:59 min
    Der Kanadier Michael Cholod nimmt auch an der internationalen Wiederaufbaukonferenz für die Ukraine in Berlin teil. Er ist Geschäftsführer der "Peace Coalition" und möchte diesen Betrag nutzbar machen. Vereinfacht ausgedrückt schlägt er vor, einen Wiederaufbau-Fonds mit Geldern privater Investoren zu füllen. Als Sicherheit für die Einlagen dienen die eingefrorenen russischen Gelder.
    Völkerrechtlich dürften die westlichen Staaten sogar die eingefrorenen Gelder direkt verwenden. Die UN-Charta berechtigt Mitglieder zu Gegenmaßnahmen, wenn ein Staat einen anderen grundlos angreift. Doch noch fehlt dafür der politische Wille.
    ZDF-Reporter Dara Hassanzadeh berichtet regelmäßig aus der Ukraine
    Wladimir Putin vor russischer Flagge, daneben das auslandsjournal-Logo
    Er täuscht seine Gegner, verbreitet Angst und Schrecken und gibt sich als neuer Zar. Wladimir Putin herrscht mit eisernen Mitteln. Ist Russlands Präsident wirklich unberechenbar?15.03.2024 | 21:10 min
    Aktuelle Meldungen zu Russlands Angriff auf die Ukraine finden Sie jederzeit in unserem Liveblog:

    Russland greift die Ukraine an
    :Aktuelles zum Krieg in der Ukraine

    Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.
    Auf dem Bild sieht man ukrainische Soldaten von hinten.
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