Astronaut Alexander Gerst vermutet Erdgestein auf dem Mond
Spuren irdischen Lebens?:Alexander Gerst vermutet Erdgestein auf Mond
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Kann der Mond Erkenntnisse über frühes Leben auf der Erde liefern? Darauf hofft zumindest Astronaut Alexander Gerst. Warum Gesteinssplitter dabei eine entscheidende Rolle spielen.
Kann uns der Mond Erkenntnisse über die Erde liefern?
Quelle: Jens Büttner/dpa
Astronaut Alexander Gerst hofft darauf, dass Missionen zum Mond mehr Aufschluss über die Entwicklung des Lebens auf der Erde geben könnten.
Spuren irdischen Lebens wären "extrem spannend"
In Erdgestein auf dem Mond könnten möglicherweise Spuren frühen irdischen Lebens wie etwa Mikroben eingeschlossen sein, erklärte Gerst. "Das wäre extrem spannend." Auf der Erde ließen sich solche Spuren wegen der Plattentektonik kaum mehr finden. Der Mond hingegen sei seit Milliarden Jahren geologisch ruhig.
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Der 47-Jährige ist ein möglicher Kandidat für die in einigen Jahren geplanten US-Missionen "Artemis 4" und "Artemis 5" zum Mond.
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Gestein auf der Erde: aufgeworfen, umgewälzt, eingeschmolzen
Über tektonische Bewegungen wird Gestein auf der Erde samt aller enthaltenen Spuren in einem fortlaufenden Prozess aufgeworfen, umgewälzt, eingeschmolzen. "Aus der frühen Zeit der Erde haben wir fast nichts, und das wenige, das wir haben, ist geologisch stark überprägt", sagte Matthias Nieuwenhuis vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Göttingen und betonte:
Die ältesten Nachweise von Leben auf der Erde sind nach heutigem Kenntnisstand etwa 3,5 Milliarden Jahre alt. Der Mond entstand nach aktueller Annahme vor mindestens 4,46 Milliarden Jahren aus Trümmern des Zusammenpralls der Ur-Erde mit dem marsgroßen Himmelskörper Theia. Damit könnte er ein kostbares Archiv für das frühe Leben auf unserem Planeten sein.
"Apollo"-Missionen 1971 liefert erste Indizien
Analysen hatten gezeigt, dass ein von Astronauten im Zuge der "Apollo"-Missionen 1971 zur Erde gebrachter Mondstein Material von der Erde enthalten könnte. Die Zusammensetzung des kleinen Fragments sei typisch für die Erde, aber ungewöhnlich für den Mond, erklärte Nieuwenhuis.
Schätzungen zufolge könnten allein in den letzten 3,9 Milliarden Jahren etwa 36 bis 61 Kilogramm Erdgestein pro Quadratkilometer den Mond erreicht haben, an bestimmten Stellen sogar eine halbe Tonne pro Quadratkilometer.
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Mit etwa drei Kilometern pro Sekunde sei die Geschwindigkeit beim Einschlag solchen Materials eher gering, erklärte der Planetenforscher.
Spuren früher Erdmikroben seien womöglich bis heute in Form biologischer und chemischer Marker auf dem Mond erhalten geblieben.
Auf der Suche nach Gestein: Astronaut statt Roboter
Dass irgendwann ein Astronaut oder eine Astronautin und nicht etwa ein Roboter entsprechendes Gestein findet, hält Nieuwenhuis für realistisch:
Er könne direkt auf ungewöhnliches Gestein zusteuern, was die Chance für einen spektakulären Fund vergrößere.
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