Medizin-Nobelpreis für mRNA-Forscher Karikó und Weissman

    Grundlage für Corona-Impfstoffe:Medizin-Nobelpreis für zwei mRNA-Forscher

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    Der Medizin-Nobelpreis 2023 geht an Katalin Karikó und Drew Weissman für ihre Leistungen in der mRNA-Forschung. Sie legten die Grundlage für Corona-Impfstoffe.

    Der Nobelpreis für Medizin 2023 geht an die Ungarin Katalin Karikó und den US-Amerikaner Drew Weissman für ihre Leistungen zur Entwicklung der mRNA-Impfstoffe gegen das Coronavirus. Das teilte das zuständige Gremium des Karolinska-Instituts in Stockholm mit. In der Begründung auf seiner Internetseite schreibt das Gremium:

    Die Entdeckungen der beiden Nobelpreisträger waren entscheidend für die Entwicklung wirksamer mRNA-Impfstoffe gegen Covid-19 während der Pandemie, die Anfang 2020 begann.

    Nobelpreis-Komitee

    Die "bahnbrechenden Erkenntnisse" der Forschenden hätten dazu beigetragen, "dass während einer der größten Bedrohungen für die menschliche Gesundheit in der heutigen Zeit so schnell wie nie zuvor Impfstoffe entwickelt werden konnten".

    Post des Nobelpreis-Komitees

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    Karikó: Mutter wartete Jahr für Jahr auf Ehrung

    Karikó reagierte zunächst ungläubig auf die Auszeichnung - und mit einem Lachen: "Das ist unglaublich", sagte sie dem schwedischen Rundfunk (SR). Ihre ersten Gedanken galten ihrer Mutter, die habe sich schon vor zehn Jahren die Ankündigungen des Nobel-Komitees angehört. "Sie sagte zu mir 'Vielleicht wird dein Name genannt, ich werde zuhören, wenn sie die Bekanntgabe machen'". Jahr für Jahr habe ihre Mutter zugehört. Vor fünf Jahren sei sie leider im Alter von 89 Jahren verstorben.

    Vielleicht hat sie aus dem Himmel gelauscht.

    Katalin Karikó

    Auch der gemeinsam mit Karikó ausgezeichnete US-Wissenschaftler Drew Weissman glaubte zunächst an einen Scherz, als "Katie" ihm die Nachricht überbrachte. "Ich saß auf meinem Bett und wartete", erzählte der 64-Jährige.

    Wir haben uns gefragt, ob uns jemand einen Streich spielt.

    Drew Weissman

    Er sei kein "großer Partygänger" sagte Weissman auf die Frage, wie er den Preis feiern würde. "Aber ich werde wahrscheinlich mit meiner Familie ausgehen, wir werden ein gutes Abendessen einnehmen und dann werde ich mich wieder an die Arbeit machen."
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    Karikó und Weismann: Durchbruch nach jahrelanger Forschung

    Die Corona-Impfstoffe des Mainzer Unternehmens Biontech und des US-Konzerns Moderna waren die ersten zwei mRNA-Produkte, die auf den Markt kamen. An der Technik bastelten Forscher jedoch schon vor mehr als 30 Jahren. Bereits Ende der 1980er Jahre schleusten drei Wissenschaftler mRNA mit Hilfe von Fetttröpfchen in angezüchtete Zellen ein und brachten diese dazu, das gewünschte Protein herzustellen.
    Doch bald keimte die Gentechnik auf, in die viele Fördermittel flossen. Karikó glaubte jedoch weiterhin an den Nutzen der mRNA für die Medizin. Aus Mangel an Fördergeldern forschte Karikó im Labor zunächst weitgehend auf sich allein gestellt, ab 1998 auch mit Drew Weissman.
    Der entscheidende Durchbruch gelang dem Forschungsduo, als es einen Baustein der mRNA austauschte und die mRNA daraufhin nicht mehr in der Zelle abgebaut wurde. Karikó arbeitete von 2013 bis 2022 beim Unternehmen Biontech. Mittlerweile ist sie nur noch dessen Beraterin.



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    Nobelpreis-Saison 2023 gestartet

    Mit der Bekanntgabe der Medizin-Nobelpreisträger wurde die diesjährige Nobelpreis-Saison eingeläutet - insgesamt werden Auszeichnungen in sechs Kategorien vergeben. Dabei wurden in der Vergangenheit häufiger mehrere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zugleich geehrt, die beispielsweise im selben Forschungsfeld tätig gewesen sind.
    Die Nobelpreise gehen auf das Testament des Dynamit-Erfinders und Preisstifters Alfred Nobel (1833-1896) zurück. Sie sollen diejenigen ehren, die der Menschheit in den einzelnen Kategorien im vorangegangenen Jahr den größten Nutzen erwiesen haben.

    Gegen HIV, HSV, RSV oder Grippe
    :Karikó: Bald mehr mRNA-Impfstoffe

    Nicht nur gegen Corona: Der Forscherin Katalin Karikó zufolge könnte die mRNA-Technologie bald bei weiteren Impfstoffen eingesetzt werden. Woran gerade gearbeitet wird.
    Eine Mitarbeiterin von Biontech steht im Labor des Unternehmens
    Quelle: dpa, AFP

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