Shopping-App aus China: Verbraucherschützer warnen vor Temu
Beliebte Shopping-App aus China:Verbraucherschützer warnen vor Temu
von Jan-Henrik Wiebe und Aniko Schusterius
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Mit teils absurden Produkten wirbt der chinesische Shopping-Discounter Temu um neue Kunden. Verbraucherschützer warnen jedoch vor dem Download der App.
Temu wirbt mit Dumping-Preisen für zum Teil minderwertige Artikel.
Quelle: picture alliance / ZUMAPRESS.com
In sozialen Netzwerken ist die viele Werbung der chinesischen Handelsplattform kaum zu übersehen. Massenhaft schaltet der Konzern Werbung auf Facebook, Instagram und anderen Seiten, um auf seine günstigen Produkte aus China aufmerksam zu machen.
Nach Recherchen von funk, dem jungen Angebot von ARD und ZDF, laufen auf den Plattformen von Meta aktuell 3.800 Anzeigen in Deutschland, 3.600 in Frankreich und 7.000 in Großbritannien.
Temu - Platz 1 der meist geladenen Handy-Apps
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Das Ziel der günstigen Lockangebote aus der Werbung: Kunden sollen sich die Temu-App auf ihr Handy laden und dann möglichst viele Produkte aus den Fabriken in China direkt nach Hause schicken lassen.
Offenbar mit Erfolg: Aktuell rangiert die App sowohl im Google Play Store als auch im App Store von Apple auf Platz eins bei den am meisten heruntergeladenen kostenlosen Apps für Handys.
Doch der Zugriff der China-App auf Daten und Funktionen, die es für den Betrieb der App gar nicht braucht, ist nicht das einzige Problem von Temu. Bei einer Recherche auf der Plattform fielen mehrere dubiose Artikel auf.
Darunter mehrere Halsketten und Schlüsselanhänger mit Hakenkreuzen oder der ebenfalls in Deutschland verbotenen Siegrune oder Aufnäher der russischen Söldnerfirma Wagner und kuriose Deutschland-T-Shirts, wo statt schwarz-rot-gold die Farben von Südossetien abgebildet waren: weiß-rot-gelb.
Für die Produktbeschreibungen wurden offenbar Online-Übersetzer genutzt, denn fehlerfrei ist fast keine.
Ungültige irische Umsatzsteuer-ID
Auch nach einer Anfrage von funk bei Temu ist ein Hakenkreuz-Anhänger weiter online, ein anderer gilt als ausverkauft. Auf die anderen Fragen, etwa warum eine ungültige irische Umsatzsteuer-ID sowie lediglich eine Straße im Impressum stehen - nicht aber die Stadt und das Land - gab es keine Antwort. Inzwischen stehen die Straße und Dublin im Impressum, die Umsatzsteuer-ID ist weiter falsch.
Neben dem Datenschutz kritisieren die Verbraucherschützer die oft "minderwertige Ware" und warnen, dass sie in echt oft anders aussehe als auf den Fotos. "Ein Kundenservice ist meist so gut wie nicht erreichbar - schon gar nicht auf Deutsch. Und die Retoure nach China ist teuer und aufwendig und übersteigt in der Regel den Warenpreis", warnt eine Expertin der Verbraucherschutzzentrale in Mainz.
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Temu wirbt mit Dumping-Preisen
Skeptisch zeigt sich auch David Hachfeld, Textilexperte der Schweizer NGO "Public Eye". Laut ihm wolle Temu mit Dumping-Preisen und manipulativem Marketing Marktanteile gewinnen, wobei laut Hachfeld die Qualität und Lebensdauer der Produkte leiden würden.
Wie auch Billighändler Shein forciere Temu eine Wegwerfmentalität bei Konsumgütern. "Notfalls landet es eben gleich wieder im Kübel, es hat ja eh fast nichts gekostet", sagt Hachfeld.
Zwar gibt Temu auf seiner Homepage an, dass soziale Verantwortung "einer der Grundwerte von Temu" sei und dass "für jede Bestellung auf Temu die Kohlenstoffemissionen" ausgeglichen würden, um so "den Planeten zu schützen".
Wie diese Verantwortung aber genau aussieht und wo das CO2 ausgeglichen wird, verrät der beliebte Online-Händler nicht.