Zölle: Schlechte Nachrichten für Trump von Fed und Alcoa
Fed und Alu-Hersteller zu Zöllen:Schlechte Nachrichten für Trump
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Industrie zurückholen, mehr Einnahmen für die USA und Bürger mit Steuersenkungen entlasten. Das ist Trumps grober Zoll-Plan. Zwei Nachrichten lassen zweifeln, ob das funktioniert.
Führt Trumps Wirtschaftspolitik zu Aufschwung in der US-Industrie? Die FED und ein Aluminium-Hersteller lassen Zweifel aufkommen.
Quelle: epa
Der Chef der US-amerikanischen Notenbank Federal Reserve, Jerome Powell, sieht nach eigenen Angaben Anzeichen für eine Verlangsamung der amerikanischen Wirtschaft im ersten Quartal. Zugleich warnte er vor einer höheren Inflation, durch die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump.
Powell: US-Zölle könnten Inflation steigern
Die Zölle würden höchstwahrscheinlich zu einem zumindest vorübergehenden Anstieg der Inflation führen. Die inflationstreibenden Effekte könnten aber auch hartnäckiger sein, sagte Powell am Mittwoch vor dem Economic Club of Chicago.
Beides dürfte Trump nicht gefallen, ist er doch davon überzeugt, dass seine Zollpolitik den Amerikanern wirtschaftlich nutzt. Die Bilanz des Notenbankchefs zu Trumps Zollpolitik - mit möglichen Preissteigerungen bei niedrigeren Wachstumsraten - sprechen dagegen.
Trump übte daraufhin erneut scharfe Kritik an Powell - und forderte dessen Absetzung. "Powells Kündigung kann nicht schnell genug kommen", schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social. Zugleich forderte er, wie schon häufig zuvor, eine Zinssenkung.
Alcoa will Aluminium-Produktion in USA nicht steigern
Eine weitere Nachricht, die nicht zu Trumps Erwartungen an seine Zollpolitik passen dürfte, kam aus der Industrie. Alcoa, einer der weltgrößten Aluminium-Konzerne, will seine Produktion in den USA vorerst nicht hochfahren - trotz der US-Zölle auf Aluminiumprodukte.
Wegen Trumps aggressiver Zollpolitik wolle sich China als attraktiver Handelspartner präsentieren, so Ökonomin Weber. Dabei setze Peking trotz Protektionismus auf Freihandel. 16.04.2025 | 16:48 min
Es sei schwierig, eine solche Entscheidung auf Basis von Zöllen zu treffen, die sich wieder ändern könnten, sagte Firmenchef William Oplinger in einer Telefonkonferenz mit Analysten. Er verwies darauf, dass es in den vergangenen zwei Monaten bei dem Thema einiges Hin und Her gegeben habe.
Trump: Durch Zölle Industrieproduktion in die USA zurückholen
Alcoa hatte in den vergangenen Jahrzehnten ältere Schmelzen in den USA dichtgemacht und beliefert die Kunden inzwischen zu einem großen Teil aus Kanada. Trump will mit seinen Zöllen genau solche Entwicklungen rückgängig machen.
Seine 25-prozentigen Zölle auf Aluminium-Importe sollen die Belieferung aus dem Ausland teurer machen und die Produktion so in die USA zurückholen. Experten verweisen jedoch darauf, dass der Bau von Fabriken Jahre dauert - während Preissteigerungen durch Zölle schnell die Verbraucher treffen können.
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Alcoa zahlte im ersten Quartal 20 Millionen Dollar an Zöllen und geht davon aus, im laufenden Vierteljahr 90 Millionen Dollar dafür ausgeben zu müssen. Alcoa hat ruhende Kapazitäten in einem Schmelzwerk im Bundesstaat Indiana, die der Konzern bei Bedarf aktivieren könnte.
Reaktion von EZB auf US-Zölle erwartet
Derweil wird erwartet, dass die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte senkt - als Reaktion auf das allgemeine wirtschaftliche Gesamtbild und die Zollpolitik der USA. "Kurzfristig werden die Effekte relativ überschaubar sein", schätzt Professor Jens Boysen-Hogreve im ZDF-Interview. Für die aktuelle Entscheidung seien die langfristigen Zinsen wesentlich relevanter, ergänzt er.
Eine Leitzinssenkung werde vermutlich nur "geringe Effekte" mit sich bringen, könne aber Investitionen fördern, sagt Prof. Jens Boysen-Hogrefe vom Institut für Weltwirtschaft Kiel.17.04.2025 | 5:04 min
Die nächste Leitzinsentscheidung der Federal Reserve steht im Mai an. Trump fordert von Powell immer wieder, die hohen Zinsen zu senken. Allgemein wird aber erwartet, dass die Notenbank den Leitzins bei ihrer nächsten Sitzung nicht antasten wird.
Quelle: dpa
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