Wie kann die Ukraine standhalten?

    Russland in der Offensive:Wie kann die Ukraine standhalten?

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    Markus Keupp vor Ukraine-Karte und Panzer

    In den letzten Wochen hat Russland immer mehr Gebiete in der Ukraine einnehmen können. Militärökonom Marcus Keupp analysiert bei ZDFheute live die aktuelle Lage an der Front.

    In der Defensive- Welche Strategie hat die Ukraine? Marcus Keupp bei ZDFheute live

    Nach der Einnahme von Awdijiwka im Osten der Ukraine setzt Russland seine Offensive fort, indem es sowohl westlich der Stadt als auch westlich von Bachmut vorrückt. Die Ukraine hält trotz Munitionsmangels die Frontlinie bei Kupjansk, Kreminna, Marjinka und Robotyne. Russland hat am 18. Februar die vollständige Kontrolle über Awdijiwka erlangt und die Front in nur 18 Tagen um etwa 8 km verschoben. Die russische Vorgehensweise besteht aus langen Bombardements mit Gleitbomben, Artillerie und Raketenartillerie, gefolgt von vorrückender Infanterie. Ortschaft für Ortschaft wird auf diese Weise vollständig zerstört.
    Um die Front zu halten benötigt die Ukraine dringend mehr Präzisionswaffen und Munition sowie eine verstärkte Unterstützung bei der Produktion von militärischem Gerät. Besonders der Mangel an Artilleriemunition und der Schutz vor russischen Luftangriffen stellen große Herausforderungen dar.
    Im Süden setzt die Ukraine weiterhin Überwasserdrohnen ein, um russische Schiffe auszuschalten.  Wie kann das Kräfteverhältnis zwischen Russland und der Ukraine an der Front wieder ausgeglichen werden?
    Wie kann die Ukraine weiter den russischen Angriffen gegenüber standhalten?
    Darüber spricht ZDFheute live mit Militärökonom Marcus Keupp und ZDF-Korrespondent Timm Kröger in der Ukraine. 

    Anschlag auf Hafenstadt Odessa während Selenskyj-Besuch

    Der ukrainische Präsident Selenskyj und der griechische Premier Mitstakis, haben am Mittwoch die Hafenstadt Odessa besucht, als es zu einem Angriff Russlands kam. Um 10:40 Uhr Ortszeit (9:40 Uhr MEZ) wurde nach offiziellen Angaben ein Luftalarm ausgelöst. Zur gleichen Zeit zeigte Selenskyj der griechischen Delegation die Hafenanlagen von Odessa und wies auf Schäden früherer Angriffe hin.Der griechische Regierungschef zeigte sich nach den Einschlägen bestürzt:

    Wir schafften es nicht, in einen Schutzraum zu gelangen.

    Kyriakos Mitsotakis, griechischer Premierminister

    Ihor Schowkwa, ein hochrangiger Berater Selenskys sagte gegenüber dem US-Nachrichtensender CNN:

    Es war wirklich weniger als 500 Meter von uns enfernt.

    Ihor Schowkawa, Stellvertretender Leiter des Präsidialamtes der Ukraine

    Ferner gab er an, dass man nicht ausschließen könne, dass "es der Delegation meines Präsidenten oder der Delegation des ausländischen Gastes gegolten hat". Auch Selenskyj betonte, dass sich Russland nicht "scheren" würde "wo sie zuschlagen".
    Das russische Verteidigungsministerium gab an, ein Lager für ukrainische Marine-Drohnen anvisiert und getroffen zu haben. Nach Angaben des ukrainischen Militärs, sind bei dem Beschuss fünf Menschen ums Leben gekommen. Auch ein Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats in Washington gab an, dass das Ereignis den "dringenden Bedarf" an weiteren "Luftabwehrsystemen" zeige.  
    Auch beim Besuch von Annalena Baerbock in Odessa Ende Februar, hatte es einen Luftalarm gegeben. Die Ministerin musste Schutz in einem Bunker suchen. Der Besuch in der Stadt Mykolakiw am nächsten Tag musste wegen eines Luftangriffs frühzeitig beendet werden. Die Ukraine steht seit Beginn des Krieges unter Beschuss und fordert mehr Unterstützung bei der Verstärkung der Luftabwehr von seinen westlichen Verbündeten.
    Mit Material von ZDF, dpa, afp

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