Laut Armee schwere Gefechte im Süden des Libanons
Nach
Beginn der Bodenoffensive gegen die Terrormiliz Hisbollah hat die israelische Armee die Menschen im Libanon aufgefordert, den Süden des Landes zu meiden. Dort komme es "zu intensiven Kämpfen, bei denen Hisbollah-Mitglieder das zivile Umfeld und die Bevölkerung als menschliche Schutzschilder für Angriffe ausnutzen".
Die Menschen werden in der Mitteilung dazu aufgerufen, nicht südlich des Litani-Flusses zu fahren, der etwa 30 Kilometer von der Grenze entfernt liegt. Laut einer UN-Resolution dürfen Hisbollah-Kämpfer sich nicht südlich dieser Linie aufhalten.
Die israelische Luftwaffe hat nach Militärangaben außerdem mehrere Waffenfabriken und Infrastruktur der Hisbollah in einem südlichen Vorort von Beirut angegriffen. Die Angriffe seien mit Hilfe von Geheimdiensthinweisen erfolgt, hieß es in einer Mitteilung der Armee. Es seien Schritte unternommen worden, um möglichen Schaden an Zivilisten zu verringern.
Massive Schäden in Wohngebiet gemeldet
Augenzeugen berichteten von massiven Schäden in dem betroffenen Wohngebiet Haret Hreik. Mehrere Gebäude seien dem Erdboden gleich gemacht worden. Straßen seien unter Schutt begraben worden.
Israelische Bodentruppen waren in der Nacht in den Süden des Libanons vorgedrungen. Zuvor hatte die israelische Armee mitgeteilt, dass sie in drei Grenzorten im Norden Israels eine "militärische Sperrzone" errichtet habe. Betroffen seien die Gebiete um Metula, Misgav Am und Kfar Giladi. Die erste Bodenoffensive seit dem letzten Libanon-Krieg 2006 hat den Codenamen "Pfeile des Nordens". Die israelische Armee spricht von "begrenzten" Angriffen auf Ziele in Grenznähe.
Wie weit geht Israel und
wie reagiert Iran? Welche Konsequenzen hat die Bodenoffensive? Darüber spricht ZDFheute live mit Nahost-Experte Jan Busse von der Universität der Bundeswehr in München, den ZDF-Reportern Susana Santina und Dominik Lessmeister in Beirut und Tel Aviv und ZDF-Korrespondentin Phoebe Gaa in Teheran.