Adidas will Nike einholen - und streicht Stellen

    Konzern will Nike einholen:Adidas will nach oben - und streicht Stellen

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    Der Sportartikelhersteller Adidas hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt: Er will Nike als Marktführer ablösen. Um das zu erreichen, sollen 500 Stellen gestrichen werden.

    Fahnen mit Logos von Adidas.
    Adidas will 500 Stellen streichen. (Archivbild)
    Quelle: dpa

    Adidas will Weltmarktführer Nike in diesem Jahr Marktanteile abnehmen und den Gewinn weiter ausbauen. Während Nike mit schrumpfenden Umsätzen kämpft, stellte der fränkische Sportartikelkonzern nun - bereinigt um die inzwischen verkauften "Yeezy"-Restbestände - Umsatzzuwächse von mindestens zehn Prozent für das laufende Jahr in Aussicht. Vorstandschef Björn Gulden sagte auf der Bilanzpressekonferenz in Herzogenaurach:

    Wir haben die Ambition, in allen Märkten - mit Ausnahme der USA - die Nummer eins zu sein.

    Björn Gulden, Vorstandschef Adidas

    "Aber bis dahin werde ich wohl in Rente sein", so Gulden. In Europa müsse Adidas die führende Sportmarke sein, "und wir sind auf einem guten Weg dorthin." Das Betriebsergebnis soll sich dieses Jahr auf 1,7 bis 1,8 (2024: 1,34) Milliarden Euro verbessern. "Das heißt, dass wir weitere Fortschritte auf unserem Weg zu einem gesunden Unternehmen mit einer operativen Marge von zehn Prozent machen werden", sagte Gulden.
    Das hat sich Adidas für 2026 vorgenommen - dazu müsste das Ergebnis aber auf gut 2,5 Milliarden Euro steigen. Die Prognose für das laufende Jahr sei vorsichtig, sagte Finanzchef Harm Ohlmeyer.

    Das Auftragsbuch stimmt uns positiv, das Jahr hat gut begonnen.

    Harm Ohlmeyer, Finanzchef Adidas

    Adidas steigert Umsatz 2024 deutlich

    Die Aktie, die vorher bis zu 3,5 Prozent nachgegeben hatte, drehte daraufhin ins Plus. Das sei die "Gulden-Methode - wenig versprechen und mehr erreichen", schrieben die Analysten von Stifel. "Ob es jetzt 1,8 oder zwei Milliarden sind, ist für den künftigen Wert des Unternehmens nicht relevant", sagte Gulden.
    Im vergangenen Jahr hatte Adidas den Umsatz dank eines fulminanten Schlussspurts währungsbereinigt um zwölf Prozent auf 23,7 Milliarden Euro gesteigert. "Wir hatten Glück. Dass der wichtigste Konkurrent zu kämpfen hat, hilft uns", sagte Gulden.
    Mit 8,9 (2023: 8,2) Prozent hat die weltweite Nummer zwei nach Daten von GlobalData beim Marktanteil kräftig aufgeholt: Nike stürzte von 15,1 auf 14,2 Prozent ab. Auch Adidas könne 40 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaften, wenn der Konzern weiter zweistellig wachse, sagte Gulden. "Wann das ist, können Sie sich selbst ausrechnen."
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    Das Betriebsergebnis verfünffachte sich im vergangenen Jahr, die operative Umsatzrendite schnellte auf 5,6 (1,3) Prozent. Unter dem Strich stand ein Gewinn aus dem fortgeführten Geschäft von 824 Millionen Euro, 2023 hatte Adidas noch 58 Millionen Euro Verlust geschrieben. Die Dividende soll nach zwei mageren Jahren mit je 70 Cent je Aktie auf 2,00 Euro fast verdreifacht werden.

    500 Stellen sollen in Herzogenaurach wegfallen

    Trotzdem sollen in der Konzernzentrale in Herzogenaurach mit einem Abfindungsprogramm bis zu 500 Arbeitsplätze wegfallen. Es gehe darum, schneller und vor Ort zu entscheiden. "Wir müssen Komplexität reduzieren, aber Vereinfachung ist das Schwierigste überhaupt. Wir mussten viele unserer eigenen Regeln brechen", sagte Gulden.
    Man könne nicht von Herzogenaurach aus bestimmen, was sich in Ländern wie den USA oder China gut verkaufe, sagte Gulden. Adidas bestätigte damit erstmals die Abbaupläne, die bereits im Januar durchgesickert waren.

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    Quelle: dpa

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    Quelle: Reuters

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