Antrag auf Konkurs in Berlin:Deutsche Signa-Tochter ist offenbar insolvent
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Eine Tochter der angeschlagenen Signa-Gruppe hat einem Bericht zufolge Insolvenz angemeldet. Insidern zufolge hat Signa Liquiditätsprobleme und braucht dringend Kreditgeber.
Gebäude der Signa-Gruppe in Wien - das Unternehmen ist wegen hoher Zinsen und gestiegener Baukosten unter Druck geraten.
Quelle: AFP
Eine Tochtergesellschaft der angeschlagenen Signa-Gruppe des österreichischen Investors Rene Benko hat einem Medienbericht zufolge Insolvenz angemeldet. Die Signa Real Estate Management Germany habe beim Amtsgericht Charlottenburg einen Antrag auf Konkurs gestellt, berichtete der "Spiegel" am Freitag. Es handele sich um eine Tochter der Signa Prime Selection, in der Signa prestigeträchtige Immobilien gebündelt hat.
Zinsen und Baukosten: Signa unter Druck
Der österreichischen Zeitung "Standard" zufolge soll am kommenden Dienstag ein Insolvenzantrag für die milliardenschwere Signa-Gruppe erfolgen. Medienberichten und Insidern zufolge werden die Insolvenzanträge bereits vorbereitet. Auch dazu war von Signa kein Kommentar zu erhalten.
Signa leidet Insidern zufolge unter Liquiditätsproblemen. Finde sich nicht kurzfristig ein Kreditgeber, könnte die gesamte Gruppe fallen, sagte ein Insider. Auch dazu war kein Kommentar zu erhalten. Signa ist angesichts der rasant gestiegenen Zinsen und der explodierenden Baukosten unter Druck geraten. Zum weit verzweigten Signa-Reich gehört auch der deutsche Warenhausriese Galeria. Dieser bereite sich auf die Folgen einer möglichen Schieflage Signas vor, sagte ein anderer Insider.
Risse im Benko-Imperium
In Benkos Imperium hatten sich bereits erste Risse gezeigt. Die Signa Sports United hatte im Oktober Antrag auf Insolvenz stellen müssen. Signa hatte ihr zuvor eine Kapitalspritze verweigert. Benko hatte in der Folge in der Führung der Signa seinen Hut nehmen müssen. Auf Druck von Investoren war der deutsche Sanierungsexperte Arndt Geiwitz zum Vorsitzenden des Gesellschafter-Komitees der Holding berufen worden. Die Familie Benko Privatstiftung blieb allerdings weiterhin größter Gesellschafter bei Signa.
Die US-Ratingagentur Fitch stufte kürzlich eine Signa-Tochter auf "hochriskant" herab und warnte vor Ansteckungsrisiken für weitere Teile der Gruppe. Bei großen Bauprojekten, wie etwa dem Elbtower in Hamburg, liegen derzeit die Bauarbeiten auf Eis.
EZB-Aufsichtsbehörden über Signa-Aussichten besorgt
Kredite hat die Signa unter anderem von österreichischen Banken erhalten. Das Gesamt-Exposure der Finanzinstitute habe sich auf rund 2,2 Milliarden Euro belaufen, hatte eine Person mit Kenntnis der Situation zur Nachrichtenagentur Reuters gesagt und sich dabei auf Daten von der Mitte des Jahres bezogen.
Die größten Kreditgeber seien die Raiffeisen Bank International (RBI), die ihr Engagement bei Signa in den vergangenen Jahren deutlich reduziert habe, und die zur italienischen UniCredit gehörende Bank Austria. Auf diese beiden Geldhäuser entfielen den Daten zufolge beinahe zwei Drittel des Kreditvolumens, so der Insider.
Nach Gesprächen mit den EZB-Aufsichtsbehörden, die über die Aussichten der Signa-Gruppe besorgt sind, hätten die sich die Banken entschlossen, ihr Engagement bei der Immobilien-Gruppe zu reduzieren, sagte ein weiterer Insider.
Quelle: Reuters
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von Anne Sophie Feil