Lindner: London hat Gesprächs-Dauereinladung

    Engere Wirtschaftsbeziehungen:Lindner: London hat Gesprächs-Dauereinladung

    |

    Das Vereinigte Königreich stimmte vor sieben Jahren für den Brexit - doch viele Versprechen wurden nicht eingelöst. Wirtschaftsminister Lindner macht den Briten nun ein Angebot.

    Christian Lindner bei einer Pressekonferenz bei der Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds
    Christian Lindner bedauert, dass es durch den Brexit Hürden im Alltag gibt. Er wirbt für mehr Zusammenarbeit.
    Quelle: dpa

    Bundesfinanzminister Christian Lindner hat dem Vereinigten Königreich eine engere Wirtschaftsbeziehung mit der EU angeboten. Lindner sagte am Rande der Jahrestagung von Internationalem Währungsfonds (IWF) und Weltbank in Marrakesch der BBC mit Blick auf die britische Regierung:

    Falls Sie Ihre Handelsbeziehungen mit der EU stärken wollen - rufen Sie uns an.

    Christian Lindner, Bundesfinanzminister

    Union Jack und Europäische Flagge - Brexit Symbolbild
    Am 31.01.2020 war es offiziell: Das Vereinigte Königreich ist raus aus der EU. Heute ist der dritte Jahrestag des „Freedom Day“. Was wurde aus den Versprechen der „Leave“-Kampagne?31.01.2023 | 2:12 min

    Wirtschaft klagt über mehr Bürokratie

    London habe eine "Dauereinladung" für Gespräche mit der EU, wie Handelshürden abgebaut werden könnten. "Wir schätzen das Vereinigte Königreich und seine Werte, seine Menschen sehr", sagte der Chef der FDP. Daher würde er intensivere Handelsbeziehungen begrüßen.
    Großbritannien war Ende Januar 2020 aus der EU ausgetreten und hatte zum Januar 2021 auch die EU-Zollunion und den Binnenmarkt verlassen. Trotz eines weitreichenden Handelsabkommens klagt die Wirtschaft auf beiden Seiten des Ärmelkanals seit dem Brexit über einen enormen Anstieg der Bürokratie, die etwa den Einsatz von Arbeitskräften erschwert. In einigen Branchen gibt es nun Zölle. Großbritannien stürzte aus den Top Ten der deutschen Außenhandelspartner.
    "Im Alltag deutscher Unternehmen gibt es seit dem Brexit neue Herausforderungen", sagte Lindner.

    Ich glaube nicht, dass das Vereinigte Königreich vom Brexit profitiert.

    Christian Lindner, Bundesfinanzminister

    Lindner bedauert Brexit

    Falls Großbritannien sich für eine spezielle Wirtschaftsbeziehung mit der EU und ihrem Binnenmarkt entscheide, sei es herzlich eingeladen. "Aber im Moment hat sich Großbritannien für einen eigenen Weg entschieden, und deshalb gibt es im Alltag diese Hindernisse. Ich bedauere dies."
    Quelle: dpa

    Mehr zu den Themen