Geldvermögen: Private Haushalte 2023 reicher geworden

    Geldvermögen der Deutschen :Private Haushalte 2023 reicher geworden

    |

    Trotz Inflation und Krisen haben die Menschen in Deutschland im Schnitt mehr Geld. Zum einen wegen Aktien-Investitionen - aber vor allem, weil sie etwas zurücklegten.

    Ein Sparschwein steht auf einem Tisch neben Eurobanknoten (gestellte Aufnahme)
    Auch für 2024 erwarten Ökonomen Vermögenszuwächse.
    Quelle: dpa

    Die privaten Haushalte in Deutschland sind 2023 in Summe reicher geworden.
    Kursgewinne an den Aktienmärkten und die gestiegenen Sparzinsen ließen das nominale Geldvermögen binnen Jahresfrist um 6,4 Prozent auf etwas mehr als 7,9 Billionen Euro zulegen, wie Volkswirte der DZ Bank errechnet haben.
    29.12.2023, Hessen, Frankfurt/Main: Die Dax-Kurve zeigt im Handelssaal der Frankfurter Börse ein Auf und Ab.
    Trotz der Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten, den schlechten Wirtschaftszahlen und dem Dauerstreit in der Ampelregierung, wird an der Börse ein positives Jahresfazit gezogen.29.12.2023 | 1:31 min

    Vermögenszuwachs wohl auch 2024 "solide"

    "Bei einer weiter sinkenden Inflation und einer allmählichen wirtschaftlichen Erholung bleiben die Perspektiven für den Geldvermögensaufbau der privaten Haushalte auch im neuen Jahr gut", schreibt DZ-Ökonom Michael Stappel.
    Zwar dürften die Geldvermögen nach seiner Einschätzung 2024 nicht mehr so dynamisch zulegen wie 2023. Der Vermögenszuwachs dürfte jedoch mit gut vier Prozent "recht solide" ausfallen.

    Bundesbank-Zahlen bestätigen Wachstum der Geldvermögen

    Neueste offizielle Zahlen zur Entwicklung der Geldvermögen der privaten Haushalte in Deutschland werden im Frühjahr von der Deutschen Bundesbank erwartet. Für das zweite Quartal 2023 hatte die Bundesbank einen Wert von rund 7.492 Milliarden Euro vermeldet. Vom Rekordstand von 7.624 Milliarden Euro, der Ende des Jahres 2021 erreicht worden war, war die Summe damit noch ein gutes Stück entfernt.
    Sowohl die Bundesbank als auch die DZ Bank berücksichtigen in ihren Auswertungen Bargeld und Bankeinlagen, Wertpapiere wie Aktien und Fonds sowie Ansprüche gegenüber Versicherungen.
    Die Zahlen der DZ Bank sind höher, weil sie Organisationen ohne Erwerbszweck wie Stiftungen und gemeinnützige Vereine mit einrechnet. Zur Verteilung der Vermögen machen weder die Bundesbank noch die DZ Bank Angaben. Immobilien sind in beiden Betrachtungen nicht berücksichtigt.
    SGS Haller
    Am Freitag schloss zum letzten Mal in 2023 die Frankfurter Börse - mit einem starken Dax. Wie die Jahresbilanz dort ausfällt, weiß Valerie Haller.29.12.2023 | 1:14 min

    Sparquote stabil

    Wer in Aktien, Fonds und Zertifikate investiert hat, profitierte im Jahr 2023 vielfach von Kursgewinnen. In Summe beförderte dies das Geldvermögen der Menschen in Deutschland nach Berechnungen der DZ Bank um etwa 200 Milliarden Euro nach oben. In der Analyse heißt es:

    Das zuverlässigste Standbein des Vermögensaufbaus privater Haushalte bleibt aber die Ersparnis.

    Auszug aus der Analyse der DZ Bank

    Trotz höherer Preise etwa für Energie und Lebensmittel legten die Menschen in Deutschland im ersten Halbjahr 2023 in etwa so viel auf die hohe Kante wie im Vorjahreszeitraum.
    Service: Wie richtig sparen?
    Rund ein Jahrzehnt lang gab es auf der Bank so gut wie keine Zinsen - jetzt liegt der Zinssatz bei vier Prozent und mehr: Sparen könnte sich wieder lohnen.30.10.2023 | 2:37 min

    Quote während der Corona-Jahre höher

    Die Sparquote lag nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes in den ersten sechs Monaten 2023 bei 11,3 Prozent. Heißt: Je 100 Euro verfügbarem Einkommen wurden im Schnitt 11,30 Euro gespart.
    Monatlich entspricht das einem Betrag von durchschnittlich 260 Euro je Einwohner. Auch im dritten Quartal 2023 lag die Sparquote nach Angaben des Bundesamtes mit 10,3 Prozent über dem Wert des Vorjahreszeitraums (9,6 Prozent), da das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte stärker anstieg als der private Konsum.
    Deutlich höher war die Sparquote in Deutschland in den Corona-Jahren 2020 und 2021. Während der Pandemie hatten viele Menschen mehr Geld übrig als in normalen Zeiten, weil zum Beispiel Urlaubsreisen ausfielen und Freizeiteinrichtungen zeitweise geschlossen waren.
    Leitzins der EZB

    ZDFheute Infografik

    Ein Klick für den Datenschutz
    Für die Darstellung von ZDFheute Infografiken nutzen wir die Software von Datawrapper. Erst wenn Sie hier klicken, werden die Grafiken nachgeladen. Ihre IP-Adresse wird dabei an externe Server von Datawrapper übertragen. Über den Datenschutz von Datawrapper können Sie sich auf der Seite des Anbieters informieren. Um Ihre künftigen Besuche zu erleichtern, speichern wir Ihre Zustimmung in den Datenschutzeinstellungen. Ihre Zustimmung können Sie im Bereich „Meine News“ jederzeit widerrufen.

    Endlich wieder Zinsen

    Daher hatte die Sparquote in Deutschland im Jahr 2020 nach jüngsten Zahlen des Statistischen Bundesamtes mit 16,5 Prozent einen Rekord erreicht und war 2021 mit 14,9 Prozent auf hohem Niveau geblieben. Im vergangenen Jahr war die Sparquote auf 11,1 Prozent gesunken.
    DZ-Bank-Ökonom Stappel geht für das Gesamtjahr 2023 von einer mit 11,2 Prozent stabilen Sparquote aus. Ein Anreiz für Sparerinnen und Sparer: Nach der Zinswende der Europäischen Zentralbank (EZB) werfen Tagesgeld und Festgeld endlich wieder Zinsen ab. Allerdings frisst die hohe Inflation den Zinsertrag vielfach auf.
    Inflation in Deutschland (inkl. Nahrung und Energie)

    ZDFheute Infografik

    Ein Klick für den Datenschutz
    Für die Darstellung von ZDFheute Infografiken nutzen wir die Software von Datawrapper. Erst wenn Sie hier klicken, werden die Grafiken nachgeladen. Ihre IP-Adresse wird dabei an externe Server von Datawrapper übertragen. Über den Datenschutz von Datawrapper können Sie sich auf der Seite des Anbieters informieren. Um Ihre künftigen Besuche zu erleichtern, speichern wir Ihre Zustimmung in den Datenschutzeinstellungen. Ihre Zustimmung können Sie im Bereich „Meine News“ jederzeit widerrufen.
    Quelle: dpa

    Hintergründe zur Inflation